Muss dich wirklich jeder mögen? Oder reicht es, wenn du dich magst?
Shownotes
In dieser Folge reden wir über ein Thema, das uns alle mehr beschäftigt, als wir zugeben: Wir wollen gemocht werden. Von allen. Am besten immer. Und wir fragen uns: Warum eigentlich?
Wir sprechen offen darüber, wie sehr uns Ablehnung früher getroffen hat – und was sich verändert hat. Warum Likes nicht glücklich machen, wie wir uns manchmal selbst im Weg stehen, und warum es oft viel leichter wird, wenn man aufhört, allen gefallen zu wollen.
Kurz gesagt: Wenn du keinen Bock mehr hast, dich ständig für andere zu verbiegen – hör rein.
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Transkript anzeigen
Alexander: Ihr hört den Podcast Gleichmut Proben. Mein Name ist Alexander Metzler, ich bin Speaker, Biohacker, Digitaldesigner und Experte für mentale Gesundheit und ich zeige dir, wie du im digitalen Double mehr Klarheit und Lebensfreude findest und ich bin in den gleichen Begruppen nicht allein, sondern mit
Leander: Leander Greitemann, Autor, Speaker, Soziologe, Philosoph. Und ich zeige dir, wie du durch diesen Podcast kommst, ohne den Verstand zu verlieren.
Alexander: Das ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
Leander: Ey, was ihr im Hintergrund hört, ist einfach unser Intro, designt von Alexander Weber aka Weber, mit dem ich zusammen Musik mache. Die Melodie kennt ihr vielleicht. Es ist Handheldmusik, es ist elektronische Musik. Wir gleich grob werden viel professioneller. Wir haben einfach jetzt einen richtigen Jingle, Alter.
Alexander: Megaschön.
Leander: Wir wissen nicht, wie es läuft. Wir hören ihn gerade jetzt auch nicht, aber ich freue mich richtig, das anzuhören jetzt mit dem Hintergrund. Richtig geil, das klingt jetzt richtig schief, weil das nicht den Ton hat. Das ist großartig, aber ja, es könnte gut sein, dass ihr das jetzt immer hört am Anfang. Wer auch nochmal unser Intro etwas angepasst hat, schreibt uns mal gerne, wie ihr es findet. Wir sind ganz interessiert daran. So viel zu den Änderungen. Heute geht es das Thema, du musst nicht von allen gemocht werden.
Alexander: Ja, wir haben gesprochen über Ursachen, woher das denn kommt, dieses Grundbedürfnis von ganz früher bis ganz heute in der Welt von Social Media, was das mit uns macht, wie wir beide auf das Thema gucken, Was hat das vielleicht auch mit Erfahrungen aus der Kindheit zu tun? Und wie können wir einfach ein bisschen leichter mit diesem Thema umgehen? Wo ist da der Perspektivwechsel möglich?
Leander: Dranbleiben lohnt sich. Es gibt 2 Hebel und andere Sichtweisen, wie wir den Fokus davon weglegen und auf andere Dinge legen können, so dass wir vielleicht am Ende mit mehr Liebe verbunden halt und weniger Mindfuck durch die Welt gehen. Ich finde es eine sehr schöne Gleichmutproben Folge geworden. Sagt gern Bescheid, ob ihr das auch so seht.
Alexander: Und wenn ihr wissen wollt, wie es dazu kam, dass die Gleichbeproben der beste Dating-Podcast Deutschlands geworden ist, dann müsst ihr fast bis zum Ende hören. Viel Spaß und Freude dabei. Und von mir an der Stelle noch mal ein ganz liebes Dankeschön an den Alex für dieses wunderbare Intro. Ganz tolle Arbeit, freue mich sehr darüber. Vielen lieben Dank.
Leander: Alex, ich habe Neuigkeiten für dich. Du musst nicht von allen gemocht werden. Was macht das mit dir, dieser Satz?
Alexander: Das lässt mich relativ kalt, muss ich sagen.
Leander: Ist echt nicht dein Thema, ne, eigentlich?
Alexander: Nee, tatsächlich war das tatsächlich wenig ein Thema Bei mir, wobei in meiner Jugend und so, hab ich mich wahnsinnig gerne sehr krass in den Vordergrund gespielt und wollte immer so der Supercoole sein. Da war mir das, glaub ich, sehr wichtig. Ähm, und ich weiß nicht, das hat sich sehr gedreht. Also, das ist mir seit vielen Jahren so gar nicht mehr wichtig. Wenn ich mich heute sehen würde als 15-, 16-Jähriger, wär mir das wahrscheinlich wahnsinnig unangenehm und wahnsinnig peinlich. Ja, ich glaub, das geht vielen so. Aber tatsächlich, seit vielen Jahren ist gemocht werden Also, natürlich hab ich nix dagegen, wenn ich gemocht werde, aber ich habe jetzt nicht so einen riesen Vorsichtsfilter, den ich mit mir rumtrage, wenn es meine Meinung geht oder Einschätzung. Oder auch wenn ich nicht so in meiner Kraft bin, wenn ich nicht so in meiner Energie bin, habe ich jetzt nicht so das Bedürfnis, das so zu überspielen, damit ich niemand irritiere oder so.
Alexander: Da bin ich eigentlich ganz im Frieden mit mir selbst, sage ich mal. Dass das anderen vielleicht dann ein bisschen auf die Füße fallen kann oder manchmal ein bisschen zu direkt ist oder manchmal ein bisschen zu ungefiltert ist, kann ich nachvollziehen, aber ist halt dann so.
Leander: Ja, also genau, ich hätte jetzt auch challengen wollen, wenn du gesagt hättest, also das hab ich gar nicht, also ich möchte gar nicht von anderen gemocht werden, da hätte ich auf jeden Fall noch mal nachbohren wollen, ob das wirklich quasi nie oder Aber dann hab ich dich, als du weiter ausgeführt hast, auch eher so verstanden, dass du kein großes Thema damit hast. Also, dass es dich nicht krass limitiert oder einschränkt oder so was. Ja. Weil ich glaube, dass man das auch schneller sagt, also einige Leute, also ganz, ganz viele Leute, das kenn ich aus meinen Retreat-Seminaren, ist das ein Thema, was, und das werden wir uns heute auch noch genauer angucken, hinter ganz vielem schwingt. Also gar nicht so sehr unbedingt auch gemocht. Andere wollen halt beeindrucken. Ich glaube, auch du als Jugendlicher war es gar nicht. Vielleicht primär, ich möchte gemocht werden, aber ich möchte, dass Leute mich cool finden.
Leander: Also, die müssen mich noch nicht mal mögen. Ich bin gar nicht der Harmoniebär, so von der
Alexander: Deiner Erzählung. Anerkennung dann vielleicht eher.
Leander: Sondern eher, ich brauche Anerkennung von anderen. Und wie sehr das dann doch unser Verhalten lenkt, und muss ja auch nicht immer schlecht sein, auch da werden wir drauf gucken, aber wie sehr es dann doch auch unser Verhalten steuern kann und wie sehr das uns im Weg stehen kann, einverstanden zu sein mit dem Moment und wie sehr uns das eingrenzen kann. Das, glaube ich, haben wir manchmal gar nicht so auf dem Schirm, wenn wir nicht genau hingucken. Also, wie gesagt, ganz viele, glaube ich, merken es ganz doll, aber es gibt, glaube ich, auch einige, die sagen, nee, mir ist das komplett egal, was andere über mich sagen. Und wenn sie dann genauer hingucken und hinspüren, feststellen, ah ja, okay, nee. Auf irgendeiner Ebene ja, auf 1 anderen Ebene aber gar nicht. Wenn dann deine Mama sagt, ich find das aber nicht gut, was du machst und so, dann merkst du dann vielleicht doch, das gibt mir jetzt doch irgendwie einen kleinen Stich. Weil das schon wichtig ist, dass Mama und Papa irgendwie das gut finden, was ich mache.
Leander: Und dann denkst du, die müssen mich doch so lieben, wie ich bin, wie kann das denn sein, die müssen mich doch anerkennen, bedingungslos. Oder halt eben Menschen in unserem Umfeld und in unserer Beziehung, die uns Anerkennung geben, immer das gut finden, was wir wollen. Und vielleicht fangen wir mit dem an, bevor wir drauf gucken, wo es uns limitiert. Dass es ja erstmal schön ist, dass wir eine Tierart sind, wo uns das nicht scheißegal ist, wie andere, was andere von uns denken. Das hat ja auch ein bisschen was mit Moral zu tun, also dass ich eine gewisse Empathie aufbringe, dass ich... Erstmal, dass mir andere nicht unwichtig sind. So zu zeigen, guck mal, mir ist das nicht völlig... Du bist mir nicht so egal, dass ich hier irgendwie furzend, rülpsend durch den Supermarkt laufe, mit...
Leander: In der Unterhose bekleidet, weil ich sage, es mir auch egal, was ihr alle möchtet, ich mache hier mein Ding, ich ziehe hier durch. Auch eine schöne Übung vielleicht, aber so, also das erstmal als So auch die positive Seite der Medaille zu sehen, dass das, was uns manchmal limitiert, aber auch total verbindend sein kann und ja auch mal dazu führt, dass ich vielleicht Rücksicht nehme und dazu führt, dass ich auf andere eingehe, auch wenn es natürlich auch andere Motive geben kann, nämlich Verbundenheit, Liebe, Zuneigung. Es muss ja gar nicht so rum sein, aber wenn das dazu führt, dass ich mehr Rücksicht auf dich nehme, kann das ja auch ein schöner Nebeneffekt sein, diese Seite des Gemochtwerdens auch noch zu beleuchten hier am Anfang? Oder wie siehst du das?
Alexander: Ja, und wenn man da noch ein bisschen rauszoomt, dann trägt das natürlich auch zum sozialen Frieden im Großen und Ganzen bei. Das hat ja dann auch ein bisschen was vielleicht mit Rücksichtsnahme, Freundlichkeit als Nebenprodukte vielleicht zu tun. Auch wenn da jetzt bei den Sachen, die das gemocht werden, vielleicht nicht so die Hauptmotivation ist, aber man spürt vielleicht dann doch, dass wenn man freundlich miteinander umgeht, dass einem das einfach guttut. Also, es ist einfach viel schöner, wenn man in der Bahn fährt, und es setzt sich jemand neben sich, und man nickt sich nur kurz zu. Oder sagt kurz Hallo, vielleicht sogar ein kleines Lächeln. Ist doch gleich eine ganz andere Geschichte, als wenn beide einfach schweigen, dann sofort in die Hände klotzen, keiner nimmt Kenntnis von dem anderen. Das ist immer so schade. Das sind alles so Momente, die dann die uns nirgendwo hinführen als Menschheit irgendwie.
Alexander: So Schade, da ist eine völlig fremde Person. Man kann doch ein bisschen freundlich sein zueinander. Ja, und ja, also vielleicht hat das sogar dann doch was mit gemocht werden zu tun, Weil wenn ich Freundlichkeit gebe, empfange ich ja auch Freundlichkeit. Und das ist dann wieder ein doppeltes positives Feedback. Ich hatte einmal sogar den Fall in 1 Bahn morgens, wo eine Frau, die sich neben mich gesetzt hat, also ich war damals noch deutlich jünger, sie dürfte so in meinem Alter gewesen sein heute. Und Ich sagte zu ihr einfach guten Morgen. Sie setzte sich neben mich und sagte guten Morgen. Dann hat sie mich mit ganz großen Augen angeguckt und hat gesagt, kennen wir uns? Nee, wir kennen uns nicht,
Leander: ich wollte nur guten Morgen sagen. Ach, das ist ja
Alexander: toll, hat sie gesagt. Guten Morgen, das freut mich aber. Hab ich mich gefreut, dass sie sich so gefreut hat. Das war voll das Highlight für sie offensichtlich gewesen. Ja, so kleine Kleinigkeiten, die unser soziales Leben im Großen und Ganzen eben auch regeln. Regeln, witziges Wort, weil Regeln geben ja auch dann auch so eine Rahmenbedingung vor, was ist okay, was ist nicht okay. Mit der Unterhose durch den Supermarkt zu gehen, ist okay. Hab ich nämlich
Leander: neulich gemacht, als es so
Alexander: heiß war. Es ist also sozial noch nicht negativ. Jedenfalls hab ich's nicht gemerkt, dass es negativ aufgefasst wurde. Von daher passt es so, ja.
Leander: Und ich glaub, was so das Irreführende ist an dem Satz, oder wenn wir jetzt dann zu dem Limitierenden kommen und wo wirklich das Problem anfängt, ist das Wort allen in dem Satz. Also wenn dann Jetzt andersrum formuliert, wir haben ja gesagt, du musst nicht von allen gemocht werden, aber was der Glaubenssatz ist, der unterbewusst doch bei den meisten mit uns mitschwingt, ist dieses, du musst von allen gemocht werden. Von allen. Und das ist ja eigentlich so klar rational, dass das auch einfach nicht möglich ist.
Alexander: Unmöglich, ja.
Leander: Und da aber nochmal drauf zu gucken, ist glaube ich extrem wertvoll, weil du bist irgendwo, dich kennt da niemand, dich wird da nie jemand wieder sehen. Du wirst die wahrscheinlich nicht wieder treffen und trotzdem merkst du vielleicht, dass du gehemmt bist, auf eine Art dich nicht ganz so zeigen kannst, wie du es könntest, wenn du dich wohlfühlen würdest, weil du von den Leuten, die da bist, gemocht werden möchtest. Oder weil du in irgendeiner Form vor allem nicht negativ auffallen willst. Du willst vor allem nicht von denen verachtet werden, belächelt werden. Warum trinken Leute so viel Alkohol? Weil dann endlich auch dieser Glaubenssatz ausgeschaltet wird. Und du dich dadurch viel freier bewegen kannst. Dieses Nervengift scheint irgendwie dieses Ich-muss-von-allen-gemocht-werden auszuschalten. Und das ist im ersten Moment, macht das total frei.
Leander: Da sieht man auch wieder das Positive von diesem Glaubenssatz. Weil wenn es dann richtig ausgeschaltet ist, fängst du an, dich wie ein Arschloch zu verhalten, zu pöbeln, zu schreien, ist dir alles scheißegal, was die Leute denken, Leute zu beleidigen, weil es dir so egal ist, was die denken, dass es wirklich kippt. Aber so ein bisschen, dann tanzt du was freier, du redest irgendwie freier, du versuchst nicht mehr einen guten Eindruck zu machen, du lachst ein bisschen lauter. Und ich glaube, dass da manchmal der Alkohol, wenn er das wegnimmt und dich noch nicht krass benebelt, in so eine Richtung führt, wer wärst du ohne den Glaubenssatz, ich muss von allen gemocht werden. Und das kann was total Soziales und Verbindendes haben. Wenn Menschen sich mutiger so zeigen, wie sie sich gerade zeigen wollen. Immer noch, Und dann ist schön, wenn man nicht Alkohol getrunken hat, hat man immer noch die Antennen, mitzukriegen, ist das jetzt übergriffig, ist das zu viel, labere ich hier gerade alle voll, ist es total deplatziert. Das kriege ich mit Alkohol dann nicht mehr mit, weil es halt so stumpf macht.
Leander: Aber wenn ich das nüchtern hinbekäme, diesen Zustand, Also nur diesen Teil des Alkohols zu isolieren und den anderen eben da nicht zu haben, weil ich es halt nüchtern habe. Auf einmal ist nicht mehr der Satz da, ich muss von allen gemocht werden und ich kann tanzen, als ob niemand zugucken würde, weil es ist egal. Es ist doch so egal, was die Leute darüber denken, wie du dich bewegst. Es ist doch wirklich so egal. Aber wenn diese Überzeugung von, die dürfen mich nicht doof finden, ich darf hier nicht negativ auffallen, so stark ist, machst du doch nur Wiege-Schritt rechts, links, mit ein bisschen Schnipsen und Klatschen und hey. Weil alles darüber hinaus, wenn du dich frei bewegen würdest, wie so eine Sehanemone in der Tanzfläche, denkst du, oh, was denken jetzt die Leute über mich? Nee, das ist so egal, weil dieser Satz so stark ist. Und deswegen wollen wir den hier mit dieser Folge ein für alle Male aus eurem Gehirn rauskriegen. Das ist doch gar kein Problem für uns.
Leander: In unter 60 Sekunden und 11 davon in etwa sind schon rum.
Alexander: Das passt auch hervorragend auf die Erfahrung, als ich mal bei dir im Weekend Retreat war. Und dann habe ich ja, das macht total Sinn gerade für mich. Ich habe ja als, es gab ja eine Übung, die hieß die rote Linie überschreiten und ich habe ja als Übung der roten Linie überschreiten einfach vor der kompletten Gruppe so einen Ausdruckstanz gemacht, was überhaupt nicht mein Ding ist. Und das, glaub ich, war für mich so eine krasse Herausforderung. Weil ich hab grade in mir geforscht, was
Leander: ist denn der Satz,
Alexander: der auf mich passt, wo du gesagt hast, das denken die anderen, ich darf nicht das sein. Und ich glaube, bei mir war's früher in meinem Jugendalter vor allen Dingen die Angst davor uncool zu sein. Dass die anderen mich irgendwie uncool finden könnten. Und so einen Ausdruckstanz zu machen, ist für mich in meiner Wahrnehmung und Welt, ist jetzt nicht das, was ich unbedingt mit Coolness verbinde. Von daher passt es eigentlich gut, dass ich mir so was rausgesucht hab. Weil das für mich war das wirklich eine Überwindung, da mich so absolut anders zu bewegen, als ich mich normalerweise in meinem Ah ja, ich tanze hier ganz cool vor mich hin-Modus wäre. Spannend, es ergibt gerade rückblickend noch mehr Sinn, irgendwie gerade bei mir. Weil das, glaube ich, war so ein Thema
Leander: von mir.
Alexander: Ich wollte immer zu den Coolen gehören, bei den Coolen dabei sein. Ähm Ja, und Lass uns auf
Leander: jeden Fall noch über Coolsein sprechen. Da hab ich auch noch ein paar Takes. Aber mach du erst mal fertig.
Alexander: Ich hab mich im Vorfeld, als wir uns das Thema überlegt haben, also klar, es gibt ja auch so ein paar ganz einfache, grundmenschliche Bedürfnisse, warum wir gemocht werden wollen oder das Gefühl haben, am liebsten würden wir von allen gemocht werden. Also zum Beispiel evolutionär gesehen war ja früher das Miteinander in 1 Gruppe, in 1 in einem Rudel sozusagen. Also wir waren ja Rudeltiere früher, war das halt essentiell für unser Überleben, dass wir funktionierend innerhalb von einem sozialen Gefüge, also in 1 Gruppe funktioniert haben und nicht ausgeschlossen wurden. Denn der Ausschluss aus so 1 Gruppe hat dann unter Umständen der Tod bedeutet, weil du keinen Schutz mehr hast, weil du keinen Zugriff mehr hattest auf Hilfe, auf Ressourcen, auf Nahrung, auf einen sicheren Schlafplatz. Wenn du nachts alleine schläfst, hält keiner Wache, bist du Beute so ganz runtergebrochen. Das ist was, was evolutionär sehr tief in uns drinsteckt. Dann gibt es ja auch dieses gute Gefühl von sozial eingebunden sein. Also ich habe auch gerade wieder eine Podcast-Folge über Langlebigkeit gehört.
Alexander: Und der mit der entscheidendste Faktor ist, das Gefühl von positiv sozial eingebunden sein. Eine Aufgabe zu haben, gute Freunde zu haben, ein gutes soziales Gefühl zu haben. Also nicht das Gefühl von Einsamkeit, nicht das Gefühl von Ausgeschlossenheit. Macht unglaublich viel mit unserer Psyche, wirkt sich auf unsere Körperlichkeit aus. Also, es ist ein ganz, ganz großer Punkt. Also auch ein ganz großes Grundbedürfnis in den meisten von uns. Dann ist das Gefühl der Ablehnung. Das ist ja was, was uns fast schon körperlich wehtut.
Alexander: Wir alle kennen das Phänomen von, du bekommst auf ein Reel, das du postest, 49 positive Kommentare. Und 1 schreibt, Alter, was für eine Scheiße oder so was. Und dieser eine Kommentar, die Reaktion darauf, die erst mal passiert, wenn man das nicht trainiert oder auch wenn man sich wenig damit beschäftigt. Die ist so heftig, die überwiegt die anderen 49 Positiven. Weil unser Verstand, unser Fokus immer das Negative viel höher einschätzt, auch aus evolutionären Gründen. Gefahr war halt immer lebensbedrohlich. Deswegen gucken wir halt auf Gefahr und auf Negativität. Und das triggert uns halt viel, viel mehr als das Positive.
Alexander: Weswegen wir diesen einen negativen Kommentar physisch und psychisch viel härter und negativer erleben als das, was an Positivität von den 49 anderen Kommentaren kommt. Und natürlich in dem Zeitalter, in dem wir jetzt leben, wo es Social Media geht und viel Darstellung geht, viel Feedback geht. Also jeder Like, jeder Kommentar ist ja auch wieder positives Feedback von einem sozialen Netzwerk, wie es so schön heißt. Und das hat ja dann auch wieder eine direkte Einwirkung auf unsere Körperschemie. Also sprich, Dopamin wird ausgeschüttet, das ist was, das lässt uns gut fühlen, da jagen wir hinterher. Also, kurz gesagt, so viele mentale und physische Faktoren, die auch eine große, große Rolle dazu spielen, warum wir ein Grundbedürfnis haben, von möglichst vielen oder gar allen gemocht zu werden.
Leander: Meine Hypothese wäre, dass ganz viel von diesem Positiven, also neben dem, dass das unterbewusst viel abspielt, dass sich da auch viel tut, Und dass einfach Nähe, Kuscheln, Umarmung und so was auch was Schönes ist. Aber das ist ja nicht das, worüber wir hier reden. Also, ich rede jetzt nicht darüber, ich möchte von meinem Partner, meiner Partnerin gemocht werden. Das ist auch noch ein spannendes Thema. Aber so der Hauptfokus ist halt random Leute, die eigentlich egal sind.
Alexander: Ja. Also, ich finde Wenn
Leander: du gute Freunde hast, die mögen dich so, wie du bist. Das wissen die meisten auch. Wobei, auch da sind natürlich auch immer Layer drin, so ob irgendwas teilt man dann vielleicht doch wieder nicht, wenn man denkt, ah, da will ich jetzt nicht bewertet werden, aber so vor allem was so schade ist auch, also sind die, wo es wirklich auch so offensichtlich falsch ist Und ich glaube, dass diese, auch diese, die ganze Dopamin- und die Glückshormone halt auch daher kommen, weil wir diese Überzeugung haben. Wenn ich denke, ob das bewusst oder unterbewusst ist, es geht darum, Anerkennung von anderen zu bekommen, und dann kriege ich die, dann wird ja dieser Glaubenssatz, der wird dann befriedigt. Und dann denke ich, ah ja, stimmt, ich bin davon überzeugt, darum geht es, jetzt kriege ich das, puh, ich bin wertvoll, ich habe jetzt die Anerkennung durch Außen, zum Glück. Wenn ich davon überzeugt bin, es geht darum, Anerkennung zu bekommen, und ich krieg die nicht, dann ist es Horror. Weil ich bin ja davon überzeugt, darum geht's. Je mehr ich davon überzeugt bin, desto größer ist der Horror.
Leander: Und wenn ich diese Überzeugung mehr loslassen könnte, und wenn ich feststelle, was für ein Quatsch das ist, dann würde ich vermutlich Stück für Stück auch etwas weniger Glückshormone kriegen, wenn ich Bestätigung kriege, und etwas weniger Horror, wenn ich keine kriege, weil es egaler wird. Weil dein Leben nicht darum aufgebaut ist, weil du nicht ständig alles tust, das zu kriegen, sondern vielleicht eher vom Fokus startest, vielleicht kriege ich es ja zumindest hin, mich zu mögen. Und mich zu mögen heißt nicht, mich nur zu mögen, wenn ich leiste, wenn ich was hinbekomme, wenn ich mutig bin, wenn ich im Gleichmut bin, sondern mich so zu mögen, wie ich bin mit allen Kanten. Und liebevoll mit Mitgefühl mit mir umzugehen, v.a. In den schwachen Momenten. Da habe ich beim Retreat letzte Woche auch wieder gemerkt, Und so ein Zusammenhang, der für mich auch noch mal klarer geworden ist. Deswegen liebe ich diese Retreats, weil für mich immer noch auch so gewisse Zusammenhänge im Leben einfach noch mal klarer werden. Wenn wir in der Verbindung sind, dann fühlen wir uns ja 1 Person, die gerade schwach ist, wenn die sich offenbart, im besten Fall noch näher.
Leander: Wenn du mir jetzt sagen würdest, du mich anrufst und sagst, oh, Ali, mir gehts gerade richtig schlecht, Ich weiß zwar, dass das Quatsch ist, aber ich hab voll den Durchhänger. Ich mach mir deswegen Sorgen. Dann ist ja nicht meine Reaktion, was ist der Alex für ein Trottel, für ein Loser, sondern denk, ach Mensch, mein Freund Alex, will dich in den Arm nehmen und sagen, ist doch in Ordnung. Wenn du dich wirklich mir öffnest, dann sehe ich das auch als Vertrauensbeweis und denke, ach Mensch, und mag dich im besten Fall eigentlich noch mehr, weil du das mit mir teilst. Ich fühle so richtig Mitgefühl, mein Herz geht auf. Und das erlebe ich in so vielen Situationen Und auch im Seminar habe ich das gesehen, wenn da Leute sich verletzlich zeigen und nicht einen guten Eindruck machen. Und gerade diesen Teil, das Verletzliche zeigen und das Gebrechliche, dann mag ich die noch mehr. Und warum ist das bei uns nicht so? Warum, Wenn da so Gedanken kommen von Minderwertigkeit, dann wollen wir die wegdrücken und denken, oh Gott, nein, scheiße, das darf ich nicht denken.
Leander: Aber was wir bräuchten, ist auch einen Umarmen davon. Sagen, ach Mensch, mein Gehirn denkt gerade diesen Gedanken. Was ist denn da los? Fehlt dir irgendwas? Kann ich was für dich tun, Leander? Kann ich irgendwie für dich da sein? Was brauchst du gerade? Nee, stattdessen, du Arschloch, hör auf, so zu denken. Jetzt hab ich mal im Griff. Und ich glaube, ein Ausweg aus diesem, Alle anderen müssen mich mögen, ist, wenn ich anfange, mich selbst zu mögen. Weil dann muss ich nicht mehr im Außen ständig danach suchen. Weil wenn ich mich schon nicht mag, dann ist andere Menschen, die mich mögen, ist so ein kurzer Beweis, vielleicht bin ich ja doch gar nicht so schlecht, wie ich immer denke. Weil ich selber kann mir das nicht geben, aber wenn jemand anderes sagt, du bist so ein toller Typ, Alex, sage ich, echt? Ich glaube es ihm nicht so richtig dann, wenn ich mich selber nicht mag.
Leander: Aber so für einen Moment denke ich, puh, vielleicht immerhin andere konnte ich dahin manipulieren, dass sie, wenn die wüssten, wer ich wirklich bin, dann würden die mich zwar nicht mögen, aber immerhin kriege ich eine gute Show abgezogen, so dass andere denken, puh, Glück gehabt. Wenn ich aber gar nicht darauf angewiesen bin, dass das andere sagen, weil ich selber mit mir fein bin, so wie ich bin, weil ich weiß, ich gebe mein Bestes in diesem Leben. Weil ich weiß, das, was ich geben kann, gebe ich. Manchmal ist das nicht viel, manchmal ist das mehr. Und ich bin einverstanden damit, weil ich mir selbst so nah bin. Dann kann es sein, dass es vielleicht ein Stückchen egaler wird, was andere sagen. Wenn ich sozusagen alleine schon meine In-Group bin, wenn ich auf mich aufpasse, wenn ich alleine am Feuer schlafe und mich vor bösen Bestien beschütze, weil ich nicht mich selbst verprügele, wenn ich schwach bin, sondern mir eine Umarmung gebe, mir was Gutes tue, weiter liebevoll mit mir umgehe, dann sind andere Menschen toll und die machen mein Leben bestimmt kompletter, aber ich bin nicht mehr so abhängig und es ist nicht mehr so fragil und es ist nicht so, wenn mich dann 1 nicht mag, sage ich, oh gut, Schade, was hast du denn für einen schlechten Geschmack? Hä, warum magst du mich denn nicht? Ich will doch nicht mit jemandem abhängen, der so einen schlechten Geschmack hat, warum sollte ich das denn tun? Und eine komplett andere Haltung. Oh shit, die haben es rausgefunden, ich bin wirklich ein Vollidiot.
Leander: Mist, ich bin wirklich uncool, jetzt haben sie es rausgefunden. Fuck. Und deswegen ist, glaube ich, der Fokus Also, es gibt 2 Hebel aus meiner Sicht, die ich auch in der Recherche zu diesem Thema letzte Woche im Retreat, weil es auch ein bisschen darum ging, gefunden habe. Der erste ist, erst mal nicht so sehr den Fokus darauf zu legen, wie mögen mich andere, sondern eher den Fokus darauf zu legen, wie schaffe ich es denn mich so wie ich bin mehr anzunehmen.
Alexander: Weil man dann einfach aus 1 Selbstliebe heraus agiert und einfach nicht mehr so angewiesen ist auf die Zuneigung, die von außen kommt. Das hat ja dann auch viel mit dem Selbstwertgefühl sozusagen zu tun. Das ist für mich allerdings auch immer so ein bisschen zweischneidiges Schwert. Wir wollen ja eigentlich auch ein bisschen weg vom Selbstwert. Witzigerweise, wir wollen hin zum Selbstwert in unserer Philosophie, aber wir wollen gleichzeitig auch weg vom Selbstwert. Also In der ersten Konsequenz finden wir es gut, wenn Menschen Selbstwert aufbauen, eben dass sie nicht mehr so needy sind für Liebe, für Anerkennung von außen, dass das etwas ist, was aus einem selbst herauskommt. Und in der zweiten Konsequenz wollen wir aber auch davon wieder weg, damit sich aus diesem Selbstwertgefühl kein übersteigertes Ego entwickelt. Und man, so wie du schön gesagt hast, so ein bisschen durch die Zeilen durchguckt.
Alexander: Was macht denn mein Gehirn da gerade wieder? Was machen meine Emotionen da gerade wieder? Wo kommt das Bedürfnis jetzt schon wieder? Ich dachte, das hätte ich längst geregelt. Da kommt's wieder die Ecke. Da müssen wir genauer hingucken. Dieser spielerische Umgang mit Geist, mit Emotion, mit Körper, das ist, find ich, Das, was in der letzten Konsequenz dann zur Leichtigkeit und zum kosmischen Witz einfach auch führt so ein bisschen, wo man ein bisschen mit dem Schmunzeln draufgucken kann, selbst wenn es ein bisschen dunkler einen rum ist. Aber ja, dieses Selbstwertgefühl, Selbstliebe, Selbstanerkennung ist in der ersten Konsequenz etwas, wo, glaube ich, viele Menschen extrem daran arbeiten können, sollen, wollen, möchten. Auch Das hat vielleicht dann wieder rückwirkend was mit der Prägung aus der Kindheit zu tun. Wir haben gelernt, wenn wir gefallen, wenn wir freundlich sind, wenn wir nicht laut sind, wenn wir nicht unangenehm auffallen, dann kriegen wir die Zuneigung und die Liebe von unseren Eltern. Dann werden wir vielleicht besonders gelobt, besonders gewertschätzt, bekommen vielleicht ein Geschenk.
Alexander: Dieses, jenes, was eben nicht passiert, wenn wir unangepasst sind, wenn wir laut sind, wenn wir auffallen, wenn wir unangenehm sind. Das sind ja alles Erfahrungen, die machen wir ja alle irgendwie. Also, wenn wir sozial so erzogen werden, wie wir das hier in unserer Kultur, in unserer Gesellschaft so normalerweise handhaben, haben wir alle diese Erfahrung gemacht. Wenn ich im Fahrstuhl mit fremden Leuten, wenn da meine Mama mich an der Hand hat und ich hab mich auf einmal auf den Boden geschmissen und auf den Boden rumgeschlagen und geschrien. 5 fremde Menschen gucken irritiert im Fahrstuhl. Ist das keine schöne Situation für meine Mutter? Da würde sie mich wahrscheinlich nicht hochnehmen und sagen, das hast du aber toll gemacht, dass du so unangenehm aufgefallen bist. Oder die typische, ich will ein Eis an der Kasse oder eine Süßigkeit, die da noch liegt, damit das Kind auf jeden Fall ausrastet und die Eltern noch was kaufen an der Kasse, sich diese Szene zu ersparen, dass alle anderen denken, huch, dieses Kind ist aber unangenehm. Das kennt man ja alles, diese Mechanismen, die dann eben auch in der Werbung gnadenlos ausgenutzt werden.
Alexander: Ja. Deswegen, ja, es ist in der ersten Konsequenz schön, wenn wir das füllen mit Selbstwert. Und in der zweiten Konsequenz schön, wenn wir dann diesen Selbstwert, aber auch als das Erkennen, was er ist, nämlich auch nur ein Leer, der sich in irgendeiner Weise auf unser Bewusstsein legt, dann gehen wir, glaube ich, ganz leicht durchs Leben.
Leander: Genau, weil es dann auch wieder das Selbstgefühl dann auch wieder droppen können. Aber es ist, glaube ich, leichter. Es dominiert uns vielleicht nicht so sehr. Es muss ja gar nicht unbedingt auch Selbstliebe sein, sondern einfach einverstanden sein mit den Gedanken, einverstanden damit sein, was wir so tun, einfach so ein Einverständnis damit, was dieses System hier macht. Und jenseits der Bewertung auch. Und dann dominiert es uns nicht so, als wenn wir die ganze Zeit denken, das müsste noch besser sein und das, da habe ich wieder das nicht gemacht. Und wenn das so ist und unser Denken gibt uns das nicht, dann suchen wir es uns von außen. Das ist der eine Hebel.
Leander: Und der andere Hebel, den ich spannend fand, der mir auch neu gekommen ist, wir legen so viel den Fokus darauf, dass andere uns mögen wollen. Oder sollen. Oder uns anerkennen sollen. Aber was ist, wenn wir den Fokus mehr darauf legen, dass wir andere mögen? Was wäre denn, wenn das unser Hauptfokus wäre? Also ich darf alle anderen mögen. Und das musst du auch nicht. Es wird Menschen geben, da fällt es dir ein bisschen schwerer, die zu mögen. Und stell dir fest, auch dann geht die Welt nicht unter. Auch du magst manche Menschen nicht und das ist vollkommen fein.
Leander: Und genauso können manche anderen Menschen dich nicht mögen. Auch das ist fein. Die Welt geht dadurch nicht zu Ende. Ist komplett egal. Aber was wäre, wenn uns das wichtiger wäre, dass wir die anderen mögen? Wenn da der erste Fokus drauf liegt. Wenn ich tanze und ich mach mein Ding, und ich denke nicht, was denken die anderen über mich, sondern ich guck und so, ach, guck mal, die tanzt ja cool. Mensch, das ist ja ein geiler Style. Völlig off, ist das nice.
Leander: Guck mal, der coole Alex in der Ecke, wie er von links nach rechts schwurft, sich für so einen richtig coolen Typ hält. Liebenswert, total liebenswert. Ist das nicht geil? Guck mal hier, wie wir alle irgendwie, was für eine interessante Affenart wir sind. Und wenn ich da auf den Fokus lege, bin ich dann nicht so sehr mit mir selbst beschäftigt und denke, oh Gott, oh Gott, oh Gott. Und wenn ich die Wahl hätte, in 1 Welt zu leben, wo niemand mich mag, ist Option A, kein geiler Planet, aber dafür mag ich alle. Also ich mag jeden Menschen, egal wie die mir begegnen. Oder Planet B, alle mögen mich, aber ich mag niemanden. Da würde ich doch lieber auf Planet A leben wollen.
Alexander: Ja, ganz klar.
Leander: Weil die Scheiße ist, dass wenn alle dich umgarnen und du findest die nur Scheiße und die gehen dir auf den Sack und alles und denkst, oh Leute, ich hasse euch. Stell dir mal vor, du magst niemanden, Wie fürchterlich. Viel, viel schlimmer, als wenn niemand dich mag.
Alexander: Sehr gutes Gedankenexperiment. Sehr gut.
Leander: So, wenn du die magst, unabhängig davon, wie die sind, dann bist du doch weiterhin mit freundlichen Menschen umgeben. Und das ist natürlich eine Extremsituation. Beides ist nicht so geil, wie das Leben tatsächlich ist.
Alexander: Die Weise liegt ja immer irgendwo dazwischen.
Leander: Genau, aber wenn ich den Fokus mehr darauf legen würde, ich möchte doch lieber mit Menschen umgeben sein, die ich mag. Und das finde ich kann so entspannen, weil ob ich die mag, hängt ganz ganz viel von mir ab. Und da kann ich mir wieder meine Glaubenssätze angucken. Wie bedingungslos ist denn meine Liebe? Wie verbunden bin ich denn mit allen? Wie sehr gucke ich denn auf die Fassaden? Wie sehr glaube ich denn die ersten Eindrücke, wie verzerrt bin ich denn eigentlich? Und dann bin ich wesentlich freier. Weil ob andere mich mögen oder nicht, habe ich gar nicht in der Hand. Das ist deren Angelegenheit. Aber ob ich andere mag, Da kann ich echt was für tun, indem ich Überzeugungen infrage stelle, indem ich nachfrage, indem ich Leute wirklich kennenlerne. Je besser ich die kennenlerne, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich irgendwas finde, was ich mag.
Leander: V.a. Wenn ich ein offener Mensch bin und nicht sofort alles einsortiere und in Schubladen packe. Dann tanze ich da auf der Tanzfläche. Manche finden das doof, manche finden das extra cool. Wenn ich so bescheuert neben einem Takt tanze, wird es immer Menschen geben, die sagen, wie geil ist der denn? Krass, dass der einfach hier so, dass der das macht, das würde ich auch gerne machen. Andere sagen, wie peinlich, voll drüber, unangenehm. Das wirst du nur bedingt steuern, aber du kannst steuern, magst du beide Menschen trotzdem.
Alexander: Und ich glaube, 1 ganz großen Gruppe auf dieser Tanzfläche ist es einfach völlig egal, wie du tanzt. Genau, das ist auch eine Wahrheit.
Leander: Das ist der Spotlight-Effekt auch. Dass wir immer denken, alle gucken, alle bewerten uns, alle überlegen jetzt, alle denken auch drüber nach, Ob sie dich mögen oder nicht. Die haben da noch nicht mal eine Antwort drauf.
Alexander: Ja. Du hattest eben eine schöne Batterie an Reflektionsfragen. Wie sehr gelingt es mir nicht in Schubladen zu denken? Was war das alles? Dazu muss ich mir nochmal anhören, die Passage. Also das sind jedenfalls alles Fragen, die ich mir jedes Mal stelle, wenn ich Julia Klöckner sehe. Also, wenn du mich irgendwann da hinkriegst, dass ich die mag, dann hab ich einen Riesenschritt über mein eigenes Ego gemacht.
Leander: Aber ich glaube, das ist nur möglich, also nicht nur, aber es ist wesentlich leichter möglich, wenn du die Chance hättest, mit ihr off-camera zu sprechen. So, also aus der Ferne ist halt so viel Projektionsfläche.
Alexander: Ja, muss man auch immer ganz klar Ja, ist mir auch völlig klar. Aber da hab ich Also, da Ja, würd ich gern mal erleben. Würd ich gern mal erleben, ob das wirklich dann Ob ich dann aus dem Gespräch rausgeh und denk, Mensch, hab ich komplett falsch eingeschätzt. Ist ja eine ganz andere Person hinter der Kamera. Also, es ist ja möglich.
Leander: Ich mein auch gar nicht nur hinter der Kamera, sondern dass du Möglichkeiten hast, wenn du dann natürlich genau in die Pain Points reingehst und sie fragt, wie stehen sie denn zum Alkohol, ehemalige Weinkönigin? Wie stehen sie denn zur Nahrungsmittelindustrie und Werbung für Nestle zu machen als Ministerin? Wie stehen Sie denn zur Regenbogenflagge? Na, wie so, also wenn du in die Richtung fragst, na klar. Aber wenn du mal fragst, was sind denn Ihre Ängste, Frau Klöckner? Was beschäftigt Sie, wenn Sie wirklich, und du würdest ehrliche Antworten bekommen, weil sie weiß, hier sind keine Handys, du stirbst nach dem Gespräch, du kannst es niemandem weitererzählen. Was sind Was hält sie nachts wach? Was sind die Sorgen, die sie haben? Und wenn dann Julia Klöckner sagt, boah, ich hab mir zwar einen dicken Panzer aufgebaut, weil ich ständig in der Presse stattfinde, aber ehrlich gesagt mich verletzt das schon, wie die Leute über mich sprechen. Ich versuche das Beste aus meinen Sichtweisen heraus, ich
Alexander: versuche das Beste hinzukriegen. Ich mach mir ernsthaft Sorgen unser Land und
Leander: unsere Menschen. Dann stimmst du zwar nicht überein und kannst weiterhin ihre Wege kritisieren und dafür auf die Straße gehen, dass wir's anders machen. Aber vielleicht verstehst du dann die ein bisschen besser und hast so eine Art Mitgefühl dann mit ihr.
Alexander: Sehr gut möglich. Sehr gut möglich. Ja, kann ich total relaten damit. Ich hatte vorhin noch einen Gedanken, als du gesagt hast, ähm, wenn es mir schlecht ginge und ich würde mich an dich wenden, dann würdest du deswegen ja nicht denken, oh, der Alex nervt oder der Alex ist schwach, sondern das wäre ein Vertrauensbeweis und so weiter. Ich weiß jetzt nicht mehr genau, was du gesagt hast. Das stimmt natürlich. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Peer Groups, wenn wir jetzt mal auch gerade so in unsere Geschlechtsgenossengruppen reingucken, so die Alpha-Typen und so, wo es darum geht, immer möglichst erfolgreich zu sein, möglichst krass zu sein, möglichst stark zu sein, dieses jenes. Da kann das natürlich schon sein, wenn du dich dann da öffnest oder verletzlich zeigst.
Alexander: Oder auch, sehen wir es mal gar nicht so extrem, du hast es mit Leuten zu tun, die sich noch nicht viel mit Emotionen beschäftigt haben. Die kann das ja dann auch überfordern, wenn der beste Freund auf einmal neben Fußball, Formel 1, Saufen, Mädels und so auf einmal anfängt, du, mir geht's irgendwie nicht gut. Dass das zu so 1 Weil man darüber nie spricht. Und es gibt dann so eine Überforderung. Der andere weiß gar nicht, auf was für einen Terroir gehen wir denn jetzt? Das kenn ich nicht, fühl ich mich nicht wohl mit. Weißt du, was ich meine? Also bei uns ist das ja klar, wir beschäftigen uns ja aber auch beruflich mit den Themen. Wir sind in Peergroups, die da mitschwingen. Wir sind so.
Alexander: Ähm, Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es Leute gibt, die auch deswegen angst haben, sich da zu öffnen oder so, weil sie schon schlechte Erfahrungen gemacht haben mit der Reaktion der jeweiligen Peergroup, weil die Peergroup damit gar nix anfangen kann, weil die das nicht im Fokus hat, weil dir das nicht im Zentrum hat, weil es da nicht zu den erklärten Zielen gehört oder so. Ja, das kam mir so bei dem, was du gesagt hast.
Leander: Ja, und ich hab das ja eben gesagt, also Hilfe, wenn alle, die das so fühlen, ne, Alle, die das so fühlen, was ich gesagt hab, dass du merkst, für euch, die hier zuhört, und du merkst, wenn jemand sich dir öffnet, dann fühlst du dem näher. Dann wär das für dich die Einladung, das auch mit dir zu machen. Wenn das so ist, sozusagen. Die meisten Typen, von denen du sprichst, die hören diesen Podcast wahrscheinlich gar nicht. Anders gesprochen, weil das passt ja auch gut zu einem Aspekt, den ich sehr wichtig finde zu besprechen, bei dem alle anderen müssen mich mögen. Ja, ganz oft mögen dich Leute mehr, wenn du dich zeigst. Ja, ganz oft. Und wir denken, die mögen uns weniger, aber die mögen uns mehr.
Leander: Also Einladung, sich zu zeigen. Wenn dann Leute doch dich weniger mögen oder irritiert sind, wenn du über deine Verletzlichkeit sprichst, und du machst das nicht offensiv und brüllst jemanden an, sondern du sprichst wirklich nur von dir und zeigst dich mit deinen Ängsten, dann ist dein Gegenüber A, dann gibt es viele Möglichkeiten. Es kann sein, dass dein Gegenüber gerade nicht die Kraft hat, dass er das nicht zeigen kann, dass zwar 1 auf 1 Ebene gut findet, auf 1 anderen Ebene es aber nicht zeigen kann, weil er nicht aufs gleiche Level gehen kann. Oder es ist einfach ein gutes Zeichen, dass das vielleicht einfach kein Mensch ist, der besonders wichtig sein muss für dich. Und musst du wirklich von dieser Person gemocht werden. Du hast dieser Person die Chance gegeben, mit dir eine Ebene tiefer zu gehen. Du hast dich wirklich gezeigt, nackig gemacht. Und wenn dann jemand das ausnutzt, ja, endlich hast du's rausgefunden, dass das nicht wichtig ist, dass ihr so offen am anderen, das heißt nicht, dass du den deswegen nicht mehr mögen musst, du darfst den auch weiterhin mögen, genau wie Julia Klöckner.
Leander: Aber das muss ja nicht unbedingt dein bester Freund sein dann. Du musst ja nicht unbedingt viel Zeit mit dem verbringen, weil ihr habt einfach andere Interessen, das ist vollkommen in Ordnung. Man muss auch nicht mit allen Leuten Zeit verbringen. Wenn Fußball Formel 1, wenn du das mit der Person dann auch weiterhin genießen kannst, auch super, hast versucht das zu machen und du guckst aber gerne mit dem Fußball in Formel 1 und musst da auch über keine Themen reden, dann treff dich doch mit dem für Fußball in Formel 1 und das Öffnen machst du woanders. Easy. Und wenn der Gegenüber aber irritiert ist, so irritiert, dass das den Kontakt gefährdet, ja perfekt, dann hast du endlich rausgefunden, warum solltest du noch weiter Zeit damit verbringen. Ganz einfach. Wenn du nicht den Satz hättest, auch der muss mich mögen, auch der muss mich völlig akzeptieren, der muss das doch gut finden, dass ich mich so teile.
Leander: Wenn dieser Satz weg ist, sagst du, krass, interessant, hätte ich nicht mitgerechnet, gut, dass wir drüber gesprochen haben. Weiß ich jetzt mehr? Ich werde dich nicht weiterhin damit belästigen. Kann auch sein, dass wir generell ein bisschen weniger Zeit miteinander verbringen. Ist doch total fein, ist doch egal. Also, so, ist doch komplett egal, wenn Freundschaften auseinander... Also, das hab ich jetzt in Rage geredet. Wenn Freundschaften auseinandergehen. Du musst doch nicht nur aus Nostalgie weiter mit einem Kumpel aus der Schule befreundet sein, auch wenn ihr gar nicht vibet.
Leander: Es gibt so viele Menschen da draußen, die du kennenlernen kannst. Es geht nicht darum, dich zu verstreiten mit dem oder das jetzt irgendwie abzubrechen. Aber Wenn du dich zeigst, du musst nicht nur aus dieser nostalgischen Idee heraus weiter was aufrechterhalten, das ist ja auch in Beziehungen ganz oft das Problem, dass da Menschen noch Jahre zusammen sind, wo die sich nichts zu sagen, nichts zu geben haben, da ist keine Liebe, das ist eine Zweckgemeinschaft, wenn du in eine WG willst, dann sag wenigstens, jetzt leben wir in 1 WG, und dann hol dir aber wieder Liebe irgendwo anders. Bleibt nicht in 1 Monogamie drin, wenn es da gar keine Liebe gibt. Das ist keine explosive Liebe, sondern es ist der Verzicht auf Liebe. Nur weil wir dieses Gefühl haben Und die Angst haben, oh, wenn ich das jetzt beende, dann passiert das und das limitiert uns auch extrem. Und das gleiche gilt auch für Freundschaften. Das heißt jetzt nicht, dass wir die ganze Zeit ständig uns und sofort Freundschaften beenden, ah, die sind auf eine andere Frequenz als ich.
Leander: Ne, da kann man schon mal hinspüren, Aber wenn du dich zeigst und jemand reagiert nicht, nutzt das vielleicht sogar aus. Perfektes Zeichen vom Leben, das ist einfach nicht der Mensch, mit dem du weiterhin viel Zeit verbringen wirst. Musst du auch gar nicht. Mach nur nicht den Fehler, dass du jetzt denkst, alle reagieren so, wenn du das sagst. Das war diese eine Person in dieser einen Situation. Lass dich bloß nicht davon abhalten, dich anderen Menschen wiederzuzeigen. Das wär echt schade.
Alexander: Das wär eine schlechte Erfahrung, wenn die dann dazu führt, ja. Ja, man muss Also, ich find's gut, dass du das so locker formulierst auch. Es gibt natürlich viele Menschen da draußen, die jetzt nicht so locker, flockig, sozial ständig neue Leute kennenlernen und auch kommunikativ sind, sich trauen rauszugehen. Es gibt viele Menschen, die unter Einsamkeit leiden. Und Einsamkeit ist ein schwer zu ertragendes Gefühl, vor allen Dingen, wenn du es dauerhaft hast, führt dann vielleicht sogar dazu, dass du dich noch mehr eingräbst, noch mehr Angst vor schlechten Erfahrungen hast. Oder auch Singles, die daten und in Reihe schlechte Erfahrungen machen und so ein bisschen auch aufgeben einfach. Also, dass man denen an der Stelle hier einfach Mut macht, weiterzugehen. Also, es gibt diese Menschen da draußen.
Alexander: Die gibt es, die du finden willst. Die gibt es.
Leander: Und es sind viel mehr, als du denkst auch. Es sind viel mehr, als du denkst. Weil zum einen, das Wäre mir auch noch mal wichtig, bei dem Gemochtwerden, das hier noch dazu zu bringen. Andere Menschen bewerten ja nicht dich, sondern das Bild, was sie von dir haben. Den Avatar, wie ich es auch gerne nenne. Die erzeugen wie so ein Abbild. Die stülpen ihre eigenen Erwartungen, ihre eigenen Erfahrungen, ihre eigenen kleinen Situationen, an die sie sich mit dir erinnern. Ganz viele andere Situationen mit dir haben sie wieder vergessen.
Leander: Daraus formen die ein Bild von dir in ihrem Kopf. Wenn du, Du rennst durch die Welt, auch ich, ich hab ein Bild von Alex im Kopf, ich hab ein Bild von meiner Mama bei mir im Kopf, ich hab ein Bild von meinem Vermieter hier in meiner Ferienwohnung. Hab ich auch ein Bild im Kopf. Das ist aber nicht mein Vermieter, das ist das, was mein Gehirn einfach kreiert, aufgrund der Infos, die er hat. Das macht das Gehirn spielerisch leicht, Das sind die Schubladen. Aber das ist auch bei Menschen, die wir lange kennen, ist das ein Bild. Dann passiert auf einmal was Neues und du denkst, jetzt muss ich mein Bild aber ganz verändern. Weil dein Bild nie richtig war und nie richtig sein wird.
Leander: Es ist immer ein Abbild. Immanuel Kant,
Alexander: der deutsche
Leander: Philosoph, hat gesagt, immer Unterschieden zwischen dem Ding an sich und für sich. Das Ding an sich ist das Ding da draußen, ein Mensch, eine Tasse, eine Sonnenbrille, ein Baum, So wie er tatsächlich ist, in seinem So-Sein, in der puren Existenz, das, was es ist, das ist ein abstraktes Ding. Durch unsere Sinnesorgane, durch unsere Deutung, durch unser Gehirn werden wir das niemals sehen können. Wir sehen immer nur das Ding für sich. Also unsere eigene Version davon. Ich habe einen ganz anderen Alex in meinem Kopf als deine Mama. Ich habe einen ganz anderen Alex in meinem Kopf als deine Chefin. Ich habe einen ganz anderen Alex in meinem Kopf als deine Mama.
Leander: Ich hab einen ganz anderen Alex in meinem Kopf als deine Chefin. Ich hab einen ganz anderen Alex in meinem Kopf als die Jolly. Oder auch als die Bella. Bella und ich, da ist der Alex wahrscheinlich nicht mehr super weit auseinander. Aber allein, dass ich bisher Männer nicht sexuell anziehen fand, macht ja was mit dem Bild von dir in meinem Kopf. Dass ich dich anders wahrnehme als ein potenzieller Mating-Partner. Das hat was mit dem Bild zu tun. Und das heißt, wann immer wir bewerten, wann immer wir jemanden mögen, mögen wir den Avatar und nicht den Menschen.
Leander: Und deswegen kann es uns auch egaler sein, wenn Leute uns nicht mögen, weil sie mögen dich nicht, sondern
Alexander: sie mögen Das ist kurz die Essenz als wahre Ja, Die mögen
Leander: nicht den Leander, die kennen den Leander gar nicht. Selbst wenn ich mir alle Mühe gebe, was ich ganz oft nicht tue, alles zu erzählen, was mir einfällt, ich kenn mich selber. Selbst ich hab einen Avatar von mir im Kopf. Und der ist von Tag zu Tag verschieden. Manchmal stehe ich auf und denke, was ist der Leander, ein geiler Typ. Was der ein Leben liebt, wie der die Sachen in den Griff kriegt. Ist das ein geiler Typ oder was? Bin ich froh, dass ich in dieser Hülle hier durch die Gegend laufe? Ist das nicht geil? Und dann gibt es andere Tage, da wache ich auf und denke, alter, der Leander ist aber wirklich auch ein müder Typ. Was ist denn mit ihm? Oh, wie angestrengt sozial ist der denn heute? Der könnte auch mal ein bisschen entspannter sein.
Leander: So, beides Avatare, Das ist nicht der Leander in seinem Sohn. Das ist der Ausschnitt, den ich gerade in dem Moment sehen kann. Und deswegen, wir können das nicht steuern. Andere Leute können dich, wenn du dir alle Mühe gibst, die können jegliche Form von Avatar in ihrem Kopf über dich mühelos erstellen. Und Deswegen können wir es auch loslassen. Deswegen haben wir auch einen Einfluss darauf, mag ich die anderen Menschen? Weil du erzeugst die Avatare von diesen Menschen. Du wirst in der Lage sein, ohne Probleme, nur von Arschlöchern umgeben zu sein. Du wirst immer gute Gründe finden, jemanden nicht zu mögen.
Leander: Der ist ein bisschen zu laut, der ist ein bisschen zu leise, der könnte was witziger sein, die guckt immer so schlecht gelaunt, die ist mir zu traurig, guck mal, was der noch alles besser macht, der könnte mal sein Leben in den Griff kriegen, wenn der mal wüsste, Der soll mal sehen, was wirklich schaffen ist. Der kann ja gar kein grades Loch in die Wand bohren. Was ist das denn für 1? Findest du immer. Und dann läufst du, je nachdem, wie du unterwegs bist, mit solchen Avataren durch die Welt. Und dann ist es auch schwierig, Freunde zu bekommen. Wenn du immer sofort von Arschlöchern umgeben bist. Das ist auch schwierig im Dating, wenn du immer deinen Avataren glaubst und tendenziell so gefangen bist in dem Fokus darauf, was alles nicht läuft. Deswegen ist, glaube ich, das beste Dating, wir haben den besten Dating-Podcast Deutschlands, Würde ich mir gerne als Claim aufschreiben.
Leander: Weil wenn du das siehst und loslässt, bist du auf einmal von so vielen coolen Menschen umgeben. Weil du nicht mehr ständig nur den Fokus auf das Negative legst und was alles noch fehlt, sondern dass du mehr vom ganzen Menschen siehst und auch die anderen Sachen zulässt und dich nicht so irritieren lässt von einzelnen Verhaltensweisen und keine Schlüsse über einen kompletten Menschen ziehst. Dann kannst du viel leichter Freunde finden, nicht weil du die dazu manipulierst, dich zu mögen, sondern weil du die magst. Das ist das Wichtigste, wenn du Freunde finden willst, dass du die magst. Menschen mögen Menschen, die sie so behandeln, als würden sie sie mögen. Oh Gott, den Satz
Alexander: muss ich mir noch
Leander: mal anhören, zu gucken, ob der Stimmt. Wenn ich dir mit Freundschaftlichkeit und einem offenen Herzen begebe, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du mich auch magst, natürlich viel höher. Wenn ich mit Vorsicht, auch das war ein Thema im Retreat letzte Woche, wenn ich tendenziell sehr vorsichtig durch die Welt gehe und erstmal gucke, oh, ich darf jetzt nicht aufhören, ich muss jetzt erstmal gucken, kann ich denen vertrauen, mag ich die? Und ich gehe so sehr vorsichtig. Natürlich sind andere Leute dann auch vorsichtig. Und wenn ich mit einem offenen Herzen in die Welt gehe und sage, wer will mich verletzen, wer will mich lieben, Leute, bringt es alles ran. Bringt es alles ran, Ich bin ready, komm, bring it. Dann kann ich ganz anders in Kontakt sein mit anderen Menschen, als wenn ich ständig versuche, die müssen mich mögen, die müssen mich nicht mögen, ich muss da hin. Anstrengend.
Leander: Mhm.
Alexander: Vielleicht, eine Brücke noch mal zu schlagen zu unserem Einstieg auch. Und vielleicht auch damit, jetzt durch die Folge, glaube ich zwar nicht, aber es soll ja natürlich auch nicht der Eindruck entstehen, dass es eine gute Sache wäre, wenn uns das jetzt alles egal wäre, ob andere Menschen uns mögen. Du hast ja gestartet mit der Einstiegsfrage oder mit der Aussage, dass es für mich jetzt nicht so ein Riesenthema ist. Das stimmt, ist für mich nicht so ein Riesenthema. Allerdings gibt es dann doch eine Handvoll Menschen, zu denen du und Bella zum Beispiel auch gehörst, meine Familie gehört, Menschen, die mir nahestehen, deren Meinung ich sehr, sehr wichtig nehme. Also wenn Jolly mir ein Feedback gibt, wo sie sagt, Denk doch mal drüber nach, ob, dann höre ich da ganz genau zu. Das ist mir wichtig, dieses Feedback ist mir wichtig. Und dann guck Also, das hat einen anderen Impact, als wenn mir jetzt auf Social Media jemand schreibt, mach doch nicht so viel im Podcast.
Alexander: Weißt du? Also, ich will sagen, es gibt so Oder es ist wahrscheinlich gut, wenn's in deinem Leben eine Handvoll Menschen gibt, deren Meinung und Wert du auch schätzt. Und wo du dann auch mal kritisch hinterfragst, gerade wenn Kritik kommt oder Verbesserungsimpulse, ist da nicht wirklich auch was dran. Gerade weil dir diese Menschen wichtig sind und weil die viel mit dir zu tun haben. Manchmal sage ich, ja, stimmt, du hast komplett recht, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Und manchmal sage ich, okay, sehe ich jetzt gar nicht so, weil ich habe das so und so empfunden. Aber trotzdem gucke ich mir das an und überprüfe das. Wie passt es in mein Weltbild rein, diese Aussage? Und andere Aussagen von Menschen, auf deren Meinung ich jetzt nicht so viel Wert lege, die fallen bei mir halt einfach so durchs Raster durch. Da rein, da raus.
Alexander: Das geht halt einfach wie so eine Energiewelle durch mich durch. Ist mir einfach egal. Ja. Ja. Ja.
Leander: Und ich glaub wenn Also, ich bin erst mal voll dabei, und, ähm, ja, da ist auch total schön, da was draufzugeben. Und auch Wert darauf zu legen, dass die mich mögen, weil das einfach Menschen sind, die mir nahe sind, die ich mag. Und dann möchte ich auch, dass die mich mögen. Und wenn es da gewisse Verhalten gibt, die ständig zur Irritation bei meinem Gegenüber geht, die ich einfach ablegen kann, dann mache ich das. Oder ich gebe mein Bestes, mal die Küche aufzuräumen oder keine Ahnung was zu machen, einfach zu sagen, mir ist das wichtig, dass das hier harmonisch ist. Total wichtig. Total wichtiger Punkt von dir auch. Und mir ist aufgefallen, je stärker mein Satz ist, die anderen müssen mich mögen, desto weniger mag ich andere.
Leander: Weil ich dann nämlich von denen erwarte, die müssen auf eine bestimmte Art sein. Mhm, ja. Ich will ja von denen, dass sie mich mögen. Es ist nicht mehr bedingungslos. Wenn ich die bedingungslos so annehme, wie sie sind, dann mag ich die viel lieber, als wenn ich von denen erwarte, du musst mich erst mögen, dann kann ich dich mögen.
Alexander: Weil wenn sie davon abweichen, magst du sie nicht.
Leander: Genau. Und dadurch habe ich gemerkt, wenn ich den Satz loslasse, mag ich alle direkt viel mehr. Weil ich brauche von denen gar nichts. Ich brauche von denen keine Liebe, ich brauche von denen nicht gemocht werden. Und im Endeffekt ist das für eine Partnerschaft auch wieder wertvoll, Wenn ich, da haben wir auch schon drüber gesprochen, wenn ich nicht meine Liebe an deine Liebe knüpfe. Und nicht ständig gucke, liebt ihr mich noch, liebt ihr mich noch, liebt ihr mich so viel wie ich? Gibt ihr mir wirklich das, was ich dir ergeben will? So, sondern wenn ich einfach sage, ich liebe dich Punkt, no matter what. Und dann, nicht nur so lange wie du mich liebst. Das ist dann kein Tauschhandel mehr, sondern das ist bedingungsloses Sein aus der Liebe heraus.
Leander: Wenn das für andere Menschen gilt, können die dich mögen oder nicht mögen, ist komplett egal. Solange du in Liebe bist zu allem. Zu der Erscheinung, was du bist, wo es dich nicht richtig gibt, wie man derzeit sagen würde. Zu der Erscheinung, die du bist, die es auch nicht wirklich gibt. Aber einfach aus so 1 Liebe heraus, dann wird die Frage aus dieser Haltung heraus, dann wirklich egal, ob mich andere mögen oder nicht.
Alexander: Das ist ein guter Schlusssatz. Den lassen wir so stehen.
Leander: Leute, bevor der Alex uns jetzt einen meditativen Ausklang spielt, jetzt noch einmal abonniert den Podcast auf eurer Lieblingsplattform. Wenn da mal nix kommt, da kommt vielleicht mal eine Montag nicht, dann kommt die einen Tag später, dann werdet ihr benachrichtigt. Das lohnt sich, kostet nichts, hilft uns gesehen zu werden. Wir skalieren diesen Podcast durch die Decke dieses Jahr 2025, wird ein Macherjahr. Ich sag's euch. Leute,
Alexander: ihr habt es am Info gehört. Wir waren so enttäuscht. Ihr habt
Leander: an den 9, Es ist alles einfach noch geiler dieses Jahr. Und deswegen wollt ihr als Early Supporter dieses Nischenpodcast in der Philosophie und Lebensphilosophie und Spiritualitätsbubble, wollt ihr einfach dabei sein. Lasst ein bisschen Liebe da, Abonniert den Podcast, teilt ihn mit 1 Person, die ihr gerne mögt, die aber lernen muss, dass sie nicht von allen gemocht werden muss. Dann machen wir die Welt ein bisschen schöner.
Alexander: Sehr gut, Leander. Und Wir freuen uns über Kommentare von euch. Ihr könnt zum Beispiel auf Spotify diese Folge kommentieren. Vielleicht habt ihr noch eine Ergänzung zu dem, was wir gesagt haben. Oder ihr habt euch in 1 Situation wiedergefunden und könnt es bestätigen. Das würde uns interessieren. Gibt es bestimmt auf anderen Plattformen auch. Vielleicht habt ihr auch Themenwünsche oder Vorschläge für kommende Folgen.
Alexander: Da sind wir auch immer super dankbar dafür, weil wir wollen ja wissen, was euch interessiert. Und dann darüber sprechen. Vielen lieben Dank, dass ihr dabei wart. Es war wie mir wieder ein Fest und ich freue mich schon aufs nächste Mal. Vielen Dank an dich, Leander, und bis ganz bald. Ciao, ciao. Tschüss.
Leander: Untertitel von Stephanie Geiges SWR 2021
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