Alles schaffen: Zwischen großen Träumen und innerer Zufriedenheit

Shownotes

Wir haben die inspirierende Rede der Grammy-Gewinnerin Doechii analysiert und deren hoffnungsvolle Botschaft gefeiert – aber auch kritisch hinterfragt, was passiert, das Narrativ vom "du kannst alles schaffen" zu hart verinnerlicht wird.

Erfolg braucht oft mehr als Fleiß und Glaube: Zufall, Glück und die Offenheit für neue Wege spielen eine riesige Rolle. Unser Fazit: Setz dir Ziele, aber häng dein Glück nicht daran – genieße den Moment, bleib neugierig und offen für Chancen, die das Leben dir bringt. So bleibt Gleichmut und echte Leichtigkeit erhalten.

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Transkript anzeigen

Leander Greitemann: Herzlich willkommen zu den Gleichmutproben, dem Podcast, der mehr Leichtigkeit in deinem Leben bringen soll. Ich bin Leander Goehner-Greitemann, ich bin Autor, Soziologe, Philosoph, Speaker, Musiker und auf diesem Planeten unterwegs. Ich mache das zusammen hier mit meinem Freund Alexander Metzler. Was machst du denn so?

Alexander Metzler: Ja, ich bin Speaker, Podcaster, ein bisschen auch Musiker, digital.

Leander Greitemann: Hey, ich bin

Leander Greitemann: auch Podcaster. Was geiler Zufall.

Alexander Metzler: Alter, wir sollten auf jeden Fall was zusammen machen mal bei Gelegenheit. Und ja, ich zeige Wege auf, wie du ein bisschen gelassener und klarer durch den digitalen Trubel des Lebens kommst. Leo, über was haben wir in der Folge heute gesprochen?

Leander Greitemann: Ich habe die Tage im Social-Media-Clip gesehen, den hört ihr gleich auch. Und wir haben uns gefragt, was macht der Satz, den wir überall hören, du kannst alles schaffen mit uns und anderen. Was sind die positiven Effekte davon, wenn jemand da auf der Bühne steht und das sagt auch du kannst alles schaffen und was könnten so die Schattenseiten sein und was könnte, Was könnte man stattdessen sagen? Ich habe auch eine kleine Alternativ-Rede zwischendrin gehalten und gesagt, so hätte man die doch vielleicht auch machen können.

Leander Greitemann: Die ich

Alexander Metzler: sehr schön fand und garniert haben wir das noch mit 2 persönlichen Geschichten, die so ein bisschen die Absurdität und die Zufälle des Lebens aufzeigen. Warum wir alle ein bisschen hoffnungsvoller vielleicht durchs Leben gehen können.

Leander Greitemann: Ja, mal wieder gegen den Zeitgeist, mit viel Liebe und vielleicht auch nicht komplett immer nur dagegen, aber auf jeden Fall den Zeitgeist genauer angeguckt und nicht unhinterfragt, einfach angenommen und dann hoffentlich geht ihr etwas leichter und freudiger und trotzdem hoffnungsvoll in die Welt daraus, wenn ihr das hier macht.

Alexander Metzler: Und bevor es in die Folge geht, drückt den Abonnierbutton, lasst uns einen schönen Kommentar da, zum Beispiel auf Spotify oder bewertet uns bei Apple Podcast und tragt euch auch gerne mal bei gleichmutproben.de in den Newsletter ein, damit wir euch unterrichten können, wenn wir bei euch mal in der Nähe sind und vielleicht ein Live-Event machen. Da würden wir uns freuen, dich im Publikum zu sehen. Wäre mega und jetzt viel Spaß beim Hören.

Doechii: Es gibt viele schwarze Frauen, die mich gerade anschauen. Ich will Ihnen sagen, dass Sie es schaffen können. Alles ist möglich. Alles ist möglich. Lasst niemanden, der Ihnen Stereotypen auslöst, die Ihnen sagen, dass Sie nicht hier sein können, dass Sie zu dunkel sind, oder nicht klug genug sind, oder zu dramatisch oder zu laut sind. Sie sind genau, wer Sie sein müssen, genau da zu sein, wo du bist. Und ich bin ein Zeugnis.

Alexander Metzler: Ja, sehr powervoll.

Leander Greitemann: Yes, Richtig. Und das löst so viele verschiedene Gefühle in mir aus. Es ist immer wieder schön. Und da wollen wir heute drüber sprechen. Vielleicht Kontext, das war Doji, wird sie, glaub ich, ausgesprochen. Äh amerikanische Rapperin aus Florida. Und wirklich eher im eher ärmlich aufgewachsen. Und mir wurde das auf Social Media vorgeschlagen, vor allem noch mit dem Kontext, 2020 hatte sie ein Video aufgenommen, das macht das Ganze noch interessanter finde ich für unser Thema hier, wo sie sich gefilmt hat und gesagt hat, ey, Ich wurde heute rausgeschmissen aus meinem Job und wisst ihr was, ist mir jetzt egal, ich gehe jetzt all in.

Leander Greitemann: Ich fahre morgen zu den verschiedenen Tonstudios, frage, ob die irgendwelche Praktikantinnen brauchen, ich fahre zu irgendwelchen Recordlabels. Ich habe nichts zu verlieren, ich habe keine Kinder, ich habe keinen Job, ich habe eigentlich keinen Ort, wo ich bleiben kann. Ich geh jetzt los. Und dann ist sie halt eine der erfolgreichsten. Sie ist die dritte Frau seit 1989, die eben in der Kategorie, und das haben wir gerade gehört, Best Rap Album einen Grammy gewonnen hat. Und sie war für 3 Grammys nominiert und damit glaube ich die Musikerin mit den meisten Nominierungen auch in diesem Jahr. Also quasi on top of the game kann man sagen. Also erfolgreicher geht's nicht.

Leander Greitemann: Und ja, ich würde gerne heute nochmal auseinandernehmen, weil also aufmerksame Menschen, die unseren Podcast schon länger hören und vielleicht auch mein Buch an Follow Your Dreams gelesen haben, wissen, dass ich zu diesem, und du ja auch, so wie ich das mitbekommen habe, wir haben uns ja auch schon viel darüber ausgetauscht, ein echtes Thema habe, mit dem, du kannst alles schaffen, Narrativ. Und wenn da jemand, der es geschafft hat, auf der Bühne steht und sagt, ihr könnt auch alle alles schaffen, und gleichzeitig bringt sie so schön die Ambivalenz da rein, das Thema, ne? Weil sie macht das supersympathisch, auch was sie vorher gesagt hat. Es ist total berührend. Und der Punkt ist auch wichtig, den sie bringt. Trotzdem ist das Thema, glaub ich, so komplex, dass ich mich freue, mit dir, heute da ergebnisoffen, noch mal reinzutauchen in das Thema und so verschiedene Facetten zu beleuchten. Was macht denn das mit potenziell mit Menschen, die das gucken? Im Guten wie im Schlechten und wie geht es unserer Gesellschaft, dass wir immer diese Botschaft hören, also wie geht es uns damit, von verschiedensten Bühnen runter. Du kannst alles schaffen. I am a testimony for this.

Leander Greitemann: Ich bin der Beweis. Den ich auch schon in vielen verschiedenen Speeches gehört habe. Ja, du hast es jetzt frisch zum ersten Mal gehört, Alex. Du hast erst mal gesagt, powerful, powerful message, irgendwie mitreißend.

Alexander Metzler: Total. Also kriegt man fast Gänsehaut, auch ob des Moments, der sehr toll auch aussah. Ich habe es auch zum ersten Mal gesehen. Also überhaupt weiß ich erst seit 10 Minuten irgendwas davon, weil du mir das erzählt hast, dass du das einspielen willst. Ich weiß weder, wer sie ist, noch was sie macht. Alles, was ich jetzt weiß, habe ich von dir jetzt in dieser Folge gehört. Aber Ja, also es reißt einem mit. Und was ich erst mal nicht schlecht an der Sache finde, ist, dass es Hoffnung gibt.

Alexander Metzler: Es gibt Hoffnung. Ähm, wir haben's Also, wir haben's hier mit 1 jungen äh, People of Color, mit 1 Frau zu tun. Ähm Ich kann mich absolut nullkommanull in ihre Welt reinversetzen. Ja. Ich weiß einfach nichts, aber ich werd davon mitgerissen und denk so, ey, cool, dass die's geschafft hat. Und macht erst mal Mut seinen Weg zu gehen. Und ich glaube, wir beide werden kritisch feststellen, an der Stelle, wo sie sagt, jeder, ich hab's geschafft. Mhm.

Alexander Metzler: Ihr könnt's auch alle schaffen. Weiß ich nicht so genau, weiß ich nicht so genau. Ähm, aber erst mal würde ich sagen, auch klar, in der Emotionalität 1 solchen Momentes, sie ist diesen Weg gegangen. Sie wird auf Myriaden von Hindernissen getroffen sein. Sie wird all diese Hindernisse überwunden haben und steht da jetzt als leuchtendes Beispiel an der Spitze. Also da gibt es erstmal Bewunderung und Anerkennung und Applaus von meiner Seite. Jetzt bin ich sogar gespannt, was sie für Musik macht.

Leander Greitemann: Ich auch. Ich muss auch sagen, bin nicht so drin in Verfolgung von amerikanischem Rap, obwohl ich den auch immer mal interessant finde. Werde ich mir definitiv reinziehen, was sie macht. Finde ich auch super spannend. Könnt ihr ja auch mal machen. Und also, die wird irgendwie Doe, D-O-E-C-H-I-E. Wird sie, glaub ich, geschrieben, Doeci. Ja, D-O-E-C-H-I-E.

Leander Greitemann: Und was sie noch davor gesagt hat, das wär dann zu lang geworden. Also, die war erst mal voll in Tränen, so, ne? Also, das war noch berührender eigentlich. Und Sie hat halt vorher gesagt, dass sie auch nüchtern, also dass sie in Sobriety gegangen ist, also jeglichen Drogen abgesagt hat und dass sie richtig hart dafür gearbeitet hat. Sie sagt auch, christlich groß geworden, USA, Tickt ist einfach immer noch mal ein bisschen anders. Wenn das jemand auf 1 deutschen Bühne sagen würde, da würde jeder Hautausschlag kriegen. Thank God, it's only thanks to God and I believed in God and God told me that he will guide me. So so eine richtige Gottesansprache am Anfang noch. Was irgendwie in den USA, kann man das noch machen bei uns? Stell mal vor, ein Musiker, eine Musikerin würde das und würde so richtig kurz so einen kleinen Gottesdienst machen und sagen so nur Gott habe ich das zu verlangen, ich habe an Gott geglaubt und Gott hat mich geleitet.

Leander Greitemann: So auf Deutsch ganz unangenehm. Irgendwie in den USA, gerade so bei Black People, irgendwie ist es irgendwie eine Spur cooler nochmal, finde ich. So In dieser Kultur und wie das da gelebt wird.

Leander Greitemann: Du kannst

Alexander Metzler: es bei uns eigentlich nur auf dem Kirchentag machen.

Leander Greitemann: Genau, da, wenn du eine ausgeschriebene christliche Band bist. Ansonsten würdest du es vielleicht in einem Nebensatz sagen, aber du würdest es nicht so ausbreiten.

Leander Greitemann: Mhm.

Leander Greitemann: Ja, und dann Ich mein, für sie, sie hat dann durchgezogen, sie hat's geschafft, ne? Und das ist wirklich ja der genau dieses Standardding, wo wir schon oft darauf hingewiesen haben in den verschiedenen Situationen, wie viele Mädchen, Frauen und generell Menschen da draußen probieren erfolgreich mit Musik zu sein, geben alles, glauben an sich und beten auch zu Gott und bitten ihn Guidance. Und schaffen's halt nicht. Und die Geschichten hören wir halt nicht, weil die nicht den Grammy gewinnen und nicht auf der Bühne stehen. Ich weiß nicht, wie tief wir da noch mal einsteigen wollen, aber dieses Narrativ von du kannst wirklich alles schaffen, find ich wirklich hochproblematisch. Und ich werf ihr das überhaupt nicht vor in dem Moment, dass das da kommt, weil sie selber hat das auch oft gehört. Und für sie macht das ja in dem Moment auch Sinn. Sie setzt sich auch nicht hauptberuflich mit diesem Thema auseinander. Deswegen hat sie das vielleicht auch noch gar nicht hinterfragt und darüber nachgedacht, was heißt das denn eigentlich, wenn ich das sage? Und trotzdem ist es immer wieder wichtig, darauf hinzuweisen, weil das ist Prime Time, das gucken so viele Menschen, hunderte und Tausende von Fans, die jetzt sagen, ach krass, ich kann auch so glücklich sein.

Leander Greitemann: Guck mal, wie glücklich die gerade in dem Moment ist. Und ich muss einfach nur an Gott glauben und beten und hart arbeiten. Dann schaffe ich das auch. Dann werde ich auch Grammy of the Year. Ich meine, sie ist die dritte seit 1989, die Best Rap Album gewonnen hat. So wie viele Frauen haben das versucht in der Zwischenzeit. Und das ist so der kritische Teil. Dieses Versprechen, diese Hoffnung, das ist das Schöne.

Leander Greitemann: Und es gibt bestimmt auch noch andere schöne Sachen, die wir uns angucken werden in der Folge. Sodass es erst mal Hoffnung macht in dem Moment. Und deswegen verfängt das auch so. Das ist so ein schönes Gefühl für den Moment. Ach, ja stimmt, ich kann das ja auch schaffen. Alles ist möglich.

Leander Greitemann: Und dann

Leander Greitemann: werde ich ja genauso glücklich wie die. Ah, cool, ich bin hier in meinem Kinderzimmer. Und dann und es wird in 10 Jahren, wird es wahrscheinlich eine Person geben, oder 2 von den Hunderttausenden, die das da gesehen haben, die dann wirklich es auch schaffen und von ihrer Musik leben können oder Weltstar sind. Von der Musik leben wahrscheinlich sogar noch einige mehr. Aber die so erfolgreich sind wie sie, wenn eine davon schon schafft, von den 100.000 Fans, die das mindestens sehen, dann ist das schon viel. Und die 999.000, nee, das wäre für 1000000, die 999.999 anderen jungen schwarzen Frauen, die das gesehen haben, die es nicht geschafft haben, die fühlen sich im Zweifel halt dann schlecht, da verpufft dann irgendwann die Hoffnung, die haben hart gearbeitet, die haben alles reingegeben und sie können noch nicht mal von der Musik leben, sie können ihre Miete nicht bezahlen, denken aber, es liegt an mir, weil Doji hat ja gesagt, jeder kann es schaffen. Ich habe hart gearbeitet, ich habe zu Gott gebetet, Also muss ich entweder noch stärker zu Gott beten oder Gott will mich bestrafen, weil ich ein schlechter Mensch bin. Oder ich arbeite nicht hart genug.

Leander Greitemann: Und dieses harte Selbstbild, was daraus dann kommen kann, aus dieser anfänglichen Hoffnung, Das ist, glaube ich, nicht zu unterschätzen. Das muss nicht für jeden und jede so sein. Manche sehen das dann locker und sagen, ach, hat halt nicht geklappt, ist doch kein Problem. Aber je mehr du das glaubst, dass jede das schaffen kann, ist es eigentlich eine unvermeidliche Konsequenz, dass wenn du es nicht schaffst, bist du schuld. Und nicht Zufall, nicht Glück, nicht zur rechten Zeit am rechten Ort. Mein Dautschi wurde rausgeschmissen aus ihrem Job. Und deswegen ist sie losgegangen. Wir wissen nicht, was passiert wäre, wenn sie nicht gefeuert worden wäre aus ihrem Job.

Leander Greitemann: Ob sie dann vielleicht einfach so halbherzig weiterversucht hätte, Musik zu machen, nebenher, und dann wär das so rumgedümpelt. Kann sein, dass sie dann auch erfolgreich geworden wär. Ob sie ganz genauso erfolgreich geworden wär, das Leben ist so komplex, das ist schon wieder unwahrscheinlich. Weil dann hat sie genau die richtigen Leute getroffen, genau das richtige Thema gehabt, genau zum richtigen Zeitpunkt. Da gehört so viel Zufall dazu für diese Erfolgsgeschichten auch, dass es einfach nicht nachvollziehbar ist, wie sich dieses Narrativ von du kannst alles schaffen so krass weiter aufrechterhält aus meiner Sicht.

Alexander Metzler: Ja und wie gesagt, wir haben es hier natürlich mit 1 Gruppe zu tun, die aus mehreren Gründen nicht privilegiert ist. Und sie hat sich trotzdem dadurch getankt. Und deswegen verstehe ich das auch als Hoffnungsymbol. Das große Problem ist die Definition, was bedeutet es denn, es zu schaffen? Also bedeutet es denn, ist die Bedeutung das, dass Du am Ende auf 1 Riesenbühne bist, mit Preisen überhäuft wirst, wahnsinnigen Erfolg hat, jeder über dich spricht. Ist das die Bedeutung? Oder ist die Bedeutung Du kannst etwas erreichen, was dich glücklich macht. Und es kann ja auch sein, du eröffnest deinen eigenen Friseursalon. Ja. Du eröffnest dein eigenes Restaurant, du fängst an zu malen und hast ein kleines Atelier, wo du ab und zu ausstellst.

Alexander Metzler: Du bist vielleicht nicht reich damit, aber du kannst dein Leben damit bestreiten und du machst was, was du liebst. Also, wenn das die Botschaft ist, dann hab ich wirklich gar nix daran auszusetzen. Das ist dann aber so ein bisschen Interpretationsfrage. Dieser Moment ist ja die Zuspitzung 1 jahrelangen Entwicklung. Ein Weg, der auf diesen Moment, auf diesen großen Moment, wo alle Scheinwerfer und alle Kameras auf dich gerichtet sind, sich zugespitzt hat. Und das ist natürlich das, was dann in dieser Botschaft auch rüberstrahlt. Ihr könnt es alle schaffen. Aber wenn sie's Ich weiß ja nicht, wie sie's gemeint hat.

Alexander Metzler: Also, hat sie wirklich gemeint, ihr könnt alle irgendwann mit einem Krämmi hier oben stehen? Kann sie auch nicht ernsthaft meinen in dem Moment. Ist ihr auch klar, dass das nicht alle schaffen können. Aber du kannst, egal, mit welchen Also, wenn ich die Botschaft so interpretiere, dass ich sage, egal auf welche Widerstände du triffst, wenn du weiter an deinen Traum glaubst, und ich komme gleich darauf, wo auch da der Knackpunkt hängt, wenn du weiter an deinen Traum glaubst, kannst du deinen Traum verwirklichen. Und das finde ich erst mal eine gute Botschaft. Allerdings, da kommt jetzt vielleicht unsere Philosophie auch sehr ins Spiel, wenn wir unser inneres Glück, unsere Zufriedenheit, unsere Happiness, unsere Ausgeglichenheit, unsere Balance an dieses Ziel in der Zukunft hängen. Also wenn ich erst zufrieden sein darf, wenn ich mich glücklich fühlen darf, wenn ich zur Ruhe kommen darf, wenn ich dieses Ziel erreicht habe, wenn ich das Restaurant eröffnet habe, und Gott weiß, wie krass es ist, ein Restaurant zu eröffnen, wie viel Stress da dran hängt, wie viele Sicherheitsdinger du da durchlaufen musst, was du für eine krasse Ausbildung durchlaufen musst, wie viel Geld du da auch in die Hand nehmen musst. Oder den Friseursalon oder das Atelier, bei meinen kleineren Beispielen zu bleiben. Wenn du daran das Glück hängst, bist du immer in der Zukunft mit deinem Kopf, mit deinem Geist, weil du auf dieses Ziel hineiferst.

Alexander Metzler: Und wir würden ja jetzt wahrscheinlich eher sagen, ich bin gespannt, ob du mir dazu stimmst, Hab diese Idee, hab diesen Gedanken, nenn's Ziel. Aber sei jetzt schon in dem Moment, wo du die kleinen Dinge des Lebens einfach genießen kannst, wo du glücklich sein kannst, ausgeglichen sein kannst, wo du Zeit hast für dich, deine Familie, deine Freunde, für ein gutes Essen zu kochen, alle zusammenzubringen, einen schönen Abend zu haben. Das sind die Dinge, die es total wichtig machen. Und witzigerweise sind Menschen, die an der absoluten Spitze sind, Wo alle Scheinwerfer draufhängen, die sagen meistens, ich hätte gern mal wieder Zeit, einen coolen Abend mit meinen Freunden zu verbringen. Oder ich seh meine Familie viel zu wenig. Das ist das, was denen dann auch wirklich fehlt. Aber diese Möglichkeiten haben wir ja alle. Also Fast alle von uns haben die Möglichkeit, das zu realisieren in ihrem Leben.

Alexander Metzler: Und wenn wir diese Dinge wertschätzen, dann spricht ja auch nix dagegen, wenn wir trotz allem Ideen haben und irgendwo hinarbeiten und noch ein bisschen was erreichen wollen, ein bisschen was dazulernen wollen, uns im klassischen Sinne, im kulturellen Sinne entwickeln wollen. Aber wenn ich all mein Glück, all meine Zufriedenheit an dieses in der Ferne liegende Ziel knüpfe und darauf hinarbeite und erst, wenn ich das erreicht hab, dann kann ich endlich durchatmen, Dann bin ich zufrieden, dann bin ich happy, dann bin ich glücklich. Dann habe ich genug Geld, dann kann ich mir alles kaufen. Dann machen wir möglicherweise einen großen Fehler. Und dann könnte da eine große Enttäuschung daraus resultieren.

Leander Greitemann: Absolut, weil das ist ja nochmal das, worum es auch da gerade dann nicht geht in Ihrer Rede. Und das ist ja das Paradoxo, warum ich ja dann auch das Buch Unfollow your dreams genannt habe, weil das ja überhaupt gar keine Garantie ist, dass dieses Erreichen dieser Dinge im Außen dir wirklich Zufriedenheit bringt. Es gibt ja genügend Menschen, die am Höhepunkt ihrer Karriere am unglücklichsten in ihrem ganzen Leben sind. Es gibt einige Menschen, die genießen das. Und da, während sie auf der Bühne steht, das sieht man, ist sie restlos glücklich. Aber sie wird viele Momente auf dem Weg dahin gehabt haben, ohne dass ich sie jetzt kenne. Aber es wäre schon sehr ungewöhnlich, wenn sie die nicht gehabt hätte. Wo sie verzweifelt war, wo sie am Boden war, wo gerade auch ihr Erfolg es ihr schwer gemacht hat.

Leander Greitemann: Also wo du nicht damit klarkommst, dass alle Leute was von dir wollen, wo du viel zu viel zu tun hast, wo so auf einmal ein krasser Stress an dir liegt, weil du vielleicht ein Team von 10 Leuten hast, die du alle ernähren musst und es hängt so viel davon ab, dass deine nächste Platte erfolgreich ist.

Alexander Metzler: Wahrscheinlich noch viel mehr als 10 Leute in den Größen.

Leander Greitemann: Genau, in den Größen, noch viel mehr größere Teams und Crew und keine Ahnung was. Und das sieht man ja alles nicht. Man sieht nur diese restlos glückliche Frau, die da in dem Moment uneingeschränkt happy ist und denkt, das will ich auch, das ist doch das echte Leben. Und was wir alles nicht sehen, sind halt die anderen Momente. Sind das, dass sie am nächsten Morgen, vielleicht, also das ist jetzt nur als Beispiel, Aber ganz viele dann am nächsten Morgen oder 2 Tage später aufwachen, da steht der Grammy und die denken, krass, ich fühl gar nix mehr. Aber das war doch mein Darum ging's doch. Ich hab das doch alles gemacht, weil ich mich jetzt immer so fühlen will wie die Leute auf diesen Bühnen. Aber Dieses Gefühl hat so eine kurze Halbwertszeit.

Leander Greitemann: Und wenn

Leander Greitemann: du mal richtig happy, wenn du mal richtig geflasht bist, und das ist dir wirklich wichtig, und du hast da viel drangehängt, dann kann es sein, dass du mal ein paar Tage lang high bist. Aber dann, 3, 4 Tage später, Das lässt sich nicht über Wochen aufrechterhalten. Da kommt wieder jemand, sagt, ach das ist das oder, und dann hört sie unseren Podcast, uns ganz enttäuscht, dass wir ihre Rede auseinander nehmen. Dann kommt dieser Moment, lässt sich das extra übersetzen, sagt, Alex and Leander talked about my speech. Oh no, shit. Oh no, shit. Und dann ist sie ganz traurig, dass

Alexander Metzler: sie nicht

Leander Greitemann: andere Worte gefunden hat. Weißt du, so was. Ja, stimmt. Ähm Ja, und ich Ich find auch gut, dass du sie also, ne, sagst, ja, das kann man ein bisschen auslegen, wie sie das jetzt meint, ne? Und man könnte das ja auch so formulieren. Ich finde aber, so, wie sie es formuliert hat, klingt es schon sehr nach Weil sie sagt auch so was wie, You can achieve everything. Du kannst alles schaffen. Und alle... Ich kann ja mal versuchen, wie ich ihre Rede komplett cool finden würde.

Leander Greitemann: Also wie ich schön finde, wie diese Art Rede klingen könnte. Also, sie könnte ja da stehen und sagen, und ich weiß, es schauen gerade viele schwarze Mädchen zu. Wir werden von dieser Gesellschaft so klein gehalten. Alle sagen euch, ihr könnt nichts schaffen. Und ich sage euch, es können Wunder passieren. Nicht jede von euch wird ein Grammy gewinnen. Dafür gibt es viel zu wenige im Jahr. Es gibt so viele, die das machen wollen.

Leander Greitemann: Aber es können Dinge passieren, die könnt ihr nicht vorhersehen. Es können so unfassbar schöne Dinge passieren. Es sind nicht immer die, die ihr euch vornehmt. Das Leben ist so zufällig. Manchmal steckt in den Dingen, wo du Angst hattest, dass was ganz fürchterliches passiert. Die größten Wunder, das kannst du nicht vorhersehen. Das heißt, behaltet die Hoffnung, lasst euch nicht kleinreden, versucht einfach. Wenn du eine Leidenschaft für Musik hast, geh dafür.

Leander Greitemann: Du musst ja nicht den Grammy gewinnen. Wenn du schaffst, deine Miete zu bezahlen, ist es auch groß. Oder vielleicht lernst du da einen anderen Job kennen, der dir Freude bereitet. Also lass dich nicht limitieren, es gibt nicht nur einen einzigen Weg. Du musst nicht das studieren, was deine Eltern dir vorgeben. Sei mutiger, experimentiere mehr und dann können echte Wunder passieren. Nicht immer unbedingt das, was wir uns vornehmen, aber wenn wir die Augen offen halten und nicht gegen das Leben kämpfen, sondern mehr mit dem gehen, was uns das Leben kostenlos zur Verfügung stellt und manchmal einfach vor die Füße wirft, dann können die größten Wunder passieren. Dafür bin ich ein Beispiel mit meiner persönlichen Geschichte.

Leander Greitemann: Und ihr könnt alle eure persönlichen Wunder erleben, wenn ihr die Augen dafür offen haltet. So.

Alexander Metzler: Ja, fänd ich, glaub ich, eine schöne Rede, ja.

Leander Greitemann: Ja, wenn du Diese Idee von Also, statt zu sagen, du kannst alles schaffen, du kannst echt abgefahrene Dinge schaffen. Das ist nicht alles. Und das ist auch nicht immer das, was du dir vornimmst. Manchmal gibt es vielleicht deinen Beruf gar nicht mehr. Oder gibt's keinen Markt mehr dafür. Aber es können abgefahrene Dinge passieren. Dafür ist das ein tolles Beispiel. Guck mal, es ist möglich.

Leander Greitemann: Auch das könnte man sagen. Es ist nicht unmöglich. Es kann gehen, also fang an, Musik zu machen. Weil ganz viel Das ist ja das Positive, würd ich wieder sagen, an ihrer Message. Wenn Frauen, die vorher sich nicht getraut haben, schwarze Frauen aus irgendwelchen Sumpfgebieten in den USA, sagen, nee, es ist möglich, ich probier das jetzt. Ich geb dem eine Chance. Ich geh jetzt nach der Schule, fang ich an zu rappen. Und ich mach das, weil ich kann damit vielleicht einen Lebensunterhalt verdienen.

Leander Greitemann: Ich probier das mal, es ist möglich. Wenn Dauchi das kann, kann ich das auch. Dann wär das toll,

Leander Greitemann: so von der Idee,

Leander Greitemann: es ist möglich, Aber es ist nicht unbedingt für jeden möglich, dass sie dann noch eingesteht, auch in so einem Moment, wie viel Zufall und Glück dazu gehört. Dann wär's für mich total rund. Weil dann macht es Mut. Die Mädchen Wir haben mehr tolle schwarze Künstlerinnen und Rapperinnen in den USA, weil einfach mehr sich trauen, damit zu experimentieren. Bei einigen klappt's, bei den anderen nicht. Bei denen, die es nicht klappt, sagen die, ja gut, dann hab ich halt nicht das Glück gehabt, was

Leander Greitemann: Doji gehabt

Leander Greitemann: hat, aber ich bin jetzt kein schlechter Mensch und ich mach halt was anderes. Vielleicht bleibt das halt einfach ein Hobby, ist ja auch in Ordnung. Wenn ich Musik als Hobby hab, ist doch geil. Da muss ich nicht auf Spotify-Algorithmen gehen, da kann ich die Kunst machen,

Leander Greitemann: die ich

Leander Greitemann: machen will. Ist doch auch total schön. Dann mach ich meinen Job, der bezahlt die Miete, und ich hab mein Hobby. Und das macht mir eine große Freude.

Alexander Metzler: Das liebe ich, da muss ich mich nicht verbiegen. Das kann ich einfach so machen, wie ich will. Ich erreiche damit vielleicht nur wenige Menschen, aber ich mache das, was ich liebe damit. Das ist doch großartig.

Leander Greitemann: Es kann sein, dass manche Menschen, die dann so sind, mehr zufrieden mit ihrer Kunst sind als jemand, wo die ganze Welt auf das nächste Album guckt und du weißt, das könnte jetzt komplett zerrissen werden. Was für ein Stress, das in deinen künstlerischen Prozess reinbringt. Auch

Alexander Metzler: diese Erwartungshaltung, Das ist ja auch so die Krux, wenn du mal an top gestanden hast, also das sagen ja auch viele, an die Spitze zu kommen, ist relativ einfach, sich an der Spitze zu halten, ist die Hölle. Weil die Erwartungshaltung, wobei ich auch den Satz relativ einfach an die Spitze kommen sehr in Frage stellen würde, Aber das hört man immer mal wieder. Weil dann die Erwartungshaltung einfach so riesig ist. Und alle, die dich vorher nicht gekannt haben, kennen dich jetzt und wollen, dass du wieder ablieferst. Und was für ein Druck muss das bitte sein? Und was ich auch spannend fand, war genau das, was du gesagt hast, mit diesem Gefühl, dieses Grammy-Gefühl 2 Tage danach. Das kann man ja sogar einigermaßen nachvollziehen. Man ist jetzt für ein paar Stunden, für einen Abend im absoluten Scheinwerferlicht der Welt, Kameras, Scheinwerfer, das Publikum rastet aus. Jeder will was von dir, jeder sagt, wie toll das ist, was du gemacht hast und so weiter.

Alexander Metzler: Dann kommt so die Party, dann kommt der Tag danach, das ist auch noch ein Rauschen, dann kommt vielleicht die nächste Nacht und der Morgen danach, wo dann vielleicht in irgendeinem Hotel, wo du auch noch dann alleine bist, aufwachst und diese bleiernde Stille im Raum ist, das Rauschen ist vorbei. Und dann kommt vielleicht die Frage, ja, was mach ich denn jetzt eigentlich als Nächstes? Weil sie hat ja jetzt, also ich mutmaße jetzt mal, wenn du sagst, Wie viele Jahre hat sie jetzt auf den, wann ist sie gefeuert worden? 2020. Also 5 Jahre lang hat sie, rund 5 Jahre lang hat sie auf dieses Ziel hingearbeitet. Da war ja irgendwie der Weg total klar. Jetzt ist das Ziel erreicht. Also, du hast dich ja

Leander Greitemann: Krasser geht's ja nicht.

Alexander Metzler: Also, es

Leander Greitemann: gibt nichts über Grammy eigentlich.

Alexander Metzler: Und du bist ja Das ist ja die komplette Identifikation mit der Idee des Erfolgs und der Idee des Glücks. Also, sie ist ja vermutlich jetzt komplett in dieser Identifikation der Grammy-Gewinnerin. Mhm. Und Jetzt kommt ja Normalität. Jetzt kommt ja, okay, was machen wir? Wir müssen jetzt die Promo machen, die Promo machen. Wir müssen in dieses Radiostudio, wir müssen in diesen Fernsehsender. Wir müssen da rein, wir müssen da rein, Schedule, Termine, zack, zack, zack, zack. Das schmiert dir das Eisen, solange es heiß ist und so weiter.

Alexander Metzler: Ich glaube, da kann sich sehr schnell eine Nüchternheit

Leander Greitemann: Nüchternheit, ja.

Alexander Metzler: Nüchternheit, danke schön, einschließen. Und wenn du daraus halt Also 2 Probleme. A, wenn du daraus dein Glück beziehst, wird es wieder weggehen. Und B, diesen ersten Rausch, der ist wahrscheinlich schwer wiederholbar. Da haben wir ja auch in den Gleichmutproben irgendwann schon mal drüber gesprochen. Wir kennen das ja selbst im Kleinen auch. Also ich hatte das ja so ein bisschen bei unserer ersten Inspiration am See, bei Neobonus, wo ich irgendwie so 2 Tage lang hinterher so ein bisschen High hatte, wo ich gesagt habe, das war einfach so schön und so nice und so toll. Speaker-Event und so weiter da als Speaker selbst.

Alexander Metzler: Von den Großen,

Leander Greitemann: so ein gutes Feedback und unsere spontane Einlage noch mit Handpan und Rap und Beatbox.

Alexander Metzler: Ja. Ja. Einfach abgefackelt. Ja. Und das Genieße diesen Moment oder genieße diese Momente, wenn sie kommen. Aber jage ihn nicht wieder hinterher. Sei nicht enttäuscht, wenn du das nächste Mal versuchst, wieder was auf die Beine zu stellen, und da kommen nicht alle Leute und klopfen dir auf die Schulter.

Leander Greitemann: Das hat

Alexander Metzler: nichts mit dir zu tun, mit deinem Inneren, mit deiner Gefühlswelt zu tun, ob du ein guter oder schlechter Mensch bist. Das sagt einfach nichts aus, das hängt an so vielen Faktoren. Und ich kann mir vorstellen, dass ein Grund, warum so viele Pop- und Rockstars drogenabhängig sind, ist wahrscheinlich ein Grund, weil sie diesem Gefühl hinterherjagen und der Überforderung entgehen wollen, mal aus ihrem Kopf rauszukommen und da keine andere Möglichkeit sehen. Und wahrscheinlich auch, weil es in dieser Kultur relativ weit verbreitet ist. Andere machen es auch, also mache ich es auch und man kommt einfach dran und so weiter. Kann ich mir jetzt alles nur vorstellen, weil ich bin in solchen Kreisen ja nicht unterwegs, aber das wäre für mich eine sehr logische Erklärung, warum man immer wieder hört, okay der hat Drogen genommen, er hat dies, Alkoholproblem, das, Weil es einfach ein wahnsinniger Druck ist, den wir da hinterherrennen und den wir als die große Erfüllung im Leben ansehen.

Leander Greitemann: Ja. Ja, total. Ich hatte noch einen Ich glaub, noch einen anderen Punkt. Ja, oder auch mit den Drogen, glaube ich, der eine Punkt, ich weiß nicht, ob du ihn gerade auch gesagt hast, aber der Druck, dass das bestimmt auch noch mal anderes ist. Also irgendwie, mit dem Druck umzugehen. Ich glaube, dieses High-Suchen ist bestimmt auch was, und dass du es unbedingt noch mal haben willst. Und das aber einfach, ja, also der Druck wieder zu liefern, der Druck, dass du ständig über Social Media verfügbar bist, dass du immer noch mehr machen könntest, dass du denkst, ich müsste aber eigentlich noch das und das und das. Da dann zwischendrin mal durchzuschnaufen, für viele dann eben auch der Griff zu Drogen der Weg ist.

Leander Greitemann: Für Dauchi offensichtlich nicht, da sie in Sobriety lebt, Stand jetzt. Aber für viele andere. Und generell natürlich viele unserer Mutmaßungen hier. Wir kennen sie nicht. Wir projizieren jetzt viel in sie rein, haben wir auch schon an anderer Stelle gesagt, aber noch mal wichtig. Das war jetzt einfach der Aufhänger noch mal. Es geht im Endeffekt gar nicht sie. Und bei ganz vielen Dingen wissen wir auch einfach nichts über sie.

Leander Greitemann: Es kann sein, dass sie eine der wenigen ist, die das einfach durchgängig komplett ausnutzt und ich wünsche es ihr von Herzen und das also ausnutzt im Sinne von genießt. Sondern es ist eher von den ganz vielen anderen Geschichten, die ich auch gesammelt habe über die Jahre, wenn du dir die ganzen großen YouTuber anguckst, wo so viele junge Menschen denken, boah YouTuber, was für ein geiler Job. Da machst du Videos, auf die du Bock hast, kriegst so viel Applaus, du bist, Menschen hören dir zu, du kriegst Aufmerksamkeit, wie toll ist das? Und ich würde auch denken, ah ja geil, YouTuber, doch bestimmt ein nicer Job. Und dann hörst du so die richtig erfolgreichen deutschen YouTuber und fast alle haben ernsthafte, das ist ein bisschen übertrieben mit fast alle, aber Zitat Rezo, ja, 1 der erfolgreichsten deutschen YouTuber, der echt auch politisch viel bewegt hat und coole Impulse gesetzt hat, der auch in Talkshows eingeladen wurde, also eingeladen zu milliardenfach, und aus eigenen Gründen nur ein paar Mal zugesagt hat, aber komplett relevant ist. Der im Moment des höchsten Erfolges Panikattacken bekommen hat, die er kaum ausgehalten hat, dann darüber gesprochen hat online. Dann haben sich so viele aus YouTube Deutschland bei ihm gemeldet, dass er dann gesagt hat, ich glaube, es gibt mehr Menschen mit Panikattacken und ernsthaften Psychoproblemen als ohne in der deutschen YouTuber-Szene. Und das ist halt das, was alle wollen. Ganz viele nicht schaffen, obwohl ihnen gesagt wird, du kannst es schaffen, das heißt, sich selber verprügeln.

Leander Greitemann: Die, die es nicht schaffen, sind unglücklich, weil sie es nicht schaffen. Die, die es schaffen, sind aber auch unglücklich zum Großteil. Oder haben's Zumindest geht's denen nicht viel besser. Die haben auch tolle Momente, die haben diesen Rausch. Wenn mal wieder ein Video komplett viral geht und du denkst, das ist ja geil, das gibt's ja gar nicht. Und Casper zum Beispiel, der Rapper, der hat ja auch mal gesagt, der hatte schon vor langer Zeit mit seinem Album XOXO, da war der wirklich mainstream erfolgreich. Die Sachen, die er jetzt so macht, sind immer noch sehr erfolgreich in der Szene, aber sind jetzt nicht bravomäßig erfolgreich unbedingt. Der macht jetzt die Mucke, auf die er Bock hat.

Leander Greitemann: Früher war er viel erfolgreicher. Und da könnte man, ne, eben hast du gesagt, es ist viel schwerer, seinen Erfolg zu halten. Und man würde so denken, oh, der Arme, jetzt ist er gar nicht mehr so erfolgreich wie damals. Aber er hat mal in einem Interview gesagt, in dem Podcast Danke gut, hat er gesagt, dass er wie so eine posttraumatische Belastungsstörung von dieser Zeit hat, wo er so erfolgreich war. Und er möchte nie wieder so erfolgreich sein wie damals. Weil das ihn komplett überfordert hat. Und dass er nach wie vor gestört ist von dieser Zeit. Doku Robbie Williams, das Gleiche, die Netflix-Doku, echt sehr zu empfehlen.

Leander Greitemann: Und der musste 2 Shows, weil er sonst finanziell komplett ruiniert gewesen wäre, die größten Shows seines Lebens, durchgängig mit Panikattacke spielen. Vor Millionen von Menschen über Fernsehgeräte und irgendwie 100.000 vor Ort. Und er wusste, wenn ich das jetzt nicht mache, er ist von der Bühne, erster Abend, er wollte 2 Abende, und er hat eine Panikattacke bekommen, ein bisschen auch Impostor-Syndrom, warum mach ich das? Und hat dann eine komplette Show mit 1 durchgängigen Panikattacke gespielt. Stell dir vor, du hast Panik und bist... Und ist dann von der Bühne und hat so sein Manager gesagt, ich will nie wieder auf die Bühne. Und der hat gesagt, wenn du morgen nicht auf die Bühne gehst, bist du komplett ruiniert. Das ist so teuer hier. Du musst morgen...

Leander Greitemann: Wir können das nicht machen. Und er hat dann gesagt, okay, gut, dann mache ich es. Und hat dann nochmal, den zweiten Abend direkt in Folge. Von sowas musst du dich eigentlich ein Jahr lang erholen, Therapie machen. Mal durchschnaufen, sagen, Was ist das eigentlich? Hier mein Lebenswerk. Du bist am Zenit deines Erfolgs. Und da musst du am nächsten Abend, wenn ich mir das vorstelle, oh Gott, da wird mir so schlecht. Wenn ich mir vorstelle, du bist immer noch in dieser Panikattacke drin.

Leander Greitemann: Du wachst auf und du weißt, du musst heute Abend wieder auf die Bühne vor 100.000 Leuten. Leck mich am Arsch, Alter. Und der sagt, dass er bis heute, das ist jetzt Jahre her, wahrscheinlich 10 Jahre oder so, nach wie vor noch einen leichten Knacks von da. Also in dieser Doku sagt er das. Das ist einfach so krass. Und das ist einfach auch wichtiger Teil dieser Geschichte von nicht nur du kannst das nicht alles schaffen, du willst das auch gar nicht alles schaffen. Du willst gar nicht so erfolgreich sein unbedingt. Weil das für die meisten Menschen, natürlich, der menschliche Verstand ist dann auch in der Lage zu sagen, nee, ich find das toll jetzt.

Leander Greitemann: Sich das auch so ein bisschen schönzureden und sagen, nee, in Summe bin ich schon sehr dankbar, dass ich das hab. Ist ja auch gut, dass sie das machen. Dankbarkeit ist ja was Tolles. Aber an sich wahrscheinlich, wenn man draufguckt, ist dieser krasse Erfolg doch für die meisten Menschen schlechter, als wenn sie einfach so erfolgreich wären. Vor allem, wenn du zufrieden bist damit. Natürlich ist es, wenn du die ganze Zeit denkst, es müsste noch erfolgreicher sein, Dann ist es auch mittelerfolgreich sein nicht geil. Dann ist alles nicht geil. Dann kommen wir wieder zu dem Punkt, das Einzige, was du schaffen kannst, und dafür machen wir auch diesen Podcast, deswegen sind wir auch

Leander Greitemann: nicht nur

Leander Greitemann: Dating-Podcast Nummer 1, sondern auch Erfolgspodcast Nummer 1, Das Einzige, was du machen kannst, und wo du echt gute Chancen hast, das zu schaffen, ist, einverstanden zu sein mit dem, was jetzt ist. Dann bist du in dem Moment so erfolgreich, wie du sein kannst. Das kannst du schaffen. Dafür musst du aber keinen Grammy gewinnen, der steht dir eher im Weg. Sondern dafür musst du nur von Moment zu Moment erstmal einverstanden sein mit dem, was ist. Dich dann noch nicht limitieren lassen, Sachen auszuprobieren, nicht alles als gegeben hinzunehmen, mit deinem Chef zu reden, zu sagen, können wir es nicht anders machen, wenn du vielleicht deine Ausgaben zu reduzieren und deine Stelle auf 70% runter zu gehen, wenn das geht, wenn du dann trotzdem immer noch leben kannst, deine Familie ernähren kannst und die andere Zeit nutzen für kreative Projekte, für Zeit mit der Familie, für Meditation. Wir haben genügend Folgen, dafür musst du auch deinen Job ein bisschen reduzieren, unsere ganze Bibliothek von Gleichmutproben erstmal durchzuhören. Das braucht ja auch seine Zeit, ne? Das braucht seine Zeit.

Leander Greitemann: So, und das ist halt das, worum es geht. Genau wie du vorhin auch schon gesagt hast. Dann kann man immer noch tolle Ideen haben, in welche Richtung man geht und was man alles mal probieren kann. Vielleicht klappt das ja mit der Musik. Ich probiere es mal. Ganz anderer Vibe, als wenn du denkst, ich kann nur glücklich sein, wenn ich richtig erfolgreich bin mit meiner Musik.

Alexander Metzler: Vielleicht ein praktisches Beispiel aus meinem eigenen Leben. Wie bin ich eigentlich Speaker geworden? Und man könnte jetzt von außen auch sagen, ja das ist schon eine Form von Erfolg, also sowohl der Lee steht viel auf großen Bühnen, Der Alex steht hin und wieder auf großen Bühnen, haben Publikum, werden von großen Companies gebucht.

Leander Greitemann: Viele Leute, die wollen Vorträge halten, die haben sich bei Tobi Beck und anderen komplett durchausbilden lassen. Die sind weniger erfolgreich mit ihrem Speaking.

Alexander Metzler: Ja, also das könnte man ja als Erfolg interpretieren. Zum Thema, was du gesagt hast, der Zufall des Lebens. Also ich habe, wer die Heldenstunde hört, meinen eigenen Podcast oder vielleicht, ich glaube in den Gleichmobben habe ich es auch schon erzählt, ne? In den 90er-Jahre wollte der Herr Metzler ja großer Hip-Hop-Star werden. Deutscher Hip-Hop gemacht. Ist sehr krachend gescheitert, trotz Plattenvertrag, trotz Sony als Verlag. Viel gearbeitet. Am Wochenende im Studio gewesen, bis in die Nacht Musik gemacht, produziert, mit großer Leidenschaft, großer Begeisterung. Aber auch, und das hab ich damals nicht gewusst, weiß ich heute, immer in die Zukunft projiziert.

Alexander Metzler: Immer gedacht, okay, auf die Bühne willst du mehr Publikum, das muss größer werden, geil, jetzt hier die Single, Albumplan. Also richtig, wie ich's heute nicht machen würde. Also, die Freude war damals zwar noch da, ich hab das gerne gemacht, ich hab supergerne auf der Bühne gestanden, Musik gemacht, und ich hab auch gerne im Studio gesessen und produziert. Aber ich hab wahnsinnig viel in die Zukunft projiziert. Wenn nicht erst das und das und das. Und ja, Turns Out, da wurde auch mit relativ viel Budget von der Plattenfirma dann Videos produziert damals, noch auf Film. Also, so lange ist das schon her. Und das war so die Zeit, mit Viva vor allen Dingen, und MTV hat da auch noch eine Rolle gespielt.

Alexander Metzler: Wenn du als Musiker es nicht geschafft hast, dein Video in der Rotation von Viva oder MTV zu platzieren, dann hast du quasi nicht stattgefunden. Dann haben dich die Radiosender nicht gespielt, dann hat kein Hahn danach gekreht.

Leander Greitemann: Das heißt,

Alexander Metzler: es hing und fiel alles. Das hat gar nichts mit deiner Musik zu tun, sondern dann mit dem Video. Das Video war einfach so wichtig in der Zeit. Und, ähm Und dann hat man mir mal erzählt, ja, also, da gibt's dann Sitzungen, zum Beispiel bei Viva. Die kriegen dann, keine Ahnung, 100 Videos für eine Woche. Und ich sag jetzt, ich erfinde jetzt mal Zahlen, weil ich erinnere mich jetzt nicht mehr so genau, wie es ist. Aber zum Beispiel kommen 5 neue Videos in die Hot Rotation. Und dann ist da der Herr Metzler, aber dann waren da auch Leute wie Michael Jackson oder Madonna, die ihre neuen Videos da hingereicht haben.

Alexander Metzler: Das heißt, da war einfach eine ganze Reihe von Menschen, die waren sowieso gesetzt, wenn die was Neues rausbringen, ist es egal, was die machen, die sind gesetzt.

Leander Greitemann: Und Wenn du da zum falschen Zeitpunkt bist, weil gerade Michael Jackson und Celine Dion und noch jemand ein neues Video draußen haben, ist einfach schon mal per se vorbei.

Alexander Metzler: Ja. Das heißt, da bleibt am Ende vielleicht ein einziger Slot, wo irgendein Newcomer oder irgendeine Newcomerin vielleicht eine Chance hat. Und mit denen teilst du dir dann die Chance. Also, das ist wie ein Sechser im Lotto. Und daran steht und fällt dann der Erfolg deiner Arbeit. Und das alles hat mich damals unter anderem so wahnsinnig frustriert. Und ich war dann so unglücklich und so unzufrieden, dass ich alles hingeschmissen hab und gesagt hab, ich will nie wieder auf 1 Bühne stehen. Das war dann die Conclusion aus dieser ganzen Sache.

Alexander Metzler: Ich will einfach nie wieder vor Publikum stehen, nie wieder auf der

Leander Greitemann: Bühne stehen, weil mir das

Alexander Metzler: so wehgetan hat damals. Das war so ein Schmerz, dass ich da komplett von weg wollte. So. Ähm, dann hab ich Webdesign studiert, also Mediendesign studiert, Webdesign gemacht. Bin in die Open-Source-Jumla-Content-Management-Design-Bubble irgendwie reingerutscht. Und hab dann irgendwann da angefangen, einen ersten Vortrag zu halten zum Thema Webdesign. Hab da also nach vielen Jahren zum 1. Mal wieder auf 1 Bühne gestanden, dann als Speaker, weil zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, dass es Speaker als Beruf auch gibt.

Alexander Metzler: Und hab da einen Vortrag über Design gehalten. Und der kam sehr gut an, dieser Vortrag. Dann hat man mich gefragt, hast du Lust, nächstes Jahr wieder auf der Bühne zu stehen und einen Vortrag zu machen? Weil Bis zu dem Zeitpunkt war das für mich so ein Once-in-a-lifetime-Ding, noch mal auf der Bühne zu stehen. Auch so ein bisschen als Abschluss dieser ganzen Bühnengeschichte.

Leander Greitemann: Ich dachte,

Alexander Metzler: ich mach das noch einmal, ich stelle mich noch einmal dieser Herausforderung, vor Publikum zu stehen, auf der Bühne zu stehen. Auch so, für mich danach zufrieden zu finden. Dass das nicht so als Schmerz, sondern als schöne Erfahrung dann abgespeichert wird in meinem Gehirn. Das war eigentlich so mein Plan. Also war ich nächstes Jahr dann aufgrund der Einladung wieder auf der Bühne. Dann wurde ich zum internationalen Event eingeladen. Dann hab ich zum ersten Mal einen Vortrag auf Englisch gehalten. Mehrere Vorträge gehalten zu dem Thema.

Alexander Metzler: Und hatte überhaupt nicht die Idee, was beruflich draus zu machen. So viel auch zum Thema Zufall und wie sich das Leben entwickelt. Das passt so gut

Leander Greitemann: zu dem,

Alexander Metzler: was du gesagt hast. Irgendwann kam 1, der mich mal gefragt hat, machst du das beruflich? Und ich so, hä? Hä? Nee. Ich mach das einfach so. Es ist eine Open-Source-Community, die haben sowieso kein Geld. Ich wär auch nie auf die Idee gekommen, zu sagen, ich möchte dafür Gage. Das macht man in der Szene sowieso nicht. Dann ist mir erst mal klar geworden, okay, Moment mal, das kann man beruflich machen. Und dann ist diese Idee so langsam in mir geboren worden.

Alexander Metzler: Und dann hab ich angefangen mal zu gucken, wer könnte mir denn da helfen? Okay, es gibt Agenturen, es gibt auch Menschen, die machen das bereits beruflich, kann ich die nicht mal fragen? Und so hat sich das dann zu einem Teil meines Berufsmobiles entwickelt, dass ich eben auch als Speaker auf der Bühne stehe. Aber das war ja nie eine Vision, das war nie ein Plan, das war nie Das hat sich dann wirklich so entwickelt. Ja. Und als die Idee dann im Raum stand, dann hab ich angefangen, mich zu beschäftigen, okay, wie baut man das geschickt auf, roter Faden, wo lässt man mal Pausen, was ist mit Betonung, dies, das? Muss ich das alles auswendig lernen vorher oder nicht?

Leander Greitemann: An welchen Stellen sagt man taktisch geschickt, dies, das in Keynote-Speeches? Hier, da musst du zu inneren Frieden kommen, dies, das, Ananas.

Alexander Metzler: Ja, so. Und dann habe ich natürlich daran gearbeitet auch. Aber das war jetzt auch nicht, dass ich gesagt hab, ich muss jetzt die großen Bühnen dieser Welt. Ja. Also, würd ich machen. Aber muss auch nicht sein.

Leander Greitemann: Genau. Ja. Ja, das denk ich auch. Und das ist, glaub ich, sind so viele Geschichten dieser Art. Ich hab ein Minikonzert auf dem Geburtstag bei einem Handpan-Schüler von mir gegeben, der mich da eingeladen hat oder gebucht hat für den Geburtstag seiner Frau. Und Er war auf einem Seminar von mir und hat auch Einzelcoaching im Handband bekommen, egal. Und da hab ich mit einem Gast gesprochen, über was ich mache. Und der wollte eigentlich erst ein Gegenbeispiel gegen so meine Thesen bringen.

Leander Greitemann: Das war so ein äh, ähm, schon älterer Mann. Sah auch so sehr nach Unternehmer aus, hab dann später auch seine Karre gesehen, hab gedacht, ja, alles klar, gut. Und er war so ein bisschen, hatte Lust dazu sagen, ja, nee, aber alles geht ja auch nicht, manchmal so und hat halt irgendwie in der Automobilbranche gearbeitet. Und hat, wo ich dann meinte, ja, und dann kann man ja auch manchmal, wenn die Umstände nicht sind, kann man ja auch, geht es ja auch darum, habe ich den Mut, das anzusprechen? Und häufig werde ich ja dann doch nicht rausgeschmissen. Und dann hat er halt das Gegenbeispiel gemacht. Ja, nee, Ich habe dann einmal das irgendwie widersprochen, als da die Bank gesagt hat, und McKinsey, wir müssen jetzt irgendwie im Ausland das bauen, meinte ich, nein, das können wir nicht machen, das mache ich nicht. Und dann wurde ich nämlich rausgeschmissen. Also man kann dann ja doch rausgeschmissen werden.

Leander Greitemann: Und dann sagte er, ja gut, und dann hatte ich den Mut, meine Olivenölfirma aufzumachen. Jetzt haben wir ein super erfolgreiches, high-quality Olivenöl. Hat dann auch noch mal jemand anders gesagt, das überall in Sternerestaurants und in irgendwelchen Kochshows verwendet wird. Also ist jetzt so ein sehr erfolgreicher Olivenölunternehmer und macht ihm eigentlich viel mehr Bock. Und dann meinte er

Leander Greitemann: am Ende so,

Leander Greitemann: ja, und damit passt es eigentlich doch wieder zu ihrer These. Weil er hätte halt nie das gemacht. Er hatte schon länger diese Eigentlich ist er ja deutsche Dautschi. Nur weil er halt rausgeschmissen wurde aus seinem Job, hat er diese Idee verwirklicht, sein Olivenölding durchzuziehen. Und macht das jetzt bis heute irgendwie mit Freude. Und das sind halt die Zufälle des Lebens. Das ist so oft nicht planbar. Auch mein Handpan-Musik-Erfolg, Und dass ich jetzt irgendwie da so aus Versehen in der Szene ein bekannter Handpan-Musiker bin.

Leander Greitemann: Das hat auch mit so vielen Zufällen

Alexander Metzler: zu tun. Stimmt.

Leander Greitemann: Ja. Das hat natürlich auch mit meiner Leidenschaft zu tun, dass ich so viel Handpan spiele und so viel Zeit reinstecke? Ohne das wär's schwierig. Aber es gibt ganz viele Leute, die stecken auch viel Leidenschaft und Zeit rein. Die sind weniger bekannt als ich. Das sind dann wieder andere Zufälle, wie zum Beispiel, dass es natürlich nicht abträglich ist, dass ich reden kann. Und dass ich mein Leben lang auf Bühnen gestanden habe und einfach mich präsentieren kann. Dass ich das habe. Dass ich mein Leben lang andere Musikinstrumente gemacht habe.

Leander Greitemann: Wenn Handpan mein erstes Musikinstrument gewesen wäre, wäre es auch eine andere Nummer. Dann, dass ich Malte schon nach einem halben Jahr kennengelernt habe. Ich war 1 der wenigen, wo er aus irgendeinem Grund gesagt hat, komm wir machen ein Einzelcoaching 2 Tage. Und das geweibt hat. Und der mich in seinen Windschatten genommen hat und immer mal wieder auf seinen Plattformen präsentiert hat.

Alexander Metzler: Also Malte Martin, der wohl weltweit bekannteste Handpan-Spieler.

Leander Greitemann: Genau. Und ich hab ihn halt zufällig kennengelernt, bevor er auch so groß war, sonst hätt ich keine Chance gehabt. Und das hat irgendwie geweibt. Und dadurch hast du mir ganz viele Türen geöffnet. Ohne das alles. Und auch das hab ich nie geplant.

Alexander Metzler: Genau, das wollt ich grad sagen. Man muss ja dazusagen, du hast ja wirklich eine Ausdauer und eine Begeisterung und eine Liebe fürs Handpenspielen des Handpenspielens willen. Du hast ja auch nie gesagt, ich will ein bekannter Handpenspieler sein, sondern du hast einfach aus Leidenschaft gespielt. Du hast so viel gespielt, dass ich manchmal gedacht hab, wie kann der das denn so oft? Ich spiel ja auch gern Handpan, aber diese unglaubliche Liebe, die du zu dem Instrument hast, ich spiel halt mal 20 Minuten, dann ist es bei mir gut, aber bei dir ist es erst nach 2 Stunden gut. Oder nach 3 Stunden oder so. Zumindest am Anfang. Mittlerweile hat sich's auch ein ganz kleines bisschen relativiert. Aber du hast ja am Anfang, als du so im Experimentierstadium mit der Handpan warst, du hast ja eine unglaubliche Ausdauer.

Alexander Metzler: Aber aus Liebe zum Spiel, da war ja kein Nee. Kein Zukunftsding irgendwie, sondern

Leander Greitemann: das war ein Moment, wo du's einfach gern gemacht hast. Es war nicht nur kein Ziel oder ein Traum, sondern es war nicht mal die Idee da. Es war komplett offen. Und auch jetzt ist es komplett offen. Ich find das schön, wenn ich da vielleicht auch noch mehr auch von Konzerten leben kann. Weil es gibt sehr gerne Konzerte. Und wenn's mir wirklich wichtig wär, würd ich noch mehr Energie da reinstecken. Im Moment steck ich die Energie rein, die ich da reinstecke.

Leander Greitemann: Und es macht mir Freude und es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn das nirgendwo hingeht und trotzdem tue ich was dafür, dass es sich in gewisse Richtungen bewegt, weil ich jetzt Ideen habe. Aber ich weiß genau, dass das überhaupt nicht sein muss und dass es so viele andere Ausdrucksweisen gibt auf diesem Planeten, die auch wunderschön sind, wo ich auch nicht megaerfolgreich sein muss. Auch mein Snowboarden über Jahre war auch nie die Idee, dass ich davon jetzt leben muss oder so der weltbekannteste Snowboarder werde, sondern ich hab das richtig genossen, extrem viel Leidenschaft und Energie in diesen Sport zu stecken und auch zu gucken, so ein bisschen spielerisch,

Leander Greitemann: was geht denn da noch, kann ich

Leander Greitemann: da noch einen Sponsoring-Vertrag raushauen, kann ich da irgendwo das noch machen und so wurde ich dann zumindest auch mal mit in die USA genommen, konnte dabei coolen Events dabei sein mit absoluten Pros abhängen und hier und da ein bisschen Geld verdienen, hier und da regelmäßig komplett eingekleidet werden und mit Equipment ausgestattet werden. Und das ist genau richtig so. Da ist auch 0 irgendwie so die Idee von, oh, wär das aber toll gewesen, wenn ich da erfolgreich gewesen bin. Nee, so, dann hätt ich die Handpan nicht. Voll gut, dass dann mit Anfang 30 mein Körper auch gesagt hat, reicht, aber nicht nur der Körper, auch so allgemein war so, okay, ist durchgespielt.

Alexander Metzler: Mhm. Geben ist durch. Ja, schön. Das waren doch noch 2 schöne Beispiele aus unserem privaten Leben. Und soll ein bisschen eine Idee, Inspiration für euch, liebe Hörerinnen und liebe Hörer, sein, wie ihr spielerisch mit eurem Leben, mit euren Talenten, mit euren Wünschen umgehen könnt. So, beim Läd klingelt gerade das Telefon oder, ach ne, die Haustür ist es, glaube ich, die Post kommt, der Klassiker. Die Post kommt immer, wenn der Podcast aufgenommen wird. Das kenne ich von mir hier auch.

Alexander Metzler: Aber ja, das nochmal ein bisschen zusammenzufassen, einfach Druck aus der Sache rausnehmen, spielerisch damit umgehen und gucken, die Möglichkeiten auch gucken, die einem das Leben bringt. Weil wenn wir so fokussiert auf ein einziges Ziel sind und nur dahin gucken, dann laufen wir natürlich auch immer in Gefahr, dass wir die Möglichkeiten, die sich an anderen Stellen ergeben, übersehen, weil wir so fokussiert und so eingeschränkt mit unseren Blicks und so die Scheuklappen auf haben, dass wir andere Möglichkeiten möglicherweise übersehen. Und da plädieren wir einfach für so ein bisschen Offenheit. Lee ist wieder zurück, Paket angenommen.

Leander Greitemann: Yes, das war sehr hartnäckig. Ich dachte beim ersten Mal klingeln, komm, ist doch egal, wir nehmen jetzt Podcast auf. Zweite Mal klingeln, dritte Mal klingeln, okay, das ist der Person echt wichtig. Denk ich manchmal

Leander Greitemann: kurz an.

Alexander Metzler: Ja, ich würde sagen, wir kommen zum Ende. Magst du uns noch einen kleinen Ausklang spielen?

Leander Greitemann: Yes! Ich habe meine Leaf A2 Kurd wieder entdeckt und improvisiere mal auch relativ frei, ohne jede Idee. Schön! Ups, jetzt habe ich das Tab geändert. Ja, nutzt doch den Moment gerne nochmal als kleine Meditation zum Ausklang und reflektiert mal, welchen festen, festes Ziel oder feste Vorstellung, was unbedingt passieren muss, du loslassen kannst und ob dir das vielleicht nicht auch ein bisschen Leichtigkeit gibt, wenn das nicht mehr passieren muss, sondern passieren darf, aber gar nicht mehr muss und damit kannst du dich in diese Handpan-Musik reinfallen lassen und vielleicht so ein bisschen Dankbarkeit für das, was jetzt schon da ist, kultivieren. Viel Spaß und empfehle die Folge gerne weiter an den Hustle-Culture-Bro in deinem Freundeskreis oder

Leander Greitemann: an sonstige

Leander Greitemann: Menschen, die das hören sollen. Habt ihr vielleicht auch ein tolles Diskussionsthema als Grundlage, euch darüber auszutauschen. Abonnieren, folgen, ihr kennt den Vibe. Vielen Dank, dass ihr bis hierhin gehört habt und bis bald! Ich hoffe, das

Leander Greitemann: Video hat euch gefallen. Wenn ja, dann lasst mir einen Daumen hoch. Wenn euch dieses Video gefallen hat, dann aktiviert die Glocke. Wenn euch das Video gefallen hat, dann aktiviert die Glocke. Dann sehen wir uns im nächsten Video wieder. Tschüss! Untertitelung aufgrund der Audioqualität nicht möglich. SWR 2021 Untertitel von Stephanie Geiges

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