Identifikation und Anhaftung
Shownotes
Wow, das ging tief! Wir haben über das Loslassen von Identifikation gesprochen. Es ging um Liebe, Tod, Krankheit, Besitztümer, Lebenswege und vermutlich wird es einen zweiten Teilen geben, so viel gibt es noch zu sagen ♥️💫
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00:00:00: Uff, Alex, ich bin noch ganz
00:00:04: schön berührt vor der Folge irgendwie. So, die
00:00:08: haben wir uns mal wieder selbst berührt. Also ich, mich zumindest, und du
00:00:11: mich. Und ja, ich bin irgendwie Ja, es ist
00:00:15: ziemlich tief gegangen, so die Folge fand ich. Ja,
00:00:19: total. Und ich hab jetzt auch grade noch einen kleinen Oboen von
00:00:22: deinem End-Handpan-Spiel drin. Sehr, sehr einprägsame,
00:00:26: sehr schöne Melodie. Hat jetzt einen wunderbaren Schlussakkord
00:00:30: sozusagen unter das Thema gesetzt, was wir tatsächlich nicht
00:00:33: abgeschlossen haben, wo wir beide spontan beschlossen
00:00:37: haben. Das will irgendwie noch weitererzählt werden, das
00:00:41: Thema, und besprochen werden. Ja, wir haben schon mal angeteasert
00:00:45: Das Thema Tod, Loslassen. Wo steht uns die eigene
00:00:49: Anhaftung und Identifikation im Weg? Wo erzeugt sich Schmerz
00:00:52: und Leid? Wie kommen wir da raus? Warum ist es
00:00:56: irrsinnig, sich an Dinge anzuhaften? Was gehört alles dazu?
00:01:00: Wir schälen die Zwiebel Layer für Layer, Stück für Stück,
00:01:04: gehen immer tiefer ran. Und höchstwahrscheinlich
00:01:07: wird's eine zweite Folge geben, wo wir an die innersten Schichten
00:01:13: auch noch mal rangehen werden. Ja, total.
00:01:16: Und wie uns aber auch ein spielerischer Umgang mit Identifikation
00:01:21: durchaus ein bisschen Würze im Leben bringen kann, ohne
00:01:25: die Fähigkeit, das dann auch zum richtigen Zeitpunkt sofort wieder
00:01:28: loslassen zu können. Wenn wir das auf diese Weise betrachten, dann tun wir
00:01:32: uns als Individuum und ich glaube dem Kollektiv
00:01:36: Menschheit einen großen Dienst. Yes. Und da seid
00:01:39: ihr jetzt auch Teil davon, wenn ihr diese Folge hört.
00:03:48: Gefällt mir. So, ich hab mal meine Haare
00:03:52: hochgemacht, damit wenigstens das Mikrofon hier nicht auch noch hinter den Haaren versteckt ist.
00:03:55: Ah, nice, man! Totally
00:03:59: flexible. Dennis, Florian, Bige freut sich, dass er endlich mal
00:04:02: geschafft hat, live dabei zu sein. Yay, wir freuen uns auch. Bin gespannt, 16
00:04:06: Uhr mitten am Werktag. Wer hat denn da Zeit, live dabei zu sein? Aber immerhin
00:04:10: schon 14 Leute hier am Start. Nicht schlecht. Ja. Nicht schlecht.
00:04:15: Weil du nämlich in Berlin bist, mein Lieber, ne? Liegt vielleicht auch am spitzen
00:04:18: Thema. Ja, ich sitze im Studio in Berlin und wir machen gerade Pause. Wir
00:04:22: nehmen ein paar geile elektronische Musiktracks mit
00:04:25: Handpan auf. Wird, glaube ich, richtig geil. Also, so was, was wir
00:04:29: bisher haben, klingt schon mal richtig cool. Bin ganz gespannt, wie das
00:04:32: Endergebnis ist. Aber irgendwie nochmal, ja, noch mal
00:04:36: andere, neuer Output meiner musikalischen Identität.
00:04:40: Total cool, mit dem Alex Weber zusammen. Es wird geil. Immer
00:04:43: mal gerne bei, auf Leander Handpan, meinem Instagram Leander
00:04:47: Handpan reinfolgen. Da sind nämlich immer die aktuellen
00:04:51: Updates zu meinem musikalischen Dasein. Jetzt getrennt von
00:04:54: dem Leander Greitemann Profil, wo weiter deutsche
00:04:58: Lebensphilosophie ist. Es gibt internationale Music
00:05:02: Experience auf Leander Handpan. Und beim Alex,
00:05:05: alles beim Alden, da auch reinfolgen, Alexander Metzler
00:05:09: ist das das overall-Profil für alle
00:05:13: Eskapaden dieses Mannes. Ja, Ich bin noch nicht in einem Bereich so
00:05:16: stark, dass der einen eigenen Instagram-Account
00:05:20: verlangt. Aber wer weiß, kann ja alles noch kommen. Wer weiß es schon.
00:05:24: Wichtig ist, dass wir nicht zu angehaftet sind an die Dinge, die wir da
00:05:27: machen. Nicht wahr, lieber Leander? Ja, absolut. Thema
00:05:31: Anhaftung heute in dieser Folge. Ja, ja, total.
00:05:34: Anhaftung, Identifikation. Ich glaube, wenn man sich nicht mit diesen Themen
00:05:38: beschäftigt, klingt das erstmal ein bisschen abstrakt. So, hä, was, Identifikation,
00:05:42: Anhaftung, worum geht es da überhaupt?
00:05:49: Und es ist so die Idee, dass eben
00:05:52: ganz viel unseres Leids, das wir so
00:05:56: vor allem gedanklich erzeugen, daher kommt, dass wir eben
00:05:59: zu sehr angehaftet oder identifiziert
00:06:03: sind an irdischen Dingen, es mal so
00:06:06: sehr groß auszudrücken, also an
00:06:10: Besitztümern, es mal so ganz platt und weit weg, wenn du
00:06:14: halt das Gefühl hast, Teil meiner Identität
00:06:18: ist der Porsche, den ich besitze. Oder ist die Handpan, die ich
00:06:22: besitze, was bei mir viel näher dran ist. Oder ist irgendwie
00:06:26: das Haus, in dem ich wohne. Ich bin jemand, der in einem Haus wohnt und
00:06:29: das ist mir auch ganz wichtig. Und ich bilde meine Identität
00:06:34: anhand von solcher Dinge, zum Beispiel, es geht auch noch tiefer würde
00:06:38: ich sagen, weil ich würde sagen, all das ist nicht das, was du wirklich
00:06:41: bist, sondern es ist halt was, was du irgendwie angehäuft hast an Besitztümern
00:06:46: Und das ist vor allem halt was Vergängliches. Und wann immer du dich halt
00:06:49: identifizierst oder anhaftest an Dinge, die per Definition nicht an dir
00:06:53: kleben bleiben werden, weil sie vergänglich sind, weil sie kaputt
00:06:57: gehen können, weil sie geklaut werden können, ist das potenziell,
00:07:01: wenn wir da nicht in der Balance sind oder wenn wir das nicht bewusst mit
00:07:04: umgehen, eine Möglichkeit voll ins Leid
00:07:08: zu fallen. Du hast zwischendurch
00:07:12: immer mal wieder kurze Aussätze. Wenn ich dir mal nicht mehr folgen kann,
00:07:17: melde ich mich für diejenigen, die das jetzt stört,
00:07:21: immer auch die Möglichkeit, unsere Folgen hier als Podcast zu hören, dann in
00:07:24: voller Qualität. Genau.
00:07:29: Und das ist jetzt natürlich so.
00:07:32: Yes, back again. So, ich bin aus
00:07:36: dem WLAN raus. Ich weiß nicht, ob du das gehört hast, weil
00:07:40: ich glaube, dass WLAN einfach nicht strong genug ist. Ich hab nämlich dich auch dann
00:07:44: hakelig gehört. Aber das hat irgendwie die App gekillt, dass ich
00:07:47: gewechselt habe auf mobile Daten. Hier jetzt aber mit 5G sollte also alles
00:07:51: klappen, dranbleiben. Ja, also
00:07:55: Identifikation mit vor allem irdischen Dingen wie Besitztümern
00:07:59: ist eine Ursache zu leid, denn diese Dinge können verloren
00:08:02: gehen, können gestohlen werden, können kaputt gehen.
00:08:06: Und deswegen ist es langfristig gesehen,
00:08:10: gibt es immer die Möglichkeit, wenn wir daran halt unser Selbstbild
00:08:14: haften, dass wir da starke Schmerzen haben
00:08:18: werden. In den Birnen. Zumindest tief
00:08:21: ins Leid gehen. Und diese Identifikation
00:08:25: oder das Anhaften an materiellen Gütern würde ich
00:08:29: so sagen, ist vielleicht so das Level Eins, auf dem man
00:08:33: so starten kann im Game. Und das ist schon schwierig genug,
00:08:36: weil jetzt stelle man sich vor, man spielt
00:08:40: das spirituelle Game und sagt, ja, ich hab mir zwar jetzt ein neues Auto
00:08:43: gekauft, aber ich hafte überhaupt nicht an. Und du kommst dann nächsten Tag an deinen
00:08:47: Parkplatz und dann hat dir jemand von vorne bis hinten schön mit dem Schlüssel einen
00:08:51: riesigen Kratzer über das nagelneue Auto gemacht. Und wenn
00:08:54: du dann wirklich in diesem Moment in der Lage sein kannst, das nur zu sehen
00:08:58: und zu sagen, ja okay, krass, Da ist jetzt ein Kratzer drin, muss ich mich
00:09:02: wohl drum kümmern. Und nicht völlig ausrastest oder anfängst zu
00:09:05: weinen oder was auch immer, wie sich das Leid ausdrücken
00:09:09: mag. Das ist gar nicht so einfach. Oder stell dir vor, deine
00:09:13: neue Handpan kommt an, ne? Und du packst die gerade aus und
00:09:16: willst sie im Live irgendwie zeigen, lässt sie fallen und sie fällt auf einen Marmorboden,
00:09:20: hat eine Riesendelle da drin. Also dieser Moment, das ist ja ein körperlicher
00:09:23: Schmerz, der dann möglicherweise passieren kann. Also das ist
00:09:27: schon, allein dieses Level-Eins, nenn ich's jetzt mal, ist schon gar nicht so
00:09:30: einfach. Absolut und ich glaube es
00:09:34: variiert halt auch je nachdem wie lieb gewonnen ist mir das,
00:09:38: wie sehr ja wie sehr habe ich da eine Beziehung dazu
00:09:42: und wie du sagst, also Hanpan und Wenlas zum Beispiel
00:09:45: auch, wie gerade ein befreundeter Musiker oder
00:09:49: uns seine Partnerin, die Musikerin, denen wurden in Portugal
00:09:53: ihre wichtigsten Instrumente geklaut und die sind halt auch, die leben komplett von der
00:09:57: Musik und von Auftritten und sowas. Und ihr wurde das Cello
00:10:00: geklaut und ihm wurden so, ich glaube, vier seiner besten
00:10:04: Handpans, so seine wichtigsten Instrumente, weil die auf Tour waren,
00:10:07: geklaut auf einmal. Krass. Und das ist
00:10:11: natürlich schon ordentlich, auch an Konsequenzen,
00:10:15: Also so was dann auch so im echten Leben passiert.
00:10:19: Also weil, also ist auf jeden Fall erst mal eine veränderte Realität.
00:10:23: Aber auch da, also ich müsste jetzt nicht unbedingt in das Beispiel reingehen, aber
00:10:27: so an sich gibt es natürlich da verschiedene Grade Und
00:10:31: es ist, glaube ich, auch total in Ordnung, das sagen wir auch immer mal, wenn
00:10:34: da erst mal Trauer und Schmerz gefühlt werden will, wenn so eine Handpan runterfällt,
00:10:38: dann ist ja auch das total in Ordnung. Die Frage ist nur,
00:10:42: bin ich so angehaftet, dass ich Wochen später immer noch
00:10:46: diesen Schmerz, dann bin ich auch vielleicht sogar an den Schmerz schon angehaftet und
00:10:50: dann kann ich mich fragen, gibt es da nicht vielleicht auch einen anderen Umgang
00:10:54: damit. Aber erst mal, wenn das Gefühl da ist, ist es da und darf
00:10:58: erst mal gefühlt und gesehen werden und Ich muss ja nicht sagen, oh Mist, ich
00:11:01: bin ja immer noch nicht spirituell Level 3. Oder meine
00:11:04: Persönlichkeit ist nicht entwickelt auf Level 8, 5, weil ich jetzt
00:11:08: enttäuscht bin, weil meine Handpanne runterfällt. Ja, aber man kann
00:11:12: natürlich, und ich finde das sehr hilfreich, also zumindest so
00:11:15: aus der Erfahrung und Perspektive meines eigenen Lebens
00:11:19: kann ich mich natürlich immer auch selbst in verschiedenen
00:11:23: Situationen beobachten, wie ist jetzt der Impuls
00:11:27: sofort irgendwie zu reagieren auf eine Situation
00:11:31: anstelle von man reagiert eben impulsiv
00:11:35: ohne das zu beobachten. Und wenn man es schafft, da eben so ein kleines
00:11:38: Fensterchen oder so ein kleines Hintertücher offen zu halten zur Beobachterposition,
00:11:43: dann hilft es Und auch in unterschiedlichen Situationen hilft es mir
00:11:47: dabei, wenn ich merke, das zieht mich grade sehr in die Reaktion
00:11:51: und ins impulsive Handeln, dann nehme ich das
00:11:55: wahr als, oh, das ist grade sehr herausfordernd. Also, das
00:11:58: ist grade echt anstrengend, hier
00:12:02: nicht reinzuspringen. Und sich so
00:12:06: komplett den Emotionen hinzugeben. Wie gesagt, das kann man auch machen, dann am
00:12:10: besten aber aus einer bewussten Entscheidung heraus. Aber ich finde
00:12:13: das spannend, weil Wenn man in so einen, ich nenne es jetzt mal, spielerischen
00:12:18: Umgang mit dieser Beobachterposition geht,
00:12:21: hilft einem das auch dabei, dazu zu
00:12:25: lernen und zu gucken, wo sind denn meine persönlichen Triggerpunkte, wo bin ich
00:12:29: denn besonders angehaftet oder wo bin ich denn gedanklich,
00:12:32: mental sehr identifiziert mit welchen Situationen,
00:12:36: mit welchen Menschen, mit welchen Ereignissen, mit welchen Worten, die
00:12:40: vielleicht auch zu mir gesagt werden. Und das alles hat dann natürlich auch
00:12:43: viel mit Bewertung zu tun. Das finde ich ein ganz spannender Prozess,
00:12:48: da immer wieder reinzugehen, zu gucken,
00:12:52: okay, wie reagiert das System und dafür eben auch dann so eine Achtsamkeit
00:12:56: und so ein Fingerspitzengefühl zu entwickeln. Und das finde ich eine, das ist so eine
00:12:59: richtige befreiende Entwicklung. Also am Anfang ist man ja, das ist ja
00:13:03: wie so ein bisschen Treibsand. Man strampelt und je mehr man
00:13:06: strampelt, desto tiefer rutscht man irgendwie rein, aber dann irgendwann
00:13:10: irgendwann kommt dann so fester Boden und man macht so seine ersten
00:13:14: Schritte und Irgendwann wird dieser Gang immer sicherer. So fühlt es sich
00:13:18: zumindest bei mir an. Mit zunehmender
00:13:22: Bewusstheit meinst du? Ja, genau. Also wenn ich voll
00:13:25: in der Identifizierung und Anhaftung an Dingen bin, dann haut mich jede
00:13:29: Sache, die irgendwie da diese Identität in Frage stellt oder diese
00:13:33: Anheftung in Frage stellt, vielleicht komplett aus der Bahn. Und ich würde auch aus meiner
00:13:36: Erfahrung sagen, je mehr ich meine Identifikation
00:13:40: loslasse und mir bewusst ist, dass dort auch nicht das Glück liegt,
00:13:44: desto gelassener kann ich auch damit
00:13:47: umgehen, wenn etwas erst mal nicht so kommt, wie ich's mir
00:13:51: gewünscht hab. Oder mir etwas kaputt geht, etwas genommen
00:13:55: wird. Was ja nicht heißt, dass man deswegen nicht achtsam mit seinen Dingen
00:13:58: umgehen soll. Aber wenn's schon so krampfhaft, vorsichtig, ängstlich ist und
00:14:02: ständig einen die Panik jagt, dass einem etwas
00:14:05: genommen wird, dann, glaube ich,
00:14:09: ist es schon ein sehr anstrengendes, limitiertes Leben. Und dann auch in dieser
00:14:13: Reaktion, was du beschrieben hast, Wenn ich die halt so komplett unbewusst
00:14:17: durchlaufe und das nicht bewusst fühle und wahrnehme, wie du das eben
00:14:21: beschrieben hast, sondern in eine Reaktion gehe,
00:14:24: dann schreie ich vielleicht meine Mitmenschen an, übertrage, also,
00:14:28: ne, bin dann unfreundlich zu denen,
00:14:32: lasse das halt auch an anderen aus. Und das ist halt auch schade, wenn das
00:14:35: immer wieder passiert, weil es werden
00:14:39: Wenn ich voll in der Anhaftung bin und da richtig drin bin, wird immer wieder
00:14:42: Es ist ein Grundgeben zur Enttäuschung und Verzweiflung.
00:14:45: Und gibt dann immer wieder einen Anlass, auch einfach unfreundlich
00:14:50: und unreflektiert zu anderen zu sein. Was einfach nicht nett ist auch
00:14:54: anderen gegenüber. Und generell einfach
00:15:00: den Missmut auf dieser Welt vermehrt. Wenn
00:15:04: das so ist, dann ist es so in dem Moment. Aber ich glaube
00:15:08: auch, dass durch einen bewussteren Umgang damit, durch ein Loslassen der Anhaftung, wo
00:15:11: wir später auch, erfolgebeschriftet, auch noch mal drauf zu sprechen kommen, was da hilfreich
00:15:15: ist, Je mehr ich in dieses Loslassen der Anhaftung
00:15:18: komme, desto weniger haut mich das aus der Bahn. Da ist dann vielleicht erstmal ein
00:15:22: Schmerz, aber den fühle ich schon auch nicht mehr so intensiv
00:15:25: oder bin halt auch mit dem Schmerz nicht identifiziert, sondern sehe
00:15:29: einfach, da ist Schmerz und der darf auch sein oder halt Leid
00:15:33: in der buddhistischen Sprache oder Präzision, ist da halt Leid
00:15:37: darüber und ich sehe das und weiß aber auf einer tieferen
00:15:40: Ebene, dass das eine reine Illusion ist, dass ich das jetzt empfinden
00:15:44: muss in den aller, allermeisten Fällen. Ich will das nicht für jeden Fall,
00:15:48: den alle Menschen, die zugucken, hier sagen, aber wenn man ehrlich ist mit
00:15:52: sich selbst, dann sind das viel, viel, viel mehr Situationen,
00:15:56: wo es eigentlich keinen Grund gibt, ins Light zu gehen. Und wo es nur
00:15:59: Mindfuck ist im Endeffekt. Und Gedanken darüber, die dann dieses
00:16:03: schlechte Gefühl auslösen, eben
00:16:07: ausgelöst durch einen Gedanken von, ah jetzt, weil
00:16:10: dieser Porsche ein Kratzer hat, ist mein Leben jetzt schlechter oder weil die Handpan jetzt
00:16:14: verstimmt ist, ist irgendwas grundlegend anders. Und wir sind
00:16:18: ja nach wie vor, wie du eben ja auch gesagt hast, oder wir beide gesagt
00:16:21: haben, auf Level 1, also auf materiellen Besitztümern.
00:16:25: Es geht ja noch viel tiefer in den Kaninchenbaureihen der Identifikation.
00:16:29: Aber wenn wir nochmal auf dem Level 1 bleiben, finde ich auch aus
00:16:34: psychologischer Sicht diesen Effekt
00:16:38: total hilfreich zu sagen, wenn da wieder
00:16:41: etwas reingespült wird in mein Leben, Schicksal,
00:16:45: was es nennt, Karma, nennt es Unglück.
00:16:49: Statt an der Stelle zu sagen, warum schon wieder ich,
00:16:53: warum passiert mir schon wieder das? Also in so
00:16:56: eine Leitposition reinzugehen, das zu
00:17:00: nehmen und zu sagen, okay, da ist die nächste Herausforderung für
00:17:04: mich. Ich persönlich nenne es tatsächlich gerne spirituelle
00:17:07: Herausforderung, weil ich merke, es triggert mich auf mehreren
00:17:11: Ebenen. Und ich möchte das gerne, also ich möchte einfach für mich
00:17:15: gerne das meistern können, wie meine
00:17:18: Gedanken und meine Emotionen reagieren auf Situationen,
00:17:23: weil es einfach ein so unglaublich befreiender und
00:17:26: hilfreicher Move im Leben ist. Das muss sich jetzt gar
00:17:30: nicht spirituell oder gar esoterisch anhören, Das kann ein
00:17:33: ganz simpler Lifehack sein, das so zu betrachten,
00:17:37: weil es dabei hilft, auch in seiner Energie zu bleiben. Und man gibt
00:17:41: eben die Macht seiner Gedanken und die Macht seiner Emotionen
00:17:45: Nicht an Situationen, die von außen kommen. Du hast es eben schon gesagt,
00:17:48: bis zum gewissen Level. Es gibt natürlich ganz, ganz, ganz krasse Situationen.
00:17:52: Das muss man dann noch mal genau betrachten. Aber so diese
00:17:56: alltäglichen kleinen Nadelspitzen, die wir so abkriegen,
00:18:00: diese Nadelstiche oder ein unfreundliches Wort, eine unfreundliche
00:18:03: Geste, eine Mimik, irgendwas, wieder noch mehr Arbeit auf dem
00:18:07: Tisch. All diese normalen Dinge des normalen
00:18:11: Alltags, diese Herausforderungen, die da kommen, die können wir
00:18:14: auch auf dieser Das ist eine spirituelle Herausforderung, die
00:18:18: wir eben nur betrachten. Das finde ich einfach wahnsinnig hilfreich, es so zu betrachten.
00:18:22: Ach, interessant, das ist ja schön, da kommt ja schon wieder das nächste dachte das
00:18:26: hätten wir jetzt schon aber offenbar hat das universum beschlossen dass es jetzt
00:18:29: noch mal genau ja ja genau so ich dachte eigentlich das ärgert
00:18:33: mich nicht mehr aber da merke ich man könnte es auch eine Gleichmutprobe
00:18:37: nennen. Also statt Bericht für eine Herausforderung, weil
00:18:41: der Gleichmut geprobt wird. Also Gleichmut
00:18:45: als Wort, als Gegenstück zu Anhaftung und
00:18:49: Identifikation auch. Also das ist das Gegenstück zu vielem.
00:18:52: Und ich glaube, wir müssen auch in der Folge ein bisschen aufpassen, dass wir das,
00:18:55: da auch bei so Anhaftung, Identifikation jetzt trennen vom
00:18:59: normalen Mindfuck, der ja auch noch vielschichtig
00:19:03: ist. Aber im Endeffekt hat das ganz viel immer mit irgendeiner Form von Identifikation
00:19:06: und Anhaftung zu tun. Und das Gegenstück ist halt
00:19:10: eben der Gleichmut, also auch weiterhin in meiner Mitte zu
00:19:14: bleiben oder da zumindest den Fokus drauf zu legen, selbst wenn
00:19:17: ich für einen Moment das Gefühl habe, da ist jetzt gerade
00:19:21: was, an das ich angehaftet bin, was mir genommen
00:19:25: wird. Also es ist ja die Anstrengung. Erstmal,
00:19:29: an etwas angehaftet zu sein, ist ja gar nicht so schlimm. Das Problem ist
00:19:32: nur, wenn du weiterhin angehaftet sein willst, wenn
00:19:36: es nicht mehr klebt. Also wenn es halt geht. Also
00:19:40: erstmal jetzt Freude, weiß ich nicht, in den Spiegel zu gucken und
00:19:44: sich daran zu erfreuen, was da zurückguckt,
00:19:47: ist ja erstmal schön, wenn du denkst, ach Mensch, cooler Typ, cooles Mädel, die sieht
00:19:51: nett aus, was mich da anguckt so im Spiegel, oder wenn du das in deiner
00:19:54: Partnerin siehst oder deinem Partner und sagst, Mensch, du bist so ein hübscher Mensch,
00:19:58: ich finde das toll. Und gleichzeitig wohl
00:20:01: wissend, dass das immer mehr Falten kriegen wird bei
00:20:05: mir. Dass sich da potenziell, weiß nicht, ist
00:20:09: alles vergänglich. Ich kann einen Unfall haben, ich kann völlig anders aussehen.
00:20:13: Ich kann zunehmen, ich kann abnehmen, ich kann, alles mögliche kann passieren.
00:20:17: Woher, ich weiß es nicht. Und das Problem ist, und jetzt
00:20:21: sind wir schon vielleicht eine, jetzt sind wir nicht mehr bei materiellem Äußeren,
00:20:24: sondern bei unserem Körper im Äußeren. Und wir gehen
00:20:28: vielleicht so von Zwiebelschale zu Zwiebelschale, immer mehr nach innen.
00:20:32: Aber es können auch nicht nur materielles Äußeres sein, es kann natürlich auch Positionen
00:20:36: sein. Also das ist vielleicht auch noch eine Stufe vor unserem eigenen Äußeren.
00:20:40: Ich bin der Vorsitzende meines Vereins oder ich bin ganz, ich
00:20:44: bin toller Speaker und ich werde gebucht als toller Speaker. Und darüber
00:20:47: ziehe ich meine Identität. Und ich bin nur, wer, wenn ich
00:20:51: Leute auf Instagram erreiche mit dem Algorithmus, und das hab ich mir aufgebaut, das
00:20:55: bin ich doch, damit identifiziere ich mich. All diese Dinge sind vergänglich.
00:21:00: Genauso wie eben das Äußere in meinem Spiegel vergänglich
00:21:03: ist. Und darüber die Identität. Ich bin jemand, der fucking hot ist und
00:21:07: ständig darauf angesprochen wird. Und Leute machen mir Komplimente.
00:21:12: Und darüber identifiziere ich mich. Und dann
00:21:16: werde ich älter. Und auf einmal ist das weg. Und dann kann
00:21:20: es passieren, dass ich mit Schönheitsoperationen oder anderen Dingen krampfhaft
00:21:23: versuche, dieses alte Bild aufrechtzuerhalten. Was manchmal in grotesken
00:21:27: Erscheinungen auch ändert, weil man's einfach nicht wahrhaben will,
00:21:31: anstatt das zu umarmen. Ich will das gar nicht judgen, jeder kann das
00:21:35: machen, wie er oder sie will. Aber ich würd mir für mich wünschen,
00:21:39: und das ist ein Thema, wo ich bewusst ganz viel hingucke, und das ist,
00:21:43: glaub ich, in so einer oberflächlichen Gesellschaft, die sehr viel
00:21:47: auf Äußeres legt. Und ich persönlich auch viel Komplimente für mein
00:21:51: Äußeres bekomme, immer mal wieder eine Nachricht bekomme von, ach, du bist ein hübscher Mann
00:21:55: oder keine Ahnung was. Und gerade dann sich darüber
00:21:58: nicht zu identifizieren, wenn ich Komplimente für etwas kriege, da
00:22:02: dürfen wir sehr genau aufpassen. Ich freue mich über jedes Kompliment. Ist schön, schreibt mir
00:22:06: das gerne weiter, wenn ihr das mögt. Muss aber auch nicht
00:22:09: sein, weil jedes Kompliment in diese Richtung birgt
00:22:13: natürlich gleichzeitig auch die Gefahr einer Identifizierung darüber. A, ich
00:22:16: kriege Liebe von anderen Menschen, weil ich gut aussehe. Und wenn ich
00:22:20: dann sage, ich bin nur okay, wenn ich gut aussehe, dann habe ich on the
00:22:23: long run eventuell ein Problem. Da haben die Männer es noch ein bisschen leichter, weil
00:22:27: da eher noch ältere Männer auch als attraktiv oder anders
00:22:30: attraktiv wahrgenommen werden. Leider in unserer Gesellschaft
00:22:34: wird das bei Frauen anders gesehen. Zum Teil, das ist eine gewisse
00:22:38: Disbalance, dass gesellschaftlich Frauen zum einen noch viel
00:22:41: mehr verurteilt werden oder beurteilt werden aufgrund ihres Äußeren
00:22:45: als Männer. Und gleichzeitig so dieses Narrativ ist, Frauen
00:22:49: müssen irgendwie immer aussehen wie Anfang, Mitte 20. Und das ist so
00:22:53: das Schönheitsideal. Da ist das natürlich noch viel höher, die Gefahr, daran
00:22:56: angehaftet zu sein. Und krampfhaft zu versuchen, so auszusehen oder eine
00:23:00: gewisse Körperform zu haben. Und, ähm, die kann aber
00:23:04: halt weggehen. Und deswegen kann das nicht
00:23:08: schlau sein, sich daran anzuhaften. Oder zu sagen, ich bin nur in Ordnung, ich liebe
00:23:12: mich nur selbst, ich akzeptiere mich nur selbst, ich ziehe mein Selbstbild und
00:23:15: meinen Selbstwert aus etwas, was
00:23:19: mit einer absoluten Sicherheit vergänglich ist, weil es einfach
00:23:23: dem Zahn der Zeit unterliegen wird, das Äußere. So wie ich jetzt
00:23:27: aussehe, werde ich in 30 Jahren nicht aussehen.
00:23:31: Nicht genauso. Was nicht heißt, dass ich mich nicht immer noch hot finden kann, dann
00:23:34: auf eine andere Art. Wenn ich mein Bild loslasse, ich muss halt
00:23:37: irgendwie gewisse Körperproportionen haben oder im Gesicht
00:23:41: glatte Haut haben oder keine Ahnung was. Ich muss alle Haare
00:23:44: haben, Das ist ja auch bei Männern so ein Thema. Keine Ahnung, wie
00:23:48: irgendwann im Moment. Geht es sehr gut mit den langen Haaren, aber so
00:23:51: Geheimratsecken irgendwann. Dann werde ich vielleicht irgendwann eine Glatze tragen
00:23:55: müssen. Und dann darf ich damit, wenn ich mich über meine Locken identifiziere,
00:24:00: das nicht gegeben, dass ich die immer so tragen werden kann.
00:24:04: Ein anderes Beispiel, was mir da so kam, war, ähm,
00:24:08: so Profisportler, ne? Also, sagen wir mal, Profifußballer.
00:24:11: Also, deine Lebenszeit als Profifußballer ist nun
00:24:15: mal begrenzt. So Ausnahmetalente spielen bis
00:24:19: Ende 30, aber spätestens dann ist Feierabend.
00:24:23: Und jetzt stell dir mal vor, du bist ein junges Hast du das gesehen
00:24:26: mit diesem Spanier, 16 Jahre alt, Nationalspieler?
00:24:30: Ich hab Also, alle feiern den. Soll ich dir ehrlich sagen, was ich
00:24:34: gedacht hab? Ich hab gedacht, was ist denn da alles im Leben schiefgelaufen, dass
00:24:38: du als 16-Jähriger in der spanischen Nationalmannschaft spielst?
00:24:42: Also wirklich, wie krass ist das denn bitte? Mit 16!
00:24:46: Der hat keine große Kindheit. Also, der hat viel auf jeden Fall auf dem Platz,
00:24:50: würd ich sagen. Also, ein Riesentalent, und alle feiern den. Mein erster Gedanke war
00:24:54: wirklich, krass, was ist da alles schiefgelaufen, dass du mit 16
00:24:57: für die Nationalmannschaft spielst. Aber Ich kann mich da natürlich
00:25:01: täuschen mit. Vielleicht ist das auch total super. Aber gehen wir
00:25:04: mal ein paar Jahre weiter. Du identifizierst Und
00:25:08: das ist ja das Schlimme. Du bekommst ja von
00:25:12: Millionen Menschen die Aufmerksamkeit von außen für diese
00:25:15: Rolle. Du wirst ja nicht geliebt dafür, dass du
00:25:19: lernender Greitmann bist. Nett bist oder irgendwas. Du wirst dafür geliebt, dass
00:25:23: du die Tore schießt für den Verein. Dass du ein geiler strategischer Mittelfeldspieler
00:25:29: bist oder ein Abräumer oder ein geiler Torwart. Das ist die Rolle, die du spielst.
00:25:31: Und dafür bekommst du von Millionen von Leuten über eine sehr
00:25:35: lange Anzahl von Jahren Liebe bis zur
00:25:39: Hingabe. Also bei Ronaldo habe ich gesehen, dass einer von der
00:25:42: Tribüne runtergesprungen zu ihm, auf die Treppen, Also bis
00:25:46: zu völlig wahnsinnigen Aus...
00:25:50: Aus... Wüchsen? Danke.
00:25:53: Auswüchsen, genau. So, und dann ist das Karriereende erreicht.
00:25:57: Und du musst einfach aus körperlichen Gründen
00:26:01: dann einen Schlussstrich ziehen. Dann hast du dein Abschiedsspiel. Und
00:26:04: wenn du dann nicht in einem stabilen Umfeld bist, was dich
00:26:08: einbettet, manche bleiben ja dann in dem Bereich und werden dann Sportmoderatoren
00:26:12: oder werden Talentscouts für die Vereine oder gehen in die Vorstände von den
00:26:16: Vereinen. Das ist übrigens auch was, was Olli Schulz gerade gesagt
00:26:20: hat in Sanft und sorgfältig
00:26:24: Fest und Fleisch weiß nie, wie es wirklich heißt. Hängengeblieben vor
00:26:27: Hängengeblieben vor zehn Jahren. Sorry, das ist halt das ist halt alter
00:26:31: Mann. Ich muss halt auch Ich muss halt auch irgendwann mal
00:26:34: zurücktreten. Der hat auch gerade gesagt, das Interessante ist doch, was
00:26:38: machen die nach ihrem Karriereende? Die waren ja zu 100 Prozent
00:26:42: identifiziert mit dieser Rolle. Und Ich weiß nicht, ob da
00:26:46: Mentaltrainer oder so was, die schon darauf vorbereiten, auf ein
00:26:49: etwas Sanftes erwachen. Weil wenn du dann von heute auf morgen diese
00:26:53: Rolle ja komplett abgibst, und du warst, und da kommen wir zum Thema
00:26:57: Anhaftung und Identifikation, das ist ja quasi wie ein
00:27:00: psychologischer Tod für dich, wenn du komplett in dieser Welt warst und
00:27:04: dir wird das genommen, beziehungsweise du musst es abgeben aus Altersgründen
00:27:08: und danach, dann bist du in deiner eigenen Wahrnehmung ein Nichts,
00:27:12: ein Niemand, ein Ehemaliger, ein gar nichts mehr. Du wirst nicht mehr
00:27:16: gefragt, du wirst nach einer Zeit nicht mehr erkannt,
00:27:19: du wirst nicht mehr angesprochen. All diese Liebe, die du bekommen hast, all diese Anerkennung
00:27:23: für diese Rolle, die du gespielt hast, in dem Fall die Rolle des Profisportlers, ist
00:27:25: weg. Und das stelle ich mir schon sehr
00:27:29: schwierig vor, wenn du da nicht entweder sehr achtsam
00:27:33: schon von Natur aus bist, dich mit solchen Konzepten beschäftigst oder eben
00:27:36: Trainerinnen, Trainer hast, der da mit dir arbeitet oder Therapeut hast,
00:27:41: weil das ist, glaube ich, wirklich nicht einfach und das gemünzt so aufs Eigenleben,
00:27:45: Das ist ja auch das Phänomen von Rentnern, die nicht wissen, was sie mit oder
00:27:49: Rentnerinnen, die nicht wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen, ab dem Moment
00:27:52: des letzten Arbeitstages. Ein Leben lang hat man sich gesagt, wenn ich mal in der
00:27:56: Rente bin, dann das, dann das, dann das.
00:28:00: Und mein Leben lang war ich identifiziert mit dem Job, mit dem Beruf, mit der
00:28:01: Funktion, die ich ausgefüllt habe. Dann war mein 65. Geburtstag, ich habe noch eine
00:28:05: Ehrenurkunde bekommen von meiner Firma, eine Flasche Wein, Handshake, Adios. Und am
00:28:09: nächsten Tag stehe ich auf und dann, was mache ich denn heute? Heute ist Montag,
00:28:13: aber ich gehe ja nicht zur Arbeit. Was mache ich denn heute? Was mache ich
00:28:15: denn mit meinem Leben? Wer bin ich denn jetzt eigentlich? Das ist krass.
00:28:20: Das ist krass. Ja. Und deswegen lohnt sich das, glaube ich, da
00:28:23: immer rechtzeitig einfach zu gucken.
00:28:27: Bin ich damit angehaftet? Und das heißt ja nicht, dass ich mich nicht Vollgas
00:28:31: da reinwerfen kann. Oder, also, Es ist dann die
00:28:35: Frage, bin ich dann wirklich bereit, mich aufzuopfern und auszubrennen für eine
00:28:38: Sache? Ich glaub, die Gefahr ist dann deutlich geringer auch. Also,
00:28:42: schon gar nicht erst in diese Disbalance zu kommen. Wenn ich halt
00:28:45: denke ich bin dafür
00:28:49: geboren, das ist ja auch so ein bisschen meine Kritik so am warum oder sowas,
00:28:53: das ist ja auch eine Identifikation, da bin ich ja auch an meinen warum angehaftet.
00:28:58: Wenn ich sage, jetzt habe ich meinen warum gefunden, ich will der größte Speaker im
00:29:01: europäischen Raum werden, ist das ja eine Anhaftung an eine Idee.
00:29:05: Und wenn ich das dann sogar zu meiner Identität mache, weil das meine Aufgabe
00:29:09: auf diesem Planeten ist, die mir von Gott, dem Universum oder wem auch immer
00:29:13: gegeben wurde, dann ist das ja die
00:29:16: maximale Anhaftung. So, und die maximale Identifikation mit
00:29:20: einer singulären Sache und ich denke, okay, das ist es jetzt. Und dann gebe ich
00:29:23: halt alles rein und jeder Tag, wo ich nicht dafür arbeite, habe ich eigentlich
00:29:27: den Zweck auf diesem Planeten hier verwirkt. Weil ich
00:29:31: bin nicht meiner Seelenbestimmung, meiner Aufgabe nachgekommen und ich muss doch eigentlich
00:29:35: das machen. Und dann ist die Gefahr, dass ich mich halt kaputt arbeite, auch
00:29:38: wesentlich höher, weil wenn es dann nicht so läuft, wenn es läuft, ist ja cool,
00:29:42: aber wenn es nicht so läuft, denke ich, oh fuck, fuck, fuck, okay, ich muss
00:29:44: mehr machen, ich muss noch mehr machen oder dann läuft es und dann denke ich,
00:29:47: fuck, jetzt muss es aber noch besser werden, weil meine Bestimmung ist ja, so viel
00:29:51: wie möglich davon zu machen. Das heißt, wenn ich dann Europas größter Speaker bin,
00:29:54: überlege ich, wie komme ich denn jetzt expandieren, nach Asien, nach, in die USA?
00:29:58: Wie kann ich noch ein anderes Feld aufmachen? Wie kann ich jetzt noch online bespielen?
00:30:03: Präsenzveranstaltungen, wie kann ich noch größere Events machen? Wie kann ich größere
00:30:06: Arenen ausbuchen für noch mehr Tage? Und
00:30:10: ich kann all das auch spielerisch machen. Ich will gar nicht sagen, dass jeder
00:30:14: Mensch, der Arenen ausbucht, identifiziert
00:30:18: und getrieben ist. Gibt sicherlich auch Ausnahmen. Ich glaub, die Gefahr ist schon ziemlich
00:30:21: hoch. Und, ähm
00:30:26: Es kann halt dann aber immer trotzdem was schiefgehen. Da kann eine Coronapandemie
00:30:30: kommen, die dich komplett aus der Bahn wirft, dann kann passieren, dass
00:30:33: du vielleicht in der Überzeugung, dass es immer krasser werden muss, anfängst Steuern
00:30:37: zu hinterziehen, wie so ein Jürgen Höller, der dann im
00:30:41: Gefängnis auf einmal ist, das ist auch erstmal nichts mehr mit deiner Aufgabe, Das
00:30:45: kann dir halt alles genommen werden. Und wenn du damit halt identifiziert
00:30:48: bist, ist das der absolute Crash deines Lebens. Das ist die absolute
00:30:52: Lehre. Und deswegen ist es, glaube ich, wirklich gut, da
00:30:56: rechtzeitig zu sagen, ja, ich haue rein.
00:31:01: Wenn ich an meine Seminare denke, so, dann
00:31:05: tu ich Dinge dafür. Zum Teil poste ich hier jeden Tag ein Reel, weil ich
00:31:09: weiß, dass, oder davon ausgehe, dass es Reichweite gibt, dass darüber mehr Leute
00:31:13: auf meinen Kanal landen, dass die dann bei den Seminaren sind. Das halte ich einfach
00:31:16: für eine schlaue Idee und finde das irgendwie cool und es macht auch Spaß, diese
00:31:18: Reads zu machen. Wenn ich merken würde, mein Seelenfrieden
00:31:23: hängt schief deswegen und es stresst mich und ich bin angespannt, dann würde
00:31:26: ich das sofort einstellen, weil es nicht darum geht, dafür irgendwas
00:31:30: zu opfern. Ich kann jederzeit alle Seminare von der Website nehmen und
00:31:34: sagen, fickt euch alle, ist mir viel zu anstrengend.
00:31:38: Ich mach den Laden dicht, geht woanders auf den Retreat, es gibt genügend
00:31:41: andere. Lasst mich in Ruhe mit der Scheiße, ist viel zu anstrengend. Ich hör auf
00:31:45: damit, ich mach was anderes. Ich werd jetzt Musiker, ich nehm das Geld,
00:31:49: was ich hab, geh irgendwo in den Kloster, putz
00:31:52: die Toiletten irgendwo und das war's.
00:31:58: Solange ich Spaß daran hab, mach ich das, aber Es ist auch total befreiend
00:32:01: zu wissen, das ist nicht meine Identität, das ist nicht meine Aufgabe. Meine
00:32:05: Aufgabe ist es, auf mich und andere Menschen Acht zu geben und vom Moment zu
00:32:09: Moment überlegen, wie kann ich Teil der Lösung sein und nicht Teil des Problems,
00:32:13: einfach ausgedrückt. Und wie kann ich das Leben in all seinen Farben und Facetten
00:32:16: leben, daran teilnehmen. Und das beinhaltet manchmal
00:32:21: auch mal Dinge zu tun, die vielleicht in dem Moment ein bisschen anstrengend
00:32:24: sind, manchmal auch reinzuhauen und irgendwelche Sachen zu machen, weil ich das Gefühl habe, ach
00:32:28: komm, das ist doch spannend, das will ich mal rausfinden, wie das ist, wenn ich
00:32:30: jeden Tag ein Reel poste. Und manchmal bedeutet das aber auch, in der
00:32:34: Hängematte zu liegen. Und manchmal bedeutet das auch, Dinge zu
00:32:38: tun, wo ich überhaupt nicht weiß, wofür die gut sind. Unvernünftig viel Handpan zu
00:32:41: spielen, ohne einen Businessplan im Kopf zu haben. Über
00:32:45: Jahre begeistert Freestyle-Snowboard zu fahren, einfach weil es sich grade
00:32:49: richtig anfühlt. Und dann in dem Moment, wo die Knie nicht mehr mitmachen,
00:32:53: zu sagen, jetzt ist Schluss, jetzt bin ich kein Snowboarder mehr, sondern was anderes. Und
00:32:56: das ist ein total freies Leben. Das ist vielleicht auch
00:33:00: ein schönes Bild, wenn man sich fragt, okay, welche Dinge sind mir im Leben denn
00:33:04: total wichtig, wo verspüre ich eine starke Anhaftung,
00:33:08: eine starke Identifikation, sich die Frage zu stellen, bin ich
00:33:12: in der Lage, diese Sache
00:33:16: im hier und jetzt einfach loszulassen.
00:33:20: Würde das gehen? Nur als theoretisches Modell, auch das finde ich wieder
00:33:24: psychologisch total hilfreich. Das heißt ja nicht, dass ich es
00:33:27: machen muss, aber mir die Frage zu stellen, könnte ich es? Allein diese
00:33:31: Frage und dieses Wissen, ja, ich könnte das einfach jederzeit loslassen und
00:33:35: was anderes machen, ist so befreiend. Das ist einfach, das nimmt dir den ganzen Druck
00:33:38: weg. Und wie du schon sagst, ne, spielerisch gerne dran weiterarbeiten, aber allein
00:33:43: kann ich es einfach loslassen, finde ich, finde ich, finde ich sehr, sehr
00:33:46: stark. Ja, und das ist Also, wenn jetzt
00:33:50: jemand mir sagt, von jetzt auf gleich Handpan aufhören, das wäre mit das
00:33:53: Krasseste, glaube ich, von den Dingen, die ich gerade tue, weil mir das so viel
00:33:57: gibt, da würde ich erst mal schlucken.
00:34:01: Aber ich finde es total erstrebenswert, das zu
00:34:04: können. Weil es kann sein, dass ich mir beide Finger breche, da ist erstmal nichts
00:34:07: mit Handpand spielen. Und selbst eine Hand ist auch schon nicht mehr das
00:34:11: gleiche mit Handpand spielen. Und das Gleiche, das galt für mich
00:34:15: auch mit snowboarden eine zeit lang als ich so ein bisschen erschöpfter war ich hatte
00:34:18: mal verletzungen und dann gab es corona und auf einmal war
00:34:22: etwas was wirklich ein großer teil meines lebens war war
00:34:25: einfach nicht mehr angesagt ich war total ident also nicht identifiziert
00:34:29: zum glück weil es ging ganz gut aber es war schon sport war für
00:34:33: mich vor ein paar Jahren das, was jetzt Handpan-Spiel ist.
00:34:36: Und dann war ich eben eine
00:34:40: Zeit lang, ich glaube im Podcast habe ich auch noch gar nicht so richtig drüber
00:34:42: gesprochen, aber war ich eine Zeit lang auch so super viel erschöpft und habe
00:34:47: bis heute weiß man nicht genau woher es kommt, zwar lange vor Corona, aber so
00:34:50: ein bisschen wie wie Post-Covid und so gewisse Erschöpfung
00:34:53: nach Sport und Bewegung. Und wenn mir da jemand gesagt
00:34:57: hätte, dir wird jetzt einfach Sport genommen, nicht nur
00:35:01: snowboarden, sondern Sport an sich. Also Sport an sich wird dir nicht
00:35:04: gut tun. Wo ich fünf bis sieben mal die Woche Sport gemacht habe, auch äußerlich
00:35:08: mich identifiziert habe über die Folgen des Sports, super trainiert auszusehen,
00:35:13: schlank zu sein, aber gleichzeitig auch mich darüber identifiziert habe auf eine
00:35:16: Art. Zum Glück eben nicht super tief, aber
00:35:21: schon so das Selbstbild hatte von ich bin jemand der mega
00:35:25: athletisch ist, fit, jemand der aber auch so
00:35:28: koordinativ, ich habe so viele Koordinationssportarten neben dem Snowboarden gemacht, der halt
00:35:32: einfach coole moves machen kann und sowas und
00:35:37: dann ging das auf einmal nicht mehr und dann habe ich wirklich über mehrere jahre
00:35:40: kaum sport gemacht und das war so ein schöner prozess
00:35:44: und ist für mich so eine schöne
00:35:48: tiefschöne erfahrung weil ich echt für mich erlebt habe,
00:35:52: das ist kein Problem. Das geht. Ich kann
00:35:56: ein wunderschönes Leben ohne Sport leben, obwohl das für mich
00:35:59: so gewirkt hat, als wäre das das wichtigste der Welt, als wäre
00:36:03: das mein Lebensmittelpunkt. Ich habe so viel organisiert,
00:36:07: dass ich das konnte, wie ich durch die Nacht gefahren bin, für zwei Tage in
00:36:10: die Berge zu fahren, zu snowboarden, nicht gepennt. Ich habe alles dafür getan, weil
00:36:14: das für mich so eine Wichtigkeit hatte. Und natürlich war da ein gewisser
00:36:18: Schmerz, als ich gemerkt habe, fuck, es geht einfach nicht. Aber jetzt für mich die
00:36:22: Erkenntnis zu sehen, es gibt so viel, was man tun kann. Es gibt
00:36:25: so unfassbar viel, was man sich gar nicht vorstellen kann, wenn man somit damit beschäftigt
00:36:29: ist, dein Snowboarden zu organisieren. Und dann kam die Handpan
00:36:33: zu mir. Und ohne diese Erschöpfung und dieses Loslassen vom
00:36:36: Snowboarden könnte ich niemals auf dem Level heute sein,
00:36:40: Handpan-mäßig. Weil dann hätte ich zwei
00:36:43: 50% Jobs, die beide erstmal kein Geld einbringen. Nämlich 50% Snowboarden,
00:36:47: 50% Handpan. Und beide eher Geld kosten erstmal, teure Instrumente
00:36:51: und beim snowboarden, genau, da war ich ja zum Glück dann gesponsert und habe
00:36:55: alles bekommen, aber immer noch Liftpässe, Fahrten, Unterkünfte
00:36:58: und hat auf jeden Fall in Summe kein Geld gebracht, sondern eher ein bisschen
00:37:02: gekostet. Das wäre gar nicht gegangen. Aber diese Erkenntnis,
00:37:07: diese Anhaftung an, ich bin ein sportlicher Typ, ich identifiziere mich
00:37:10: darüber, ich bin jemand, der das ganz viel macht und das sind Tätigkeiten, die
00:37:14: geben mir alles. Und zu sehen, das geht, wenn ich die
00:37:18: Anhaftung loslasse und nicht jeden Tag aufstehen denke, ich will aber das
00:37:21: und das Leben ist so unfair und ich müsste doch jetzt snowboarden fahren und warum
00:37:25: kann ich jetzt nicht snowboarden und die Grenzen sind zu und ich habe irgendeine Form
00:37:28: von Fatigue, die ich nicht verstehe und warum kann ich das nicht machen. Und wenn
00:37:32: ich all das loslasse, das ist
00:37:36: so schön. Und diese Erfahrung ist für mich so strong, dass ich auch sagen
00:37:39: kann, obwohl ich das echt gleichzeitig den Schmerz auch fühle und
00:37:43: auch zulasse, wenn ich jetzt aufhören müsste, Handpan zu spielen,
00:37:47: da müsste ich schon dreimal echt durchatmen, weil das wirklich die letzten
00:37:51: Jahre zu so einem wichtigen Teil meines Lebens geworden ist. Aber ich weiß,
00:37:55: das geht und ich weiß, es würde was anderes aufkommen. Und das
00:37:58: Gleiche ist, und das ist jetzt extra hart und ich hoffe, dass das richtig rüberkommt,
00:38:02: man das richtig versteht, gilt auch mit Familie,
00:38:05: mit Freunden, mit Lebenspartnern und Partnerinnen,
00:38:09: mit geliebten Tieren,
00:38:13: anzuerkennen, dass auch das, da die Anhaftung,
00:38:17: nicht gesund ist. Und ich glaube auch in einer Partnerschaft, wenn so ein
00:38:21: Modus kommt von ohne dich könnte ich nicht leben, dass das in
00:38:25: Summe, so romantisch das klingt und so gut gemeint dieser Satz
00:38:28: ist, wenn du wärst, dann wüsste ich gar nicht, wie ich leben
00:38:32: soll. Dass es im Endeffekt
00:38:36: nicht gut ist für die Beziehung. Wenn diese Überzeugung wirklich
00:38:39: krass drin ist. Weil das auch ein Krampf ist, weil das auch
00:38:43: ein Oh Gott, oh Gott, oh Gott ist. Und ich, bei mir ist, also mit
00:38:46: der Bella ist genau das gleiche wie im Handbandspiel. Die Vorstellung, dass Bella nicht mehr
00:38:50: in meinem Leben ist, ist Stand jetzt Horrorvorstellung. So will ich,
00:38:54: will ich gar nicht drüber nachdenken eigentlich. Aber tu ich
00:38:58: trotzdem, weil ich weiß, dass auch diese Form der Anhaftung in
00:39:01: Summe nicht gesund ist. Und dass da eigentlich Liebe bedeutet,
00:39:05: auch wenn Bella mich verlassen will, was auch eine absolut,
00:39:09: ich glaube nicht, dass es passiert, so vor allem nicht aktuell, aber wenn sie
00:39:13: das tun will, dann sollte meine, die
00:39:17: tiefste Liebe von mir nicht an ihr anzuhaften,
00:39:20: vielleicht mal ein bisschen dafür zu gehen und zu sagen, kriegen wir es
00:39:24: nicht noch irgendwie hin, wollen wir eine Paartherapie machen, keine Ahnung was, wollen wir uns
00:39:28: das nicht nochmal angucken, wollen wir The Work gegenseitig übereinander machen, fällt uns nicht noch
00:39:31: was ein, aber wenn sie wirklich gehen will, dann hoffe
00:39:35: ich, dass ich sie so sehr liebe, dass ich sie loslassen kann und dass
00:39:39: ich nicht ihr hinterherrenne, nicht mein Leben und ihr Leben kaputt mache, weil
00:39:42: ich an irgendwas anhafte, was noch da ist. Oder ich meine, Menschen können immer
00:39:46: noch sterben, das kann auch noch passieren, selbst wenn man sagt, die Liebe stirbt nie,
00:39:50: kann immer noch jemand aus anderen Gründen gehen.
00:39:53: Und wenn ich all das loslassen kann, dann bin ich doch noch viel
00:39:57: liebevoller, dann schätze ich doch alles, was da ist. Aber dieses Klammern
00:40:01: ist doch, also ich meine, jeder kennt das in diesem Übersteigerten,
00:40:05: wenn jemand die ganze Zeit klammert, krass eifersüchtig ist, in jedem
00:40:08: Blick direkt sagt, oh Gott, oh Gott, jeden Blick so deutet, wenn du schon so
00:40:11: drin bist in dem Film, liebt sie mich überhaupt noch? Und du alles da
00:40:15: rein identifizierst, also da rein deutest, weil du so identifiziert
00:40:19: bist damit, wie ich bin nur vollständig mit dieser
00:40:23: Frau, mit diesem Mann, mit wem auch immer an meiner Seite,
00:40:27: hat das so viele Eigenschaften, die mit Liebe und
00:40:30: Verbindung oder Konsequenzen, die das nach sich zieht, die mit
00:40:34: Liebe und Verbindung gar nicht so super viel zu tun hat, sondern eher
00:40:38: mit Klammern und Anhaftung. Ja, sehr schön.
00:40:42: Letzten Endes ist ja Loslassen auch Die
00:40:45: größte Form der Liebe, könnte man sagen. Also wenn du aus Liebe
00:40:49: jemanden loslässt, das ist dann auch wirklich Liebe. Das
00:40:52: ist das Gegenteil von dem mit
00:40:56: Ich tu alles, alles, das zu verhindern.
00:41:01: Ich hab, ähm wo du das gesagt
00:41:05: hast, Thema Haustier. Also da habe ich ja einige
00:41:09: Also wir haben ja hier kleine Zuchtvogel-Auffangstationen. Ich war
00:41:13: gerade heute im Tierheim, hab zwei neue Wellensittichweibchen
00:41:17: für unseren Flock geholt, weil wir im Moment so viele Singleherren haben. Die freuen sich
00:41:21: dann über Frauen im Schwarm.
00:41:24: Ähm, und wir hängen, Jolli, genauso wie ich,
00:41:28: natürlich an jedem einzelnen Tier. Und Wir haben mittlerweile auch echt schon
00:41:32: viele gehen lassen müssen. Viele kommen mit
00:41:35: irgendwelchen versteckten Krankheiten aus den Tierheimen, haben irgendwann mal
00:41:39: irgendwas Falsches gefressen, sterben Jahre später dann an Krebs oder
00:41:43: an irgendeinem Bauchspeicheldrüsenversagen oder
00:41:46: whatever. Und dann musst du Das Allerschlimmste ist dann wirklich auch, die
00:41:50: Entscheidung zu treffen, ein Tier, an dem du hängst, einschläfern zu
00:41:53: lassen, diesen letzten Gang, ne? Das
00:41:57: ist wirklich ganz furchtbar, wenn du diese Entscheidung triffst. Du
00:42:01: weißt, du fängst dieses Tier jetzt zum letzten Mal ein, du bist zum letzten Mal
00:42:04: mit diesem Das Tier weiß von nichts, und du gehst zum Tierarzt, lässt dieses
00:42:08: Tier einschläfern. Bist hoffentlich dabei und bist so
00:42:12: stark, dass du bis zum letzten Moment bei deinem Tier bleibst, dass es zumindest
00:42:16: deine Stimme und deine Energie hört, dass zumindest irgendwas Vertrautes
00:42:20: noch im Raum ist. Es ist wirklich noch viel schlimmer, als wenn das Tier zu
00:42:23: Hause stirbt, finde ich. Aber das ist
00:42:27: Das ist eine wahnsinnige Lektion im
00:42:30: Loslassen. Also, gerade wenn ich jetzt dran denke, merke ich schon
00:42:34: wieder, wie meine Emotionen einfach auf
00:42:37: Knopfdruck hochkommen, wenn ich dran denke, was wir da schon alles erlebt
00:42:41: haben. Und trotzdem bin ich dankbar, denn es lehrt
00:42:45: mich, Thema spirituelle Herausforderungen, es
00:42:48: lehrt mich dabei,
00:42:52: auch das zu akzeptieren und zu sagen, ja,
00:42:56: ich habe mich dafür entschieden all diese Tiere aufzunehmen und diesen Tieren
00:43:00: eine möglichst schöne Zeit zu ermöglichen,
00:43:03: bestmöglich mit gutem Futter, mit Außenvoliere, mit
00:43:07: Rein- und Rausfliegen, mit Bäumen, wo sie draufsitzen können.
00:43:11: Aber wenn sie sterben, sterben sie. Ich kann es nicht verhindern.
00:43:16: Und Tod wäre bei mir hier so das ultimative Endboss-Level,
00:43:20: würde ich gerne am Ende noch mal drauf zu sprechen kommen. Das eigene Leben auch.
00:43:23: Ja, das eigene Leben oder eben auch Also das angehaftet sein und
00:43:27: das eigene Leben. Richtig, so Endgegner, ja, Endboss.
00:43:31: Aber jeder, der eine Katze, einen Hund, Meerschweinchen und diese
00:43:35: Tiere halt auch liebt, und meistens, im besten Fall, liebt man ja auch seine Tiere,
00:43:38: die man zu Hause hat, und erfahren, dass
00:43:41: das ist wirklich eine Lektion des Lebens in Sachen loslassen,
00:43:46: die sehr schmerzhaft ist, sehr traurig ist, aber die
00:43:50: dann nach einer Phase der Trauer auch in
00:43:53: eine liebevolle Akzeptanz übergehen
00:43:57: darf bestenfalls. Weil Das ist das Rad des
00:44:00: Lebens. Und noch haben wir Menschen darauf Gott sei Dank keinen Einfluss.
00:44:04: Und so soll das auch sein. Ja. Einfluss haben wir
00:44:08: schon, aber auf jeden Fall keine Kontrolle. Ja, also wir
00:44:12: können's schon krass verlängern. Ach so, aber an den
00:44:15: letzten Moment haben wir keinen Einfluss. Auf den letzten Moment haben wir keinen Einfluss. Genau,
00:44:17: am Ende. Genau, ja. Und das ist Es ist
00:44:21: halt unweigerlicher Teil. Und das ist im Prinzip Also, ich glaube
00:44:25: schon, dass je mehr du
00:44:28: Also, man kann an jeder Stelle das Üben, das Loshaften ist. Es wird immer ein
00:44:32: paar individuelle Endgegner geben. Aber ich glaube auch, dass die
00:44:38: denn die ultimative Anhaftung, nämlich die Anhaftung an das eigene Leben, an
00:44:41: die eigene irdische Existenz, auch weniger werden
00:44:45: kann, wenn man allgemein einfach weniger angehaftet ist. Also dass einfach,
00:44:49: dass auch so ein allgemeines Loslassen sein kann, wo man irgendwo anfängt,
00:44:53: vielleicht bei kleineren Dingen und sagt, ach, mir wurde
00:44:57: jetzt was geklaut und das ist
00:45:01: jetzt einfach so Und ich hafte nicht dem an, sondern sage, es gehört jetzt jemand
00:45:04: anderem und die Person braucht es wahrscheinlich mehr als ich. Wie schön. Gute alte
00:45:08: Byron-Katy-Schule. Genau, wie gute alte Byron-Katy-Schule,
00:45:12: denen das komplette Haus leer geräumt wurde und ihr damaliger Partner, ich glaube, ihr
00:45:16: Ex-Mann, der auch so gar nichts mit ihren Themen zu tun hat, der ausgeflippt ist
00:45:20: und gesagt hat, fuck, Alter, nein, die haben jetzt, die haben all unser Zeug. Und
00:45:24: Byron K.T. Immer noch so erzählt, die meinte, ich war mit einem
00:45:27: hochgradig verwirrten Mann zusammen. Es war doch so offensichtlich nicht
00:45:31: unser Zeug, denn es gehörte ja denen. Wie konnte er glauben, dass sie unser Zeug
00:45:34: haben? Es war doch ihr Zeug. Und
00:45:38: trotzdem kann man die Polizei rufen. Und trotzdem Schritte,
00:45:42: aber dann auch so einer eben nicht aus einer Reaktion, sondern aus einer
00:45:46: Antwort heraus. Aus dem, ja, ich glaube ich halte es für eine gute Idee,
00:45:50: jetzt da anzurufen und einfach die Polizei
00:45:54: anzurufen. Und vielleicht sorgt das dafür,
00:45:58: dass ich Dinge zurückbekomme und vielleicht auch nicht. Und genau wie auch
00:46:02: die Musiker, also Fernando von der Band Emma
00:46:05: Jama, weiß gerade leider nicht mehr den Namen, sträflich von
00:46:09: seiner Partnerin und auch mit Musikerin, die Cello
00:46:12: spielt, die wunderbar Cello spielt und die haben eine
00:46:16: Crowdfunding-Kampagne gestartet und schon mal mindestens 10.000, ich glaub
00:46:20: sogar noch mehr Euro eingesammelt für neue Instrumente. Es reicht noch nicht. Gerne mal
00:46:24: auschecken, Ima Jama, gerne spenden auch, kann ich an der Stelle mal sagen. Natürlich
00:46:28: kann man sowas auch machen. Das heißt ja nicht, wenn ich nicht angehaftet bin, dass
00:46:30: ich nicht trotzdem organisiere, dass ich neue Instrumente krieg,
00:46:34: wenn ich weiterhin Lust habe, Musik zu machen. Ihr Cello wurde
00:46:38: übrigens in der Zwischenzeit von der Polizei gefunden. Ich hoffe, es ist noch nicht klar,
00:46:41: ob es im perfekten Zustand ist, aber es wurde bei einer Razzia gefunden.
00:46:45: Das heißt, ihr Cello ist wahrscheinlich wieder da. Hoffentlich werden die Ham-Pans auch noch gefunden.
00:46:51: Aber bei diesen Dingen immer wieder zu
00:46:54: üben, nicht anzuhaften und immer wieder anzuerkennen, dass da auch nicht
00:46:58: final unbedingt das Glück drin liegt und dass das Leben so unvorhersehbar
00:47:02: ist. Wie gesagt, also meine Story, dass durch dieses
00:47:07: durch das Loslassen meines sportlichen Aspekts gab es halt eben
00:47:11: ganz viel Raum für den musikalischen Aspekt in mir drin, den ich
00:47:14: gerade so liebe. Und wenn der musikalische Aspekt verschüttet geht,
00:47:18: dann macht sich wieder ein anderer Aspekt auf und dann gibt es irgendwelche
00:47:22: anderen Dinge, die in unserem Leben passieren können. Das einzige, was
00:47:25: schiefgehen kann, ist, wenn ich weiterhin angehaftet bin an eine Sache,
00:47:30: die gar nicht mehr da ist, die gar nicht an mir kleben will und ich
00:47:33: der krampfhaft hinterher schwimme und denke, ich will aber unbedingt weiter Musik
00:47:36: machen und niemand will deine Musik hören oder
00:47:40: du willst unbedingt weiter Sport machen, aber kannst es einfach nicht, weil entweder die
00:47:44: Skigebiete zu sind oder dein Körper halt nicht mitmacht. Ich will
00:47:48: aber jemand sein, der so und so ist. Ich will aber unbedingt wieder schlank sein.
00:47:52: Du machst Diät nach Diät, und es klappt einfach nicht. Dann kannst du immer
00:47:56: noch sagen, ich möchte jemand sein, der auf seine Ernährung achtet und sich bewegt. Aber
00:47:59: wie viel Gewicht du damit verlierst, hängt auch noch von ganz vielen anderen Dingen ab,
00:48:03: die dann wieder nur bedingt in deiner Hand liegen. Und
00:48:06: solange du aber identifiziert bist damit, ich muss so und so aussehen,
00:48:10: was Ja, bist du halt eben into
00:48:14: trouble in einer vergänglichen Welt.
00:48:17: Und wenn du aber anerkennst, dass du gar nicht weißt, wofür die
00:48:21: Dinge gut sind, dass das Leben so unvorhersehbar ist, dass
00:48:25: sich immer was Neues öffnet, wenn sich eine andere Tür schließt. Und häufig sehen
00:48:28: wir das aber nur nicht, weil wir halt krampfhaft an irgendwas festhängen,
00:48:32: was eben schon lange nicht mehr da ist. Und dadurch dann die
00:48:36: Augen nicht offen haben und die Hände nicht frei haben. In der Vergangenheit, ja. Ja,
00:48:39: weil wir so mit der Vergangenheit und dem, was mal war, beschäftigt
00:48:43: sind, dass wir gar nicht sehen können, was es alles sonst noch gibt und wie
00:48:47: viele unzählige Möglichkeiten es gibt,
00:48:50: an diesem Leben teilzunehmen, in dem was wir
00:48:54: können. Und da gibt es natürlich gewisse Zustände, wenn ich wirklich halt so
00:48:58: erschöpft bin, dass ich noch nicht mal aus dem Bett rausgehen kann, dann sind die
00:49:01: Möglichkeiten schon sehr begrenzt und das finde ich so eine krasse
00:49:05: spirituelle Übung, dann damit umzugehen. Aber es bleibt mir
00:49:08: nichts anderes über, weil das ist wirklich das einzige, was ich dann noch machen kann.
00:49:12: Irgendwie zu versuchen, eine Akzeptanz dafür zu finden und
00:49:15: dann zu gucken, was ich dann machen kann. Und dann, wäre mein
00:49:19: persönliches, mal zu sagen, okay, ich habe das mit dem Meditieren
00:49:23: noch nie so intensiv gemacht. Wenn ich jetzt wirklich den ganzen Tag im Bett
00:49:27: lege, dann ist das wohl jetzt meine Aufgabe, mal mehrere Wochen
00:49:30: am Stück komplett zu meditieren. So.
00:49:34: Und dann kann ich immer noch irgendwie das versuchen zu
00:49:37: machen. Und ich finde, dass das
00:49:41: total tröstlich sein kann, vor allem jetzt so,
00:49:45: wenn ich Angst habe vor gewissen Dingen. Auch
00:49:48: Gesundheit, find ich, ist auch so ein Next-Level-Anhaftung.
00:49:52: Viele Menschen sagen immer, alles egal, Hauptsache gesund.
00:49:55: So, du brauchst nix, Hauptsache gesund. Da sag ich immer schon, ist auch eine
00:49:59: Anhaftung. Gesundheit ist auch was, was du
00:50:03: beeinflussen kannst, aber nicht zu 100% kontrolliert. Ein zerbrechliches
00:50:07: Gut. Es ist auch zerbrechlich und wenn du sagst, wenn du dir das immer
00:50:10: erzählst und da können wir halt auch auf unsere Worte aufpassen, alles egal,
00:50:14: Hauptsache gesund, dann heißt es ja, wenn du nicht gesund bist,
00:50:18: dann ist es wirklich scheiße. Ja. So, nur das, ich muss gesund sein.
00:50:22: Nein, alles ist gut, würde Alexander Metzler
00:50:25: singen. Und, ähm Ja. Was nicht heißt, dass es
00:50:29: wirklich tatsächlich alles gut ist, Aber es ist
00:50:32: Es ist Alles ist auf jeden Fall Ganz am Ende,
00:50:36: in aller, aller, allerletzter Konsequenz ist ja tatsächlich alles
00:50:40: gut. Das wird sich hoffentlich noch bestätigen, wenn wir
00:50:44: über den letzten Punkt auf unserem Level sprechen.
00:50:48: Bevor wir zum Endboss kommen, würde ich gern noch mal über
00:50:51: kollektive Identifikation sprechen, weil bis jetzt haben wir
00:50:55: ja vor allen Dingen individuelle Identifikation
00:50:58: gesprochen und Es gibt ja aber auch kollektive Identifikation
00:51:02: oder Anhaftung. Zum Beispiel, ich fühle
00:51:06: mich identifiziert als Mitglied einer
00:51:09: Partei oder eines Sportclubs oder
00:51:13: jetzt Europameisterschaft einer Nation.
00:51:17: Die Nation, wer ist die beste Fußballnation?
00:51:21: Und es gibt ja auch gerade so in der woge bubble und so diskussionen
00:51:24: ob das jetzt schick ist irgendwelche deutschland fehl in
00:51:28: am auto zusammen oder nicht ich bin da so ein bisschen hin- und
00:51:32: hergerissen. Ich weiß, was die meinen. Ähm ähm
00:51:36: Ich fühl es, was die meinen. Ich weiß aber auch, was mir
00:51:40: das früher für einen Spaß gemacht hat, als ich noch so mehr im Fußballgame
00:51:43: drin war. Einfach auch mit dem Fußballtrikot da rumzulaufen
00:51:47: und zu Open-Veranstaltungen zu gehen. Also, Open Wie
00:51:51: heißt das? Public Viewing. Public Viewing. Ja, genau,
00:51:54: und dann da auszurasten, wenn ein Tor fällt. Und ich
00:51:58: glaube, solange man das wirklich als etwas
00:52:02: Spielerisches betrachtet, einen Wettkampf Und
00:52:05: ein Spiel funktioniert ja auch nur, wenn ich eine gewisse Ernsthaftigkeit
00:52:09: mit reinnehme. Wenn ich gar keine Ernsthaftigkeit mit in ein Spiel reinnehme,
00:52:14: dann gibt's ja auch keinen Spielreiz. Wichtig ist, glaub ich, nur,
00:52:17: dass in dem Moment des Abpfiffs, in dem Moment, wo das Spiel zu Ende ist,
00:52:21: dass man dann in der Lage ist, diese Rolle wieder loszulassen. Und zu
00:52:25: sagen, ich habe mich jetzt voll gefreut für meine Mannschaft oder ich bin voll
00:52:28: traurig, dass wir ausgeschieden sind, aber in dem Moment des Abpfiffs, fünf Minuten
00:52:32: danach, lass ich es fallen, dann ist die Welt auch wieder in Ordnung. Das, find
00:52:35: ich, macht den Reiz eines Spiels aus. Und das gehört ja auch irgendwie aus
00:52:39: meiner Sicht zum Erlebnis, was wir haben können
00:52:43: als menschliche, dreidimensionale Wesen, als die wir da rumlaufen,
00:52:46: sollen wir ja offenbar Erfahrungen machen. Und so spielerische Erfahrungen gehören aus meiner
00:52:50: Sicht mit zum Schatz, der uns da gegeben wurde.
00:52:54: Aber eben da auch nicht anzuhaften. Und wo,
00:52:58: ähm, was natürlich ganz problematisch ist, ist dann komplette kollektive
00:53:02: Anhaftung zum Beispiel an etwas an etwas nationalistisch,
00:53:06: wie darf ich das? Ja nationalistisch. Ja nationalistisch ist schon richtig.
00:53:10: Ich identifiziere mich total mit einer Nation. Das
00:53:14: ist das, was in der Vergangenheit und wahrscheinlich immer noch in der
00:53:18: Gegenwart und möglicherweise auch immer noch in der Zukunft zu kriegerischen
00:53:21: Auseinandersetzungen führt. Nur dieser Gedanke, dass ich mich
00:53:25: mit einer begrenzten Landesmasse identifiziere,
00:53:29: wo Irgendjemand irgendwann mal gesagt hat, da verläuft sie und da
00:53:33: verläuft sie nicht mehr. Was für ein Wahnsinn! Was für ein
00:53:37: Irrsinn im Kopf, das nicht zu Also, das
00:53:40: nicht zu überblicken, dass das wirklich so ein menschengemachter Wahnsinn,
00:53:44: dem Menschen wieder und wieder und wieder folgen, immer wieder in der
00:53:48: gleichen Endlosschleife, find ich Es ist wirklich erstaunlich, dass
00:53:52: wir da so wenig Fortschritt machen, kollektiv als Menschen.
00:53:56: Vor allem, wenn man dann sagt, ja, aber es ist doch unsere Kultur. Ey, wenn
00:53:59: das unsere Kultur ist, bin ich safe schon mal nicht Teil davon. Es gibt
00:54:03: nicht die Kultur, was AfD-Menschen unter Kultur
00:54:07: verstehen, hat nix mit meinem Verständnis von Kultur zu tun. Da bin ich
00:54:10: als weißer, blauäugiger Kartoffelleander
00:54:16: Überhaupt nicht Teil davon. Da sind wahrscheinlich andere, die gar nicht so
00:54:19: aussehen, wie die AfD das zählen würde, viel eher sogar noch in deren
00:54:23: Kulturverständnis drin als ich. Also da so eine Grenze zu ziehen, ist
00:54:27: völliger Irrsinn. Da sind wahrscheinlich Menschen in dieser Generation aus
00:54:30: irgendeinem anderen Land hergekommen, die viel konservativere Bilder haben, viel besser
00:54:34: zur AfD passen, als ich das tun würde. Das wären eigentlich
00:54:38: deren Freunde. Aber die denken dann nur an der Hautfarbe, können die jetzt ablesen, wer
00:54:41: irgendwie dazugehört und wer nicht. Völliger Schwachsinn.
00:54:45: Und Ich muss auch sagen, ich finde das schon, also Fußball ist wirklich auf so
00:54:48: vielen Ebenen erstaunlich. Ich finde so gerade diese Idee
00:54:53: des Derbys, finde ich so witzig,
00:54:56: dass sich da, also ne, da sind zwei, sagen wir
00:55:00: mal jetzt so in der Bundesliga, zwei benachbarte Städte spielen Fußball
00:55:04: gegeneinander. Und da sind Menschen
00:55:08: von zwei verschiedenen Mannschaften, die teilen eine Leidenschaft mit
00:55:11: einer Hingabe mit diesen anderen Menschen Wie kaum
00:55:15: jemand anderes in Deutschland. Das müssten die besten Freunde sein.
00:55:20: Das müssten die besten Freunde sein. Die müssten sich in den Arm legen und sagen,
00:55:23: ist das nicht geil? Du bist auch so begeistert für Gewalt, für Bier, für Frauenhass
00:55:27: und für Fußball. Wir müssten doch die besten Freunde sein.
00:55:31: Stattdessen hassen die sich aufs Blut. Gibt ja auch ganz
00:55:34: tolle Fußballfans. Ich weiß, ich weiß. Aber
00:55:38: stattdessen hassen sich dann die extremen Fans beider Mannschaften
00:55:42: aufs Blut, sagen, das sind die schlimmsten Menschen auf der Welt, sind die Dortmund-Fans. Du
00:55:46: denkst so, hä? Wie passiert das denn? Da ist dann die eine Identifikation
00:55:50: mit der Mannschaft noch so viel stärker, dass dann eine andere Identifikation,
00:55:54: nämlich wir sind Fußballfans, in dem Falle, es gibt auch viele, die sich
00:55:57: dann gemeinsam freuen, aber das noch überschreiten, das ist so
00:56:01: offensichtlich irrsinnig, finde ich. Aber es ist schön, solange eben, wie du
00:56:04: sagst, da eine gewisse Freude dabei ist. Ja, und mit einem Spieler ist ja anders.
00:56:08: Aber ich muss sagen, also generell, Fußball brauchen wir, glaube ich, gar nicht anzufangen. Da
00:56:11: gibt es so viele Baustellen, über die man diskutieren kann und die aus unserer Sicht
00:56:15: vielleicht ein bisschen komisch laufen. Machen wir vielleicht ein
00:56:18: anderes Mal Fußball, können wir auch mal drüber reden. Aber
00:56:23: ja, ich glaube kollektive Identifikation ist ein
00:56:27: Riesenproblem. Weil man da nämlich gemeinsam gegen andere ist, das ist
00:56:30: das kleine Wir, man übersieht, auch abschieben, keine
00:56:34: Flüchtlinge rein, so hä? Weil A, brauchen wir die jungen Leute? Wir haben
00:56:38: keine jungen Leute, wir brauchen junge Leute hier in dem Land und b sind die
00:56:41: doch genauso mäd, also warum, was ist das für ein Unterschied,
00:56:46: Ob das der Achim aus Hamburg ist
00:56:50: oder der Mohamed aus Istanbul. Es sind doch beides einfach Menschen, die ich nicht
00:56:54: kenne und die, weil sie in anderes Lebewesen sind, erstmal meine
00:56:58: Liebe verdient haben. Warum? Ich verstehe das überhaupt gar
00:57:02: nicht. Wie man da so einen Unterschied machen kann oder so einen falschen
00:57:05: Stolz haben kann. Du, lieber Achim aus Hamburg,
00:57:10: hast nichts für die Kultur getan. Also du stehst da auf irgendwelchen
00:57:13: Schultern, aber Das macht dich doch nicht irgendwie Damit hast du
00:57:17: doch nicht mehr von irgendwas verdient. Ich hab einfach das Glück gehabt, dass du hier
00:57:21: geboren bist, in einem Land, wo du zumindest materiell relativ
00:57:25: sicher und gut versorgt bist. Das ist an sich ein Thema für einen eigenen Podcast.
00:57:29: Aber Abschließend vielleicht einfach noch mal den Hinweis,
00:57:33: dass wenn man das Gefühl hat, dass man mit etwas Kollektiv
00:57:37: sehr Identifiziertes, dann immer mal durchatmen, immer
00:57:41: mal wach werden zwischendurch und immer mal hinterfragen, bin ich da wirklich auf dem
00:57:44: richtigen Weg. Weil auch gerade durch Social Media kommst du dann in so eine
00:57:48: Bubble, kriegst von allen Seiten das noch bestätigt, weil du ja dann
00:57:52: schon in diesem Tunnel drin bist, gehst immer tief in den Kaninchenbau rein,
00:57:55: kriegst dann überall Applaus von der Seite, die dich da haben
00:57:59: will. Und das ist, ähm, anstrengend, schwierig.
00:58:04: Und trägt auf jeden Fall nicht zum kollektiven Frieden und auch nicht zu deinem
00:58:07: inneren Frieden bei. Deswegen da immer mal durchatmen, immer mal kritisch drauf
00:58:11: gucken und nicht alles glauben, was da im Gehirn so passiert,
00:58:15: Weil das Gehirn sich letzten Endes auch speist aus allen Informationen, die
00:58:18: von außen kommen. Wollen wir, bevor wir über Ich hab das Gefühl,
00:58:22: genau, wir müssen Also langsam zum Ende gleichzeitig hab ich das Gefühl, es
00:58:26: gibt noch echt viele offene Zettel. Es gibt echt
00:58:30: noch viel, was wir zu dem Thema sagen können. Ich mein, wir können fast überlegen,
00:58:33: ob wir wirklich Identifikation Teil zwei machen. Ja, ich find
00:58:36: auch, der letzte Punkt ist auch schon lang genug, eine eigene Folge draus zu machen.
00:58:40: Ich hab hier auf dem Zettel nur stehen Ja, aber es ist für mich noch
00:58:43: nicht mal der letzte Punkt. Was, lasst du noch als Überschrift da stehen, als kleiner
00:58:46: Cliffhanger? Also, gucken, ob wir's heute machen oder in einer neuen Folge. Natürlich Endboss
00:58:50: tot. Dann fand ich's sehr gut, dass innerhalb der Gleichmoproben
00:58:55: endlich mal gesagt wurde, fickt euch alle. Das find ich sehr, sehr gut, dass es
00:58:58: mal gesagt wurde, endlich. Kollektive
00:59:02: Identifikation haben wir drüber gesprochen jetzt. Dann hab ich nur noch
00:59:05: Ja, aber was ich nämlich auch noch Also, für mich kommt vor dem
00:59:09: eigenen Tod, ähm auch noch ein
00:59:13: weiterer Onion-Layer ist nämlich die Identifikation mit eigenen Werten und
00:59:16: Eigenschaften. Ein Onion-Layer, das ist ja geil, das hab ich auch noch nie gehört.
00:59:20: Eine Zwiebelschale, ja, ja, ja, an Onion Layer, nice, okay. Weitere
00:59:24: Notiz da, Onion Layer. Fickt euch alle, Onion Layer.
00:59:29: Ich hab da was gelernt, zwei schöne Sachen gelernt. Einiges zu schreiben. Ähm,
00:59:32: ja, äh Aber auch so was, ne? Ich
00:59:36: liebe mich nur, wenn ich humorvoll bin. Ich liebe mich nur, wenn ich gut gelaunt
00:59:40: bin. Ich limitiere mich als jemand, der immer mutig ist.
00:59:44: Und das auch anzuerkennen, was auch so Identifikation auf so einer tiefen Ebene
00:59:48: und wie das auch limitierend sein kann. Aber ich würde sagen,
00:59:51: lass uns einfach nochmal, wir haben ja nix, uns rennt doch die Zeit nicht weg.
00:59:55: Ich glaube es ist eine gute Länge, wir haben schon so viel auch
00:59:58: angesprochen und Ich würde die Themen auch gerne nochmal
01:00:02: frisch irgendwie angehen. Also ich glaube, ja, selbst wenn
01:00:06: ich jetzt nicht das Gefühl hatte, hier gleich weiter Musik machen zu wollen
01:00:10: und auch nochmal was zu essen zwischendrin, ist das glaube ich
01:00:14: cooler Stoff noch für eine weitere Folge. Und schöner Cliffhanger. Ob wir die
01:00:18: dann beim nächsten Mal machen oder ob wir die ein bisschen dahin verschieben, wenn wir
01:00:20: noch sehen, aber ich glaube, da haben wir noch ein bisschen Futter. Wir sind jetzt
01:00:23: gar nicht groß auf Kommentare eingegangen. Das war ja eine hitzige
01:00:27: und sehr intensive Angehaftete. Da kommt noch was
01:00:31: Hängeres. Ah ja, hier schön auch noch mal jemand anderes mit Byron
01:00:34: Katie. Niemand kann mich einsam machen, nur ich.
01:00:38: Byron Katie. Also sowas wie einsam gibt es nicht. Es gibt nur die Anhaftung an
01:00:41: die Geschichte unserer Einsamkeit. Ja, auch spannendes Thema.
01:00:45: Macht auch viel auf. Einsamkeit, das ist auch ein schönes. Haben wir
01:00:49: nicht sogar schon mal über Einsamkeit gesprochen? Ich weiß gar nicht.
01:00:53: Auch ein sehr gutes Thema. Hier auch, Hauptsache
01:00:56: gesund. Das, was wir vorhin gesagt haben. Dann hätte ich ein Riesenproblem, weil ich seit
01:01:00: Monaten eben nicht vollständig gesund bin. Aber wir sind so viel mehr. Ja, alles
01:01:04: Gute für dich und ganz viel Liebe und Akzeptanz dir selbst
01:01:08: gegenüber, was das angeht. Weil genau, dieses ist
01:01:11: einfach, macht auch wieder den Fokus darauf, Ich kann
01:01:15: nur zufrieden sein, wenn ich gesund bin. So viele Menschen sind krank, und irgendwas ist
01:01:19: immer. Und wenn nur der Fuß zwickt
01:01:23: Meine lange Snowboardkarriere hat auch nicht unbedingt dazu beigetragen zu meiner
01:01:26: Gesundheit. Mein Rücken ist ein Dauerthema, vorher hatte ich einen Golferellenbogen.
01:01:30: Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal gesagt hätte, so ist wirklich alles heile.
01:01:34: Also wenn ich das gehört habe, nur dann ist alles in Ordnung, stiersinnig.
01:01:39: Für mich auch gute Besserung natürlich. Gut, ich
01:01:42: würde sagen, danke euch.
01:01:47: Danke euch, genau, fürs dabei sein. Ungewöhnliche Zeit, ungewöhnlicher
01:01:50: Tag. Nichtsdestotrotz danke für den Austausch, lieber Lee. Liebe Grüße
01:01:54: nach Berlin in die Hauptstadt. Thank you.
01:01:57: Ja, große Freude. Ich spiele nochmal kurz Handpan, ne?
01:02:02: Ordnungshalber. In dem Studio. Diesmal
01:02:07: nicht. Achso, ich mach die Kopfhörer raus, das ist vom Sound
01:02:10: schöner. So, dann spiel ich doch nochmal auf meiner
01:02:14: Fiz 2.
01:04:58: Sehr, sehr schön. Sehr sehr schön. Ich versuche hier
01:05:02: mal so ein Herzchen zu machen, vielleicht kommt ja dann auch mal ein Herz in
01:05:04: sein Bildschirm. Wir haben es ja ausgeschaltet, das ging mal.
01:05:08: Also wenn du es weiter eingeschaltet wirst. Habe ich es auch bei mir ausgeschaltet? Ja,
01:05:12: ich glaube wir haben es beim letzten Mal ausgeschaltet. Ach Schade. Nein,
01:05:15: da ist es. Das ist ein Quatsch.
01:05:21: Schön. Das war doch was. Unerwartete, diebe
01:05:24: Folge, phasenweise. Richtig schön. Ich bin ganz
01:05:29: berührt hier raus. Sehr schön. Geht mir ähnlich.
01:05:34: Vielen Dank an euch alle, ab Montag dann wieder als Podcast
01:05:37: zum hören und wir sehen uns ja bald wieder, wenn du
01:05:41: wieder in heimischen Staaten bist, freue ich mich schon drauf. Sonntag, übrigens
01:05:44: du auch Alex, habe ich auch gar nicht nochmal extra gesagt, aber auch die, die
01:05:47: gerade noch im Live sind, wenn du jetzt einen Podcast hörst, du bist zu spät.
01:05:50: Sonntagabend spiel ich in Mainz zusammen mit Quentin
01:05:53: Kaiser. Unfassbar guter Handpand-Spieler, war am
01:05:57: Anfang auch im Live kurz drin. Wenn ihr jetzt irgendwie Möglichkeiten machen könnt,
01:06:00: Sonntagabend, das wird fett. Ich spiel mit ihm zusammen, ich spiel alleine, er spielt richtig
01:06:04: melodisches, schönes Handpanspiel im SoundSculpture in Mainz. Das wird großartig.
01:06:08: Ich hab Plakate gesehen, kann sein, dass ich da bin. Ich weiß noch nicht genau
01:06:11: ich bin noch in der tatsächlichen der grube am sonntag aber müsste ich eigentlich
01:06:15: schaffen zeitlich bei maxin Und bei deiner Schwester
01:06:19: vor allen Dingen. Business Talk. Skalieren,
01:06:23: skalieren, skalieren. Alright. Adios a todos. Bis
01:06:26: bald. Hasta luego.
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